Ein Gedanke zu „Vom Glauben an ein “höheres Wesen”: Ra­dio­sen­dung SWR 2, 12.05

  1. „Da muss doch noch etwas sein…“
    Das „Höhere Wesen“ – der letzte Gott?
    Von Christian Modehn

    „Ich bin weder gläubiger Christ noch fühle ich mich als Atheist. Ich glaube nur noch an etwas Höheres, Größeres“. Ein Bekenntnis, das heute in allen Teilen Europas immer mehr Menschen formulieren. Religionssoziologen bestätigen diesen Abschied vom „klassischen“ biblischen Gottesbild. In den Niederlanden wird schon von der stetig wachsenden Konfession der „Ietsisten“, also der „Etwas – Gläubigen“, gesprochen. Theologen untersuchen dort dieses Phänomen. In Deutschland gab es schon in der Romantik Menschen, die angesichts außergewöhnlicher Lebenserfahrungen ins Staunen gerieten: „Da muss es doch noch etwas geben zwischen Himmel und Erde“… In den neuen Bundesländern ist diese Überzeugung längst zur „zahlenmäßig größten Spiritualität“ geworden, wie Forscher an der Universität Leipzig betonen. Aber auch immer mehr Kirchenmitglieder im „Westen“ begrenzen ihre Spiritualität auf die Verehrung dieses „höheren Etwas“. Ist dieses unnennbare „Etwas“ vielleicht sogar der letzte Gott, den man, von allen Eigenschaften befreit, als säkularer Mensch heute noch bejahen können?

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