Europa im Hausflur: Zum internationalen “Tag des Nachbarn”

Philosophie als Orientierung und Lebensgestaltung kann nicht darauf verzichten, auch praktische Beispiele eines humaneren Miteinanders vorzustellen. Alleinsein und Einsamkeit sind Themen der Philosophie. In der Praxis werden am “Tag des Nachbarn” Brücken gebaut, Verbindungen gestiftet für mehr Nähe und Solidarität unter den Menschen.

Europa im Hausflur
»Das Fest der Nachbarn« – damit die Stadt menschlicher wird
Von Christian Modehn

Sieben Jahre wohne ich in dem Hochhaus zusammen mit 80 anderen Mietern. Im Fahrstuhl schauen die meisten eher weg, wenn jemand einsteigt. An der Haustür ist ein zaghaftes Nicken schon eine Meisterleistung der Kommunikation. Seit ein paar Monaten ist das anders: Ich kenne die Namen einiger Mitbewohner; eine afrikanische Familie hat mich zum Aperitif eingeladen; als ein Pärchen verreiste, habe ich die Blumen gegossen; an einem Sonntag hat mich ein älteres Ehepaar gebeten, sie zur Ambulanz zu begleiten: Allmählich wird das Leben hier menschlicher, freundlicher.«

Gisèle Perroux, 46 Jahre, sie lebt in Paris und ist Versicherungsangestellte, Single, wie die meisten Bewohner ihres Hauses. Vom Charme der Seine-Metropole ist hier, im 13. Stadtbezirk, wenig zu spüren: Ein Wohn-Turm steht neben dem anderen, es gibt wenig Grünflächen, durch die Straßen donnert der Verkehr, die typischen »Pariser Bistros« muss man anderswo suchen. Auf engstem Raum wohnen hier 300 000 Menschen zusammen aus 45 Nationen. »Vor einem Jahr hatten wir in unserem Hausflur ein kleines Fest veranstaltet: Mit einem Plakat an der Eingangstür hatte ich alle Mieter eingeladen, am Abend zu einer kleinen Stehparty zusammenzukommen: Immerhin: 30 Nachbarn fanden sich ein; vier Leute brachten Rotwein mit, eine Familie aus Spanien hatte gleich drei Flaschen Sherry dabei, ich hatte für etwas Käse gesorgt, eine Dame aus Vietnam brachte Frühlingsrollen: Drei Stunden feierten wir gemeinsam.«

Gisèle Perroux hatte im Radio von einer neuen »Bürgerbewegung« gehört. Sie heißt »Immeubles en fete«, »Wenn Mietshäuser feiern«: Einmal im Jahr, immer im Mai, werden die Bürger in ganz Frankreich eingeladen, den Tag der guten Nachbarschaft zu feiern. In diesem Jahr, am 25. Mai, haben mehr als drei Millionen Menschen in 210 verschiedenen Städten zusammen gefeiert. »Bei unserem Haus-Fest in der Rue Barni hatten wir sogar einen Akkordeonspieler dabei, wir haben im Hof etwas gegrillt, eine marokkanische Familie war ganz glücklich, dass sie dabei sein konnte, zum ersten Mal hat sie sich mit jungen Chinesen aus unserem Haus unterhalten. Eine pensionierte Lehrerin hat mit meinem Sohn lange Zeit diskutiert; sie will ihm jetzt Nachhilfeunterricht in Mathematik geben. Ich konnte von meiner Vorliebe für die Homöopathie vielen Nachbarn erzählen«, berichtet Carole Minois aus Lille. Sie ist begeistert: »Das Leben in unserem Haus macht wieder Spaß.«

Für die Initiatoren von Immeubles en fete ist das schon eine Überraschung: Viele tausend Franzosen lassen sich von der Idee ansprechen, etwas Sinnvolles für ein menschlicheres Zusammenleben in den Städten zu tun. Vor fünf Jahren hatte der Sozialwissenschaftler Atanase Périfan ganz bescheiden in seinem Wohnbezirk in Paris seine Nachbarn zum gemeinsamen Fest eingeladen. Bürgermeister hörten von der Initiative, Journalisten meldeten sich, Städteplaner, Pfarrer, Ärzte, Lehrer, alle wollten Näheres wissen. Sie alle fanden die Idee »ganz toll«. Ein Jahr später war Immeubles en fete längst in ganz Frankreich bekannt: Im Jahr 2002 waren bereits 126 Städte beteiligt, ein Jahr später machten auch Städte in Belgien, Spanien, Rumänien, Österreich, Irland, Italien mit. Immer mehr Europäer lassen sich von der französischen Kunst, zu improvisieren, begeistern: Einen ganzen Abend im Haus zu feiern, im Flur, im Hof, im angrenzenden Garten oder auf der Straße. Jeder bringt etwas mit. Wichtig ist nur, dass sich jemand für diese Feier verantwortlich fühlt.

Immeubles en fete« ist inzwischen ein professionell arbeitender Verein mit eigenen Büros in Paris. Atanase Périfan versorgt mit seinem kleinem Team aus sechs hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern inzwischen europaweit die Bürger mit allen nötigen Informationen. Der Verein ist politisch unabhängig und weltanschaulich neutral. »Wir wollen von der Basis her, von den Interessen der Bewohner, das Leben in der Stadt etwas menschlicher machen. Jammern nützt nichts, auf bessere Zeiten warten auch nichts. Wir Bürger können jetzt was tun, können jetzt unser Zuhause freundlicher gestalten, können uns aus den Zwängen der Anonymität und des Individualismus befreien. Unser Motto heißt: Wir überlassen unser Viertel nicht der Gleichgültigkeit. Wir ermuntern die Menschen, den anderen wieder wahrzunehmen, aus der Einsamkeit der eigenen vier Wände herauszukommen.«

Im August 2003 sind bei der großen Hitzewelle in Paris einige tausend alte Menschen in ihren Wohnungen umgekommen, sie sind verhungert, verdurstet, haben den Schlaganfall nicht überstanden. Angesichts der Opfer der Hitzewelle wurde den Franzosen einmal mehr bewusst, wie es um die Menschlichkeit in den großen Städten bestellt ist. Darum fördern jetzt Politiker aller Parteien die große Volksbewegung »Immeubles en fete«. Die Bürgermeister sind voll des Lobes für diese Basisbewegung, die den Städten »das menschliche Herz« wiedergeben kann. Und Sozialwissenschaftler fragen sich, warum eigentlich noch niemand vorher auf diese Idee gekommen ist: »800 000 Singles wohnen in Paris, dass die Einsamkeit groß ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Viele ältere Leute haben niemanden. Die gute Nachbarschaft wieder zu entdecken ist geradezu lebensrettend, sie führt zur Vitalisierung des urbanen Lebens«, sagt Robert Rochefort, er ist Direktor des »Pariser Studienzentrums für die Lebensbedingungen in den großen Städten«.

Um die aufwändige Werbung und die nötige Lobbyarbeit zu fördern, haben sich Firmen als Unterstützer gemeldet. In den Filialen der Supermarktkette Monoprix liegen Informationen aus; auch das katholische Verlagshaus Bayard-Presse mit seiner Tageszeitung La Croix macht ordentlich Werbung. Der menschliche Zusammenhalt ist in Metropolen wie Paris mit seinen 9 Millionen Einwohnern, Marseille oder Lyon (jeweils mit mehr als einer Million Bewohner) längst zerbrochen. Verbindung mit den Kirchengemeinden haben nur noch verschwindende Minderheiten, die Kneipe als Treffpunkt ist für viele längst zu teuer. Die gute Nachbarschaft kann das soziale Netz wieder stärken, das Gefühl der Verantwortung wecken: So wird selbst eine schlichte Sozialwohnung ein Stück Zuhause, vielleicht sogar »Heimat«.

Kontakt: Immeubles en fete. 1 bis, Rue Descombes, F-75017 Paris; www.immeublesenfete.com
copyright:Christian Modehn, Berlin

Wenn die Kirche einen Tyrannen liebt: Ein Hinweis auf die Geschichte der Dominikanischen Republik

Als die katholische Kirche den Diktator verehrte
Vor 50 Jahren (am 30. Mai 1961) wurde Rafael Leonidas Trujillo, Dominikanische Republik, erschossen.
Von Christian Modehn. copyright: christian modehn.

Im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon ist immer Raum für Religionskritik. Und manchmal reicht es aus, anlässlich von „Gedenktagen“ an Tatsachen und Zusammenhänge zu erinnern, die z.B. die enge Verquickung von diktatorischen Regimen mit den Religionen bzw. Kirchen aufzeigen. Etwa die äußerst freundschaftliche Beziehung zwischen der katholischen Hierarchie sowie den meisten Priestern in der Dominikanischen Republik mit dem Regime des Diktators Rafael Trujillo. Er beherrschte das Land von 1930 bis zu seiner Ermordung am 30. Mai 1961. Er wird in Publikationen aus der Dominikanischen Republik heute meist „Tyrann“ genannt, ein Titel, der an die übelsten römischen Willkürherrscher der Kaiserzeit erinnert… In dem dokumentarischen Roman von Vargas Llosa „Das Fest des Ziegenbocks“ wird anschaulich ein Eindruck geboten von den Lebensumständen zur Zeit des Diktators, vor allem in den letzten Wochen vor seinem Tod.

Die Erinnerung an Trujillo ist aus mehreren Gründen wichtig:
Viele Millionen Touristen haben die Dominikanische Republik in den letzten 30 Jahren besucht; die Kenntnis der Geschichte dieses Landes zu vertiefen scheint deswegen eine Notwendigkeit zu sein.
Für religionskritische Fragestellungen ist der Zusammenhang zwischen der Trujillo Diktatur und der Katholischen Kirche des Landes bzw. des Vatikans hoch aktuell, weil dort eine Art Musterbeispiel erlebt werden kann, wie die katholische Kirche bzw. der alles bestimmende Vatikan/Papst einen Diktator duldet und ihn sogar jubelnd unterstützt aus dem einzigen Grund, weil dieser sich finanziell äußerst großzügig gegenüber der Kirche als Institution verhält. Hinzukommt, dass in der Überzeugung, der Kommunismus sei der allerböseste Feind, die Lust gefördert wird, einen sich extrem antikommunistisch gebenden Tyrannen zu unterstützen.
So war der Katholizismus in der Dominikanischen Republik damals „doppelt“ gläubig; er glaubte an die Macht seiner immer weiter auszubauenden Institution – selbst mit Geldern des Tyrannen – und er glaubte, dass der Kommunismus der böse Feind sei.

Wir erinnern an einige Fakten:
Rafael Leonidas Trujillo Molina (geb. 1891) war unstrittig einer der extrem brutalen und in vielfacher Hinsicht „gerissenen“ Diktatoren Lateinamerikas; sein Geheimdienst und sein Spitzelwesen haben wahrscheinlich weitere Diktatoren inspiriert…Trujillo betrachtete die Dominikanische Republik als seinen Privatbesitz; die „demokratischen Institutionen“ waren nichts als Kulisse; Menschrechte galten nichts, Oppositionelle wurden verfolgt und bestialisch ermordet; der Diktator beanspruchte den „Zugriff“ auf jede Frau seiner Wahl; die Presse war gleichgeschaltet, das Volk musste diesem grausigen „Benefactor“, dem sich Wohltäter nennenden Herrscher, zujubeln; beinahe jeder Tag des Jahres war ein Gedenktag der Familie Trujillo, die Hauptstadt Santo Domingo wurde nach seinem Namen umbenannt.
Er war nicht nur ein Freund General Francos, sondern auch respektiert von westlichen Politikern, weil er dem Credo der Zeit entsprach, den Kommunismus als den teuflischen Feind schlechthin ausrotten zu wollen. US – amerikanische Politiker unterstützten ihn und er bot ihnen Unterstützung an. Kardinal Spellman (New York) lobte ihn öffentlich in höchsten Tönen. Mit dem Vatikan (Pius XII.) schloss Trujillo am 16. 6.1954 ein Konkordat, Papst Pius XII. empfing ihn persönlich; das Konkordat erklärte den Katholizismus zur offiziellen Religion.

Es ist Ausdruck für Naivität und Dummheit  auch in den “theologischen und kirchenrechtlichen Studien” in Deutschland, wenn etwa Pater Josef Funk SVD in seinem Buch “Die Religion in den Verfassungen der Erde” (1960, Kaldenkirchen) auf Seite 135 voller Lob das Konkordat des Vatikans mit dem Diktator Trujillo bewertet:  “Das Konkordat ist ein wahres Musterbeispiel dafür, wie einträchtig Kirche und Staat miteinander verkehren und wie sie zusammenarbeiten können zum Besten des Volkes”. Pater Funk war Jahre lang, bis ca 1975  Dozent, aber “Professor” genannt an der Ordesnhochschule St. Augustin bei Bonn.

Vor dem Konkordatsabschluß im Vatikan hatte Trujillo seinen Freund Franco in Spanien besucht, dort erklärte er feierlich: Das dominikanische Volk gehöre zur spanischen Rasse, es sei dadurch zutiefst mit dem katholischen Europa verbunden. Damit grenzte er sich von den „Negern“ im Nachbarland Haiti ab. Dieser Rassismus, diese abgründige Verachtung der Schwarzen, wurde zur volkstümlichen nationalen Ideologie, die das Denken vieler Politiker und so genannter Eliten, aber auch des „einfachen Volkes“ dort bestimmt. So wird den in der Dominikanischen Republik geborenen Haitianern bis heute die gesetzlich zustehende dominikanische Staatsbürgerschaft nicht zuerkannt… „Noch immer kommt es vor, dass Kindern (haitianischer Eltern) in der Dominikanischen Republik die Taufe verweigert wird, damit nicht mit der Taufurkunde die Tür zur Staatsbürgerschaft geöffnet werden könnte“, schreibt Michael Huhn, ein Kenner der Verhältnisse.
Als Trujillo 1930 die Macht übernahm, war die katholische Kirche institutionell und personell äußerst schwach. Der Diktator förderte von Anfang an den Klerus, um im Land Schulen zu errichten; er brauchte die Kirche insgesamt, damit sie in Predigten und caritativen Projekten die Einheit der Nation fördere. Gerade im Grenzland zu Haiti (etwa in Dajabon) setzt er seit 1936 Jesuiten ein, damit sie die „spanische Kultur“ dort verteidigen gegen die ungebildeten „Neger“ im Nachbarland Haiti. Bezeichnenderweise hielt der Diktator dort am 2. Oktober 1937 die Rede, in der die „Bereinigung der Lage“ angekündigt wurde, einen Tag später begann der Massenmord an mindestens 18.000 Haitianern… Die Kirche in der Dominikanischen Republik „bedauerte diese Ereignisse und rief diffus zur Vergebung auf, „als ob nicht klar gewesen wäre, wer Opfer war und wer Täter“, schreibt der Kenner des Landes, der Mitarbeiter des katholischen Hilfswerks ADVENIAT Michael Huhn.
Trujillo ließ es sich nicht nehmen, jede große „kulturelle“ Propaganda – Festivität mit einem Segen des Klerus zu krönen. Er förderte den Bau eines Priesterseminars, „um einen Klerus heranzubilden, der den Kommunismus bekämpft“. Trujillo kümmerte sich persönlich um den Bau des neuen Marienwallfahrtsbasilika „Alta Gracia“ in Higüey, die allerdings erst 1971 eingeweiht wurde, aber er finanzierte den massiven Betonklotz (französischer Architekten), der heute noch von Touristen besichtigt, vor allem aber von frommen Katholiken aus der ganzen Karibik besucht wird.
Der Jesuit Oscar Robles Toledano, Vizerektor der Universität von Ciudad Trujillo und enger Vertrauter Trujillo, wurde 1953 sogar als Mitglied der dominikanischen Delegation zur UNO entsandt; Erzbischof Ricardo Pittini aus dem Salesianerorden (seit 1935 in Ciudad Trujillo) wagte es nie, eine Stimme des Protests in der Öffentlichkeit gegen das brutale Regime zu erheben. „Pittinis öffentliches Verhalten war von totaler Unterwerfung unter die Diktatur geprägt und darüber hinaus lobte er den Diktator öffentlich“, schreibt der Politologe Jesus de Galindez, er wurde nach der Veröffentlichung seiner kritischen Studien vom Diktator umgebracht…
Wer noch einen Rest Glauben sich bewahrt hatte, wurde von dem gleichgeschalteten Klerus enttäuscht.
Dass die Katholische Kirche heute im Land wenig enthusiastisch ist, keine Theologen der Befreiung kennt, rührt von dieser tiefen Entfremdung zwischen den Menschen und der Kirche aus dieser Zeit…
In dem Konkordat verpflichtete sich die Kirche, sonntags in jeder Messe zu beten: „Herr, schütze die Republik und seinen Präsidenten“ (Artikel 26, Protokoll). Katholischer Religionsunterricht wurde nun in allen Schulen obligatorisch; andererseits wurde es der Kirche zugestanden, aus eigener Entscheidung auch ausländische Priester ins Land zu holen. Dadurch hatte sie sich einen letzten Freiraum bewahrt.
Es waren ausländische Priester, Spanier und US Amerikaner, die dann 1960 massiv das Regime kritisierten. Der angeblich so fromme Diktator versuchte, die aufmüpfigen Bischöfe von La Vega und San Juan aus dem Wege zu schaffen. Sie hatten vor allem dafür gesorgt, dass am 25. Januar 1960 von den Kanzeln aller Kirchen ein Hirtenbrief verlesen wurde: Er erinnerte nach dreißig Jahren kirchlichen Schweigens an die Menschenrechte .“Obwohl die Regierung in dem Hirtenbrief mit keinem Satz erwähnt wurde, verstanden die Gläubigen die Kritik“, schreibt Michael Huhn. Als sich allerdings danach der Konflikt zuspitzte, bekamen sie es dann doch mit der Angst zu tun: In einem Brief vom 10. Januar 1961 boten sie dem Diktator als Versöhnungsgeste an, „die Priester aufzufordern, sich nicht weiter zu politischen Fragen zu äußern“, schreibt Michael Huhn, sofern dadurch die Attacken des Diktators auf den Klerus unterbleiben…Diese Ängstlichkeit konnten viele progressive Priester der Hierarchie kaum verzeihen…
Aber als dann nach der Ermordung des Tyrannen in freien Wahlen der eher linke Politiker und Schriftsteller Juan Bosch zum Präsidenten gewählt wurde, unternahm die Hierarchie alles, um ihn als kommunistische Gefahr zu diffamieren. “Noch mehr Ärgernis erregte, dass viele Priester ankündigten, allen Anhängern Juan Boschs die Absolution in der Beichte zu verweigern“, schreibt Michael Huhn…Der Schatten der Tyrannei bestimmte noch Jahre kirchliches Handeln. An einer „Aufarbeitung“ der Vergangenheit zeigt sich die Kirche kaum interessiert… Nach einer nur 8 Monate dauernden Regierungszeit wurde Juan Bosch, auch mit Hilfe des CIA, im September 1963 gestürzt. Ein alter Vertrauter des Tyrannen, Joaquin Balaguer, ein frommer Katholik und Antikommunist, übernahm dann viele Jahre die höchste politische Verantwortung…

30 Jahre lang hat die Kirche der Dominikanischen Republik geschwiegen; sie hat sich unter Trujillo recht wohl gefühlt, weil er den Klerus reich beschenkte, ständig neue Kirchen baute und kirchliche Bildungszentren finanzierte. Bei so viel Wohlwollen war die Kirche bereit zu schweigen, mehr noch: Entgegen aller sonst geltenden rigiden Moralvorstellungen drückten die Bischöfe alle Augen zu, wenn der Diktator seine dritte Ehe nach der Scheidung kirchlich feiern wollte. Und des Diktators unehelichen Kinder wurden kirchlicherseits nicht, wie damals sonst üblich, ausgegrenzt, sondern gefeiert.
Erst als sich weltweit die Stimmung gegen Trujillo drehte, zog die Kirche bzw. der Vatikan mit und entdeckte das Eintreten für die Menschenrechte (auf einmal) als göttliche Pflicht.
Ohne eine Revolution des Denkens, die ein Papst, in dem Fall Johannes XXIII., vollzieht und auch gegen Widerstände durchsetzt, ändert sich nichts Grundlegendes in der römischen Kirche weltweit…
Am 30. Mai 2011 wurde in der Altstadt von Santo Domingo endlich ein Museum eröffnet, das den Widerstand gegen die Trujillo Tyrannei dokumentiert. Es handelt sich um das “Museo Memorial de la resistencia dominicana”, es befindet sich in der Calle Arzobispo Nouel 210, und ist immer dienstags bis sonntags von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet; Luisa de Peña Díaz ist die Direktorin des Museums. Dort sind zahlreiche Dokumente des Widerstands gesammelt, es zeigt u.a. die berüchtigte Folterkammer “La 40” in dem Gefängnis des Tyrannen, es bietet ein Verzeichnis von 50.000 Opfern aus dieser Zeit. Die dominikanische Regierung hat das Museum zusammen mit 5 privaten Stiftungen finanziert. 50 Jahre nach dem Tod Trujillos kann eine Zeit der kritischen Besinnung weiter gefördert werden. Ob die Rolle der Kirche dabei kritisch zur Sprache kommt, bleibt abzuwarten.
Jedenfalls wurde eine staatliche Kommission gebildet, die bis zum Jahr 2012 verschiedene Veranstaltungen organisiert, um vor allem den Schülern und Studenten die Zeit der Tyrannei nahezubringen, “denn sie ist der Ausgangspunkt der dominikanischen Demokratie”, sagte Eduardo Diaz, der Präsident der “Stiftung 30. Mai”. Er sprach an dem “Monumento a los Heroes del 30 de Mayo”, und nannte den Tag der Auslöschung des Tyrannen “la noche luz”, “die Licht Nacht”.

Literaturhinweis:
Der Beitrag von Michael Huhn erschien in dem Buch „Kirche und Katholizismus seit 1945“, Band 6: Lateinamerika und Karbik, 2009, Schöningh Verlag, dort die Seiten 229 bis 247.

Jesús de Galindez, La era de Trujillo, Editorial Americana, Buenos Aires, 1958.
Der baskische Hochschullehrer Galindez wurde von Mitarbeitern Trujillos (in Zusammenarbeit mit dem CIA) in New York entführt, in Santo Domingo wurde er, der Oppositionelle, den Haien zum Fraß vorgeworfen. Er gilt noch heute als “verschwunden”. Manuel Vaszquez – Montalban hat über Galindo einen Roman verfasst.

Wir empfehlen außerdem den dokumentarischen Roman von Julia Alvarez, einer Dominikanerin, die in den USA lebt, über die vier Schwestern Mirabal, die sich dem Widerstand gegen Trujillo widmeten und dabei ihr Leben riskierten. Auf Deutsch erschienen im Piper Verlag. Nur eine der Schwestern überlebte den Widerstand. Der Titel: “Die Zeit der Schmetterlinge”.

Hulio Rodriguez Grullon, Trujillo y la Iglesia, Santo Domingo 1991

Jose R. Cordero Michel, Analisis de la era de Trujillo, Santo Domingo 1999.

Lauro Capdevilla, La dictatura de trujillo, Santo Domingo 2000. (aus dem Französischen übersetzt, dort bei l Harmattan).

Esteban Rosario, Iglesia catolica y oligarchia, Santiago de los Caballeros, 1991.

Ludwig Wittgenstein – ein Mystiker?

Von den Tatsachen zur Mystik – Hinweise, von Ludwig Wittgenstein inspiriert, von Christian Modehn.

Ludwig Wittgenstein ist ein Philosoph, der „aus dem Rahmen“ üblicher Bilder vom Philosophen fällt. Aus reichem Hause stammend, verschenkt er sein Erbe. Er suchte vielfältige Lebens –und Arbeitswelten, er war u.a. Architekt und er arbeitete als Gärtner; er war Grundschullehrer und Professor, er lehrte in Cambridge und liebte die Einsamkeit in dem selbst entworfenen Haus in den Wäldern Norwegens… (Welche inhaltliche Beziehung gibt es zwischen der Hütte Wittgensteins in Norwegen und der Hütte Heideggers im Schwarzwald? Dies wäre eine spannende Frage).

Ludwig Wittgenstein legt allen Wert auf Klarheit und Eindeutigkeit der Sprache und damit des Denkens. Damit will er Wahnvorstellungen und Sinnloses als solches freilegen: „Alles, was der Philosoph tun kann, ist, Götzen zu zerstören. Und das heißt, keinen neuen Götzen, etwa in der = Abwesenheit eines Götzen = zu schaffen“.
In einem Brief an Bertrand Russell schreibt er: „Die Hauptsache für mich ist die Theorie über das, was durch Sätze gesagt (und gedacht) wird und was nicht durch Sätze ausgedrückt, sondern nur gezeigt werden kann“.
Sinnvoll sagbar ist für Wittgenstein nur, was sich als Tatsachen der Welt präsentiert.
In diesem Bemühen hat er kein philosophisches System geschaffen, sondern eher Essays, manche sagen Fragmente, hinterlassen, die klar Grenzen ziehen zwischen dem Sagbaren/ Denkbaren und dem Nicht Sagbaren/Denkbaren. Dieses kann die Philosophie nur „bedeuten“, also aufzeigen und sehen lassen, ohne es eindeutig besprechbar zu machen. Dieses ist das „Unaussprechbare“.
Für Wittgenstein wird das Mystische von der Einsicht vermittelt: Dass es die Welt gibt. Auf dieses nicht begründbare und nicht besprechbare DASS kommt es an. Wittgenstein hat dieses DASS in das Zentrum seines Denkens gestellt, wenn er etwa von den Grenzen der empirischen Wissenschaften spricht. Naturwissenschaft kann nur das Wie der Welt beschreiben, sie kann aber das Gegebensein der Welt, dieses DASS, nicht philosophisch erklären.
„Für Wittgenstein folgt das Mystische aus der Begrenztheit von Denk- – und Sagbarkeit…. Das Mystische ist das Andere des Logischen des Denkbaren, des Sagbaren“ , schreibt Chris Bezzel (in: Wittgenstein, Stuttgart 2007, S. 75) In seinem Tractatus (6.45) schreibt Wittgenstein: „Das Gefühl der Welt als begrenztes Ganzes ist das mystische“. Es geht um ein „gefühlvolles“ Sehen des Ganzen der Welt, dieses Ganze ist nicht mehr sagbar, sondern es kann nur „bedeutet“, also gezeigt werden, und dabei zeigt sich dieses Ganze als das Unaussprechliche.
Wenn man diese Erkenntnis auf die gelebte Form der Religion überträgt, kommt der Theologe Kurt Studhalter zu der Einsicht: „Philosophie hat zu beschreiben, wie religiöse Menschen in welchem Lebenskontext reden. Sie hat darauf zu achten, wie religiöse Ausdrücke gebraucht werden, in welchem „Sprachspiel“, in welcher „Lebensform“ (in: Ludwig Wittgensein, Junius Verlag, 2011, zur Wittgenstein Ausstellung im Schwules Museum Berlin , S. 134).
Kurt Studhalter erinnert auf Seite 135 an eine Tagebuch Notiz Wittgensteins: „An einen Gott glauben, heißt die Frage nach dem Sinn des Lebens verstehen. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass es mit den Tatsachen der Welt noch nicht abgetan ist“.
PS: Diese Überlegungen beziehen sich auf unsere Gespräche im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon am 6. 5. 2011 in Berlin – Schöneberg.

Arbeit: Eine Möglichkeit, menschenwürdig zu leben?

ARBEIT: Eine Möglichkeit, menschenwürdig zu leben?

Von Alfons Vietmeier. Der andere Blick aus Mexiko – Mai 2011

Enrique ist einer von etwa 30.000 Taxifahrern in Mexiko – Stadt. Sein Chef besitzt so etwa 20 Taxis. Er leiht ihm das Taxi aus und er muss dafür wöchentlich eine vereinbarte Summe zahlen. Das Weitere ist sein Problem. Eine Schramme am Auto? “Das muss ich regeln, d.h. bezahlen.” Benzín? “Das wird immer teurer! Wir haben jedoch einen Taxifestpreis. Also, anstelle von 10 Stunden im Taxi wie in den letzten Jahren, fahre ich derzeit so 12 – 14 Stunden. Denn die Kosten zu Hause sind erheblich gewachsen!” Arbeitsvertrag? Arbeitsrechte wie Unfall- oder Krankenversicherung? “Was ist das? Das gibt’s hier nicht!”
Dies ist hier in Mexiko die generelle Arbeitssituation. Mehr als 60 % der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter sind “irgendwie am Jobben” in Minibetrieben und Einzelhandel, im Strassenverkauf oder Baugewerbe… für Stunden-, Tages- oder Wochenlohn, bar in die Hand und ohne Verträge und damit auch ohne Rechte! In Deutschland heisst das “Schattenwirtschaft” oder auch “Schwarzarbeit”. Es gibt viel “Schatten” hier auf dem Arbeitsmarkt. Der ist sehr, sehr “schwarz”!
Es gibt natürlich auch die formelle Arbeit im öffentlichen Dienst und in der mittelgroßen und großen Privatwirtschaft. Hier gibt es eine erheblich Bandbreite an Gewerkschaften. Die mexikanische Revolution (1910 – 1917), war sozialradikal und im Industriesektor sozialistisch inspiriert. Nur, die Revolution wurde anschließend institutionalisiert, und die Gewerkschaften wurden eine wichtige Säule des politischen Systems. Im Laufe der Jahrzehnte wuchsen Bürokratisierung und Korruption und damit ein sich schamlos bereichernder “Apparat” (= die politische Klasse, einschließlich der Gewerkschaftsführer). Die Gewerkschaftsangehörigen zahlen Beiträge und treten gehaltlich immer kürzer, da die Inflationsrate höher ist als die Lohnerhöhungen. Zum Beispiel. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben zwei Jobs, da das Gehalt zu gering ist: entweder vormittags und nachmittags im Schuldienst, das bedeutet: eine doppelte Stelle zu haben oder eine Schicht in der Schule und dann eine andere als Taxifahrer. Dass deshalb die Unterrichtsqualität in öffentlichen Schulen oft schlecht ist, findet hier ihre Erklärung.
Was nachdenklich macht, ist jedoch nicht so sehr diese Arbeitsrealität. “So war das immer schon!” erklären mir viele. Es ist ein komplexes Netz von Hintergrundsproblemen, das diese “Welt der Arbeit” entmenschlicht. Und das macht betroffen!
Da gibt es zum Einen seit etwa 20 Jahren eine dramatische Umschichtung der öffentlichen Wirtschaft. Es wurde und wird privatisiert soweit es nur machbar ist: Finanzsystem (Stadtsparkassen sind unbekannt), Bildungssystem (es boomen die Privatschulen und Privatuniversitäten und es verschlechtern sich die öffentlichen Schulen), Sicherheitssystem (ein riesiges Heer an Privatpolizei wächst), etc.
Der “Faktor Arbeit” steht im Dienst der Gewinnmaximierung, die Arbeiter dürfen – um ein Bild zu verwenden – ausgepresst werden wie eine Orange. Die Zahlen sprechen für sich: 1993 gab es 3 mexikanische Milliardäre, die zusammen 1, 98 % des Brutosozialproduktes besaßen.
Knapp 20 Jahre später (März 2011) sind es 11 Milliardäre mit einem Anteil von 15, 23 % am großen “Kuchen” des gesamten Volkseinkommens. In diesen knapp 20 Jahren hat die Bevölkerung um 30 Millionen zugenommen und natürlich auch das gesamte Inlandseinkommen. Jedoch für jeden Mund ist das Stück “Kuchen” erheblich kleiner geworden. Das hat eine klare kapitalistische Systemlogik, die gemeinhin “Neoliberalismus” genannt wird.
Hinzu kommt ein weiterer Faktor: das wachsende Konsumbedürfnis. Es wird mehr ausgegeben insbesondere für Modisches und Elektronisches. Kindersendungen im Fernsehen sind voll solcher Werbespots. Handys für jedes Kind gehört schon zum Alltag der armen Bevölkerungsmehrheit und Digitales wie ¡Pod steht auf der Kinderwunschliste zu Weihnachten an erster Stelle. Nicht von ungefähr ist der Mexikaner Carlos Slim, mit seinem breit gefächerten Konsortium im elektronisch – digitalen Wirtschaftssektor, der reichste Mann der Welt. Immer mehr diese immer neuen Dinge haben zu wollen, dramatisiert den Familienalltrag und macht zugleich auch schlimme Konsequenzen zu mindest verständlich:
Zum einen ist hier ein Hauptgrund der dramatischen Zunahme der Migranten hin in die USA zu sehen. Die dort verdienten und an die mexikanische Familie überwiesenen Dollar gehen zu einem erheblichen Prozentsatz in diesen erwähnten Konsum. Zugleich hat die dramatische Finanzkrise in den USA die Verdienstmöglichkeiten fast aller Migranten geschmälert oder unmöglich gemacht. Die Folge: fast eineinhalb Millionen Migranten nach Mexiko zurückgekehrt. Aber wie hier zu Hause den gewohnten “Konsumlevel” halten? Das ist genau der Auffanghaken der Drogenkartelle. Sie bieten attraktive Verdienstmöglichkeiten an, mit allem, was das einschließt.
Ein weiterer Ausweg aus der Finanzklemme besteht darin, immer mehr Stunden zu arbeiten und zudem immer mehr Familienmitglieder in die Arbeitswelt einzubeziehen. In einer jüngsten Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gehört Mexiko zu denjenigen Ländern, wo im Schnitt mehr als 10 Stunden täglich gearbeitet wird und in der informellen Wirtschaft sin des noch mehr Stunden! Zudem nimmt die Kinderarbeit wieder zu. Also, der “faule Mexikaner in der Dauersiesta im Schatten eines grossen Kaktus”: Das ist eine bekannte, aber völlig unzutreffende Karrikatur der mexikanischen Arbeitswelt!
In der christlich – solidarischen Szene, in der ich vernetzt bin, wird immer heftiger und radikal nachgefragt: Ist das eben Geschilderte nicht immer mehr und immer orgiastischer der “Tanz um’s goldene Kalb”? Jesus hat gesagt: “Sammelt keine materiellen Reichtümer hier auf Erden! (…) Euer Herz wird immer dort sein, wo Ihr Euren Reichtum habt! (…) Ihr könnt nicht zwei Herren dienen: Gott und dem Geld!” (Mt 6, 16-24).
Christsein ist in seiner Essenz antikapitalistisch. Daran kommen auch die christlichen Kirchen nicht vorbei.
Wenn seit 110 Jahren die katholischen Sozialenzykliken deutlich die Priorität der Arbeit über das Kapital herausstellen: Wo und wie konkret wird dieses kritische Wertepotential aktiv?! Es geht heutzutage darum, persönlich, familiar, sozial und gesellschaftspolitisch sich zu befreien vom materiellen Bereicherungszwang. Ethischer und solidarischer Konsum ist not – wendig! Zwar leben wir weltweit inmitten dieses System und es gibt Systemzwänge aller Art. Jedoch engagiert christlich zu leben, beinhaltet auch, ernsthaft an einer Systemveränderung mitzuarbeiten.
Diese Aufgabe haben z.B. vor 10 Jahren diferenzierter herausgearbeitet der evangelische Theologe Ulrich Duchrow (Heidelberg) und der katholische Nationalökonom, Philosoph und Theologe Franz Hinkelammert (jetzt in Costa Rica) im Buch “Leben ist mehr als Kapital – Alternativen zur globalen Diktatur des Kapitals”. Inzwischen sind weltweit und auch hier in Mexiko die Basis – und Sozialbewegungen stärker geworden, die daran arbeiten, eine andere Welt und darin auch eine andere Ökonomie zu gestalten: solidarisch unter den Menschen und solidarisch mit der Natur. Und dieses Denken und Handeln existiert schon, und wir vernetzen uns immer mehr.
copyright: alfons vietmeier.

Die Salon Kultur wieder beleben

Die Salon Kultur wiederbeleben – auch im Radio.

Kann ein Gespräch im „Salon“ 26 Minuten dauern?
Wir machen das Experiment im RBB, in der Redaktion Religion. Und es scheint erfolgreich zu sein, was das große Interesse der HörerInnen angeht. Die Sendungen wurden immer Sonntags um 9.04 bis 9.30 Uhr im Kulturradio des RBB ausgestrahlt.
Seit 2007 versuche ich, Philosophen oder Theologen im Radio als Gastgeber zu präsentieren; sie lassen sich von kompetenten Gesprächspartnern in einen Dialog verwickeln. So wird ein kleiner Ausschnitt philosophischen Denkens und theologischen Fragens hörbar, es werden Perspektiven gezeigt, weiter an dem Thema „dran zu bleiben“.

Die Gastgeber der bisherigen Radio – Salons:
– Michel de Montaigne, 2007
– Georg W.F. Hegel, 2008
– Martin Heidegger, 2009
– Immanuel Kant, 2010
– Friedrich Schleiermacher, 2010
– Rudolf Bultmann, 2011

Manuskripte können bestellt werden:
religion@rbb-online.de
Redaktion: Anne Winter.