Der Samstag vor Ostern hat einen besonderen Titel: Karsamstag. Aus dem Althochdeutschen übersetzt: “Samstag der Klage”. Beklagt haben Christen, dass Jesus tot im Grab liegt. Der Jesuit Friedrich von Spee hat 1628 die Erfahrung des toten Jesus Christus in einer Liedstrophe ausgesagt:” O Traurigkeit, o Herzeleid, ….Gottes eignes Kind wird ins Grab getragen”. Und der Protestant Johann Rist ergänzte (1641) in der 2. Strophe: “Gottes Sohn liegt tot”. Wenn Gottes Sohn tot ist, ist auch der Vater im Himmel tot, denn beide sind in klassischer theologischer Lehre EINS. Dieses Lied befindet sich im offiziellen evangelischen Gesangbuch, auch im katholischen Gesangbuch, nur heißt es dort in der 2.Strophe: “Wer hätt dies mögen denken, dass der Menschen seinen Schöpfer sollte an das Kreuz aufhenken”. Der Mensch hat also seinen Schöpfer ans Kreuz gehängt, ermordet. Da ist die Predigt des “tollen Menschen” in Nietzsches “Zarathustra” nicht mehr weit. Ist der Karfreitag also das Fest des toten Gottes? Ein neuer Gedanke…. LINK