1. Die website www.religionsphilosophischer-salon.de:
Seit 2007 veröffentlicht Christian Modehn (oft zusammen mit Hartmut Wiebus) auf seiner website www.religionsphilosophischer-salon.de ( LINK ) eigene Hinweise, eigene Beiträge, zu philosophischen, theologischen und politischen Themen. Diese ca. 1.700 “Seiten” im Internet wurden bis Juni 2024 2.150.000 mal angeklickt (“Zugriffe”). Alle dort publizierten Beiträge unterliegen dem COPYRIGHT.
2. Hinweise zu einigen Halbstundenfilmen für die ARD, fürs Erste, sowie zu einigen TV – Magazin – Beiträgen für den SFB finden Sie hier. Dort sind auch einige meiner Hörfunk-Sendungen erwähnt, vor allem für den RBB und den NDR.
3. Zu einigen Büchern von Christian Modehn:
1975:
Als in Deutschland gegen die neue lateinamerikanische Theologie, die „Theologie der Befreiung“, polemisiert wurde und als sie in der offiziellen Kirche, etwa durch den Chef des Hilfswerkes ADVENIAT, Bischof Franz Hengsbach und seinen Studienkreis “Kirche und Befreiung” mit viel Geld bekämpft wurde, da wollte ich unbedingt eine objektive Einführung in die lateinamerikanische Befreiungstheologie – sozusagen für weite Kreise – preiswert veröffentlichen. Im Mai 1973 hatte ich schon die internationale Tagung über Befreiungstheologie in der Hochschule und dem Kloster SVD Sankt Augustin angeregt und mit gestaltet, u.a mit dem katholischen und marxistischen Philosophen Pater Giulio Girardi SDB und Pater Miguel Manzanera SJ. Zu den Referaten dieser ersten befreiungstheologischen Tagung in Deutschland siehe das Buch: „Theologie und Befreiung“, St. Augustin 1974.
Zentral ist für die Befreiungstheologie, ein neues Verhältnis von Glauben und Emanzipation zu finden. Und den theologischen Begriff Erlösung aus dem rein seelischen Zusammenhang (als Trost, Vertröstung im Jenseits) zu befreien. Erlösung hat also eine gesellschaftlich spürbare „Seite“, ohne dabei total in eine Fortschrittsgeschichte eingegliedert zu sein!
Meine erste Publikation also hatte den Titel „Der Gott, der befreit“ , 40 Seiten umfasst diese Broschüre, sie ist im Kyrios –Verlag, Freising, im August 1975 erschienen, mit einer umfangreichen Literaturliste.
1976:
Diese kleine Publikation fand eine interessierte Aufnahme, so dass kurze Zeit später von mir zwei Sammelbände herausgegeben wurden: „Hoffnung der Armen“ (ebenfalls Kyrios Verlag 1976), darin mein Beitrag über Ernesto Cardenal, S. 25 bis 34. 1976 erschien auch „Christen entdecken die Freiheit“, im Verlag Katholisches Bibelwerk. Darin mein Beitrag „Die kontemplative Erfahrung und der politische Kampf“ (Seite 28 bis 44). Diese eher populären Bücher verbreiteten die Themen der Befreiungstheologie im katholischen Milieu.
1977:
Deutlicher der wissenschaftlichen theologischen Reflexion verpflichtet sind dann zwei weitere Sammelbände „Befreiende Theologie“, zusammen mit den Theologen Karl Rahner SJ und Hans Zwiefelhofer SJ herausgegeben, im Kohlhammer Verlag 1977. Es verdient einen eigenen Hinweis, dass sich der weltbekannte Theologe Karl Rahner für diese neue Theologie in Lateinamerika stark machte! Dieses Buch war schnell vergriffen, zumal es auch Beiträge renommierter Befreiungstheologen enthält, wie Leonardo Boff, Jon Sobrino und Miguel Manzanera. Jon Sobrino SJ ist bis heute einer der maßgeblichen Befreiungstheologen, er lebt in El Salvador.
1979 habe ich dann zusammen mit den Theologen Karl Rahner und Michael Göpfert ebenfalls bei Kohlhammer den Band „Volksreligion, Religion des Volkes“ herausgegeben, u.a. mit Beiträgen von Juan Carlos Scannone, Argentinien (ein guter Freund von Papst Franziskus) Edenio Valle, Fernando Castillo und Johann Baptist Metz.
1981:
Mit der Frage der Säkularisierung in Europa und damit zusammenhängend: Wie gehen Kirchen in den großen Städten auf diese Situation ein? befasst sich das Buch „Kirche in der Stadt“ (ebenfalls bei Kohlhammer, 1981), zusammen mit Michael Göpfert herausgegeben. Darin mein Beitrag: „Freiräume für die Menschen“ (S. 42 – 59). Zu dem Zeitpunkt 1980/81 war noch die katholische Kirche in Paris von einem offenen, man möchte sagen liberalen Geist bestimmt. Erst mit Kardinal Lustiger wurden konservative und klerikale Vorstellungen von Kirche in einer säkularen Metropole mit Macht durchgesetzt. Dadurch verzichteten liberale und linke Katholiken, total frustriert, auf die Mitarbeit in der katholischen Kirche. Kardinal Lustiger ist ein Prototyp dafür, wie ein einzelner Kirchenfürst ganze gesellschaftliche Gruppen aus der Kirche vertreiben kann und vertrieben hat! Laien sind ja bekanntlich hilflos gegenüber klerikalen Attacken. Kardinal Meisner, Köln, dachte ebenso, er war Lustigers Freund; beide waren, natürlich möchte man sagen, aufs engste verbunden mit dem polnischen Papst.
1982:
Über den Gründer der CAJ (=Christliche Arbeiterjugend, in Frankreich z.B. JOC, dort einst sehr stark, oft mit dem CGT und dem PCF verbunden) , den Priester Joseph Cardijn, verfasste ich den Beitrag “Joseph Cardijn und die lateinamerikanische Befreiungstheologie” in B. Anthony (Hg.), “Zur Arbeiterschaft entschieden” (Mainz 1982), dort S. 113- 126.
1993
Dem Thema „Kirche/Religion und Großstadt“ galt das Buch „Götter auf der Durchreise“ (Hamburg 1993), darin mein Beitrag: „Die Kirchen schließen und die Religion lebt auf. Beobachtungen in Amsterdam“ (S. 40 bis 55). Über die Entwicklung der Kirchen und Religionen speziell in Amsterdam habe ich dann sehr oft Radio – und Fernsehbeiträge realisiert. In Holland kann für die katholische Kirche ebenfalls studiert werden, wie sehr konservatie Bischöfe einen z.T. enthusiastischen Aufbruch kaputt machen. Ich hatte aufgrund meiner Amsterdam/Holland Publikationen sogar eine Studienreise nach Amsterdam für Katholiken organisiert, als Impuls für Berlin. Aber diese Impulse wurden nicht aufgegriffen oder durften nicht realisiert werden, etwa das Beispiel der ökumenischen Gemeinde Sant Dominikus. Die Angst ist ja bekanntlich die Haupttugend deutscher klerikaler Katholiken.
1993
Einen umfassenden, aber leicht zugänglichen Einblick (in Form vieler kurzer Essays) in Geschichte und Gegenwart der Religionen in Frankreich bietet mein Buch „Religion in Frankreich“, erschienen im Gütersloher Verlagshaus 1993. Das Buch hat 160 Seiten. Obwohl es sich gut verkaufte und viel Anerkennung fand, weil es ein neues Thema für Deutschland in EUROPA präsentierte, wurde es schon, wie so oft, 4 Jahre nach Veröffentlichung „aus dem Verkehr gezogen“.
1998
Über die apokalyptischen Vorstellungen, Ideologien und Theologie vor allem in der us-amerikanischen Kirchenszene: Mein Beitrag “Apokalypse jetzt” in dem Buch vn Norbert Sommer (Hg) “Mythos Jahrtausendwechsel”, Wichern Verlag Berlin 1998, mein beitrag dort S. 54 – 66. Für Norbert Sommer, Redakteur für Religionen und Kirchen im Saarländischen Rundfunk, habe ich auch etliche Fernseh – und Radiobeiträge verfasst. Er war ein sehr angenehmer, inspirierender Kollege.
2006
Im Zusammenhag der Reflexionen über das, was heute Heimat sein kann, erschien 2006 das Buch „Wissen, wo man hingehört“ im Echter Verlag, Würzburg, herausgegeben von Klaus Hofmeister und Lothar Bauerochse. Mein Beitrag versucht den Begriff Heimat bei einigen Philosophen in den Blick zu nehmen, er hat den Titel „Bei sich selbst zu Hause sein“, S. 104 bis 117. Was darin die Hinweise zu Heidegger angeht: Der Beitrag wurde vor der Publikation der „Schwarzen Hefte“ Martin Heideggers geschrieben.
2009:
Über die theologische Bedeutung der Herrschaft von Papst Benedikt XVI. haben Norbert Sommer und Thomas Seiterich 2009 den Sammelband „Rolle rückwärts mit Benedikt. Wie ein Papst die Zukunft der Kirche verbaut“ herausgegeben. Darin mein Beitrag „Alles, was rechts ist. Politisch – theologische Optionen Joseph Ratzingers, dort Seite 143 bis 163). Darin wird die theologische und politische Rechtslastigkeit Joseph Ratzingers ausführlich dokumentiert, sie ist bis heute deutlich.
2009:
Über den Zusammenhang von „1968“ und der Theologie handelt der Sammelband von Kuno Füssel und Michael Ramminger „zwischen Medellin und Paris“, Edition Exodus und Edition ITP- Kompass, Luzern und Münster, 2009. Darin mein Beitrag „Der Traum ist vorbei. Zwischen Freier Universität und Kloster: Erinnerungen an den Mai 68“, dort S. 11 bis 25. Dies ist eine auch persönliche Rekonstruktion meines theologischen und philosophischen Weges.
2010:
Der einzige theologisch und politisch radikal progressive katholische Bischof in Europa ist Jacques Gaillot, Frankreich. Anlässlich seines 75. Geburtstages am 11. September 2010 habe ich zusammen mit Katharina Haller (Zürich) und Roland Breitenbach (Schweinfurt) den Sammelband mit dem treffenden und provozierenden Titel „Die Freiheit wird euch wahr machen“ herausgegeben, im Reimund Maier Verlag, Schweinfurt. Das Buch enthält auch etliche Fotos. Das war zu einer Zeit, als sich große katholische Verlage weigerten, über diesen Kirchenrebell noch Bücher zu publizieren. Mein Beitrag „Aus Gewissensgründen Nein Sagen. Die konstruktive Kritik von Jacques Gaillot“ befindet sich auf den Seiten 73 bis 82 (leider wurden die Fußnoten nicht ins Buch aufgenommen).
Es wäre interessant, einmal nachzuweisen, wie Papst Franziskus einige Thesen und Erkenntnisse Bischof Gaillots seinerseits heute gebraucht; etwa das berühmte Gaillot Wort: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts“. Einige Bücher Gaillots sind auch auf Spanisch erschienen, und die Gaillot Website „Partenia“ erschien auch in einer spanischen Version….
copyright: Christian Modehn, Berlin