Vor 50 Jahren, am 20. Dezember 1972, hat der Schriftsteller Heinrich Böll den Literaturnobel-Preis erhalten. Ein Grund für den Religionsphilosophischen Salon Berlin, einmal mehr an den Katholiken Heinrich Böll zu erinnern, für den Kirchenkritik und politische Kritik zusammengehörten. LINK.
Event categories: Gedenktag
Advent – Beten in Kiew, November 2022.
Ein Foto in der Wochenzeitung "DIE ZEIT" vom 1.12.2022, Seite 8, hat uns angeregt, über den Sinn des Betens in der Zeit des Advent nachzudenken. Lesen Sie eine Art religionsphilosophische Meditation in diesen Kriegszeiten 2022 und denken Sie nach, was Beten bedeutet: Es ist meine Poesie im Angesicht des Unendlichen und Ewigen, um Frieden zu schaffen, um leben zu können, auch politisch leben zu können. LINK.
Welttag der Philosophie am 17.11.2022: Wir philosophieren immer schon…
Der "Welttag der Philosophie" 2022 darf nicht untergehen inmitten aller Krisen und Kriege von heute: Was bietet denn sonst den Menschen Orientierung und (wir sagen: reflektierte, selbstkritische) Lebenshilfe als die Philosophie? Aber: Philosophie ist nur möglich als Philosophieren, als Selber Denken. Lesen Sie die Hinweise zum Welttag der Philosophie: LINK
Spanien: “Ehren-Gast” der Frankfurter Buchmesse 2022: Jeder Dritte Spanier nennt sich jetzt ungläubig oder atheistisch.
Das ist auch ein europäisches Thema: Es gilt, den tiefgreifenden Wandel der religiösen Bindung in Spanien wahrzunehmen, der zugleich eine Art Kulturbruch ist: Die Akzeptanz des säkularen Rechtstaates, der Demokratie, und der Abschied von einer Ordnung, in der die katholische Kirche und ihre Moral politisches Handeln bestimmte, wie unter dem faschistischen Staatschef Franco (gestorben 1975). Heute nennen sich nur 55,4% der Spaneierinnen katholisch, und nur 28% der jungen SpanierInnen bezeichnen sich als Katholiken. Mittelfristig wird also auch die katholische Kirche in Spanien zu einer Sekte. LINK
Ludwig Feuerbach vor 150 Jahren gestorben (am 13.9.)
In der Erinnerung an den Philosophen Ludwig Feuerbach (1804 - 1872) wird deutlich: Philosophische Reflexionen, zugespitzt auf griffige Formeln, werden weit über die kleine philosophische Fachwelt hinaus verbreitet, sie können dann das Denken und Fühlen weiter Kreise bestimmen. Ludwig Feuerbachs Ethik mit der Formel „Der Mensch ist dem Menschen ein Gott“ gehört zu diesen Slogans wie auch seine Behauptung: „Die Vernunft, die an Gott glaubt, glaubt nur an sich selbst, also an die Realität ihres eigenen unendlichen Wesens“. Solche Sprüche haben sich durchgesetzt und wurden – wie sollte es anders sein – auch wiederum nur geglaubt und als allgemeiner Glaube wie für selbstverständlich gehalten. Die Wirkungsgeschichte gerade des Buches „Das Wesen des Christentums“ ist paradox, betonte doch Feuerbach darin ausdrücklich, sein sehr umfangreiches Werk sei vor allem für die gebildeten Kreise bedeutsam. Dennoch haben sich bestimmte publikumswirksame Thesen der Religionskritik Feuerbachs schnell weit verbreitet …und werden wie Dogmen geglaubt.
Siehe den ausführlicheren Hinweis von Christian Modehn: LINK
Die Bartholomäusnacht vor 450 Jahren in Paris.
Die Bartholomäus-Nacht in Paris als Massaker und Pogrom an der Minderheit der französischen Protestanten bleibt ein außergewöhnliches Ereignis, es ist die Nacht des Massenmordens vom 23. zum 24. August 1572. Anläßlich der Hochzeit des Protestanten Heinrich von Navarra und Margarete von Valois (der Tochter von Katharina de Medici, die damals als Königin die oberste Herrscherin war) wurde der zur Feier eingeladene Führer der Protestanten Gaspard II. de Coligny ermordet, anschließend wurden einige hunderte Protestanten umgebracht. Dann kam es in der französischen Provinz zu weiteren Massakern mit vielen Opfern. Frankreichs Könige wollten nur eine einzige Religion, eine religiöse Ideologie, auf ihrem Territorium. Dies war die von den Königen beherrschte katholische Religion. Pluralität galt als Gefahr, Toleranz war fast unbekannt als politisches Prinzip. Aber dieser Wahn ist gescheitert. LINK.
E.T.A. Hoffmann: Der Dichter des “unheimlichen Daseins”: Vor 200 Jahren gestorben
Am 25.6.1822 ist der vielseitige und hochbegabte Ernst Theodor Amadeus Wilhelm Hoffmann in Berlin gestorben. Er war Musiker und Musikkritiker, Schriftsteller und Dichter, Jurist und Künstler. Etliche seiner Arbeiten als Dichter werden noch viel gelesen, andere, wie die "Nachtstücke", sind noch zu entdecken... Bekanntlich verfasste Hoffmann den ersten Kriminalroman deutscher Sprache ("Das Fräulein von Scuderi"). Aber entspricht E.T.A. Hoffmann dem Klischee "des" Romantikers? War er nicht eher ein "phantastischer Realist"? Mit dem genauen Blick auf die Wirklichkeit der Menschen. Leistete er nicht Widerstand gegen ein nur pragmatisches, banales, langweiliges Leben des "Philisters"? Und welchen religiösen Glauben pflegte er persönlich? Siehe: LINK.