Ein Hinweis von Christian Modehn. Zugleich ein Geschenk-Vorschlag nicht nur zum Weihnachtsfest.
„Schönheit und Gefahren“: Der Untertitel dieses Wandkalenders ist das Programm. Genannt wird die Herausforderung, die wir als dialektische Spannung ständig erleben: Die Erde als Natur und „Schöpfung“ ist noch mancherorts schön, aber weithin immer mehr bedroht bzw. schon vernichtet. Und das Klima ist heute manchmal noch angenehm, aber in vielen Regionen zeigt es sich als eine von Menschen gemachte Katastrophe. Einer solchen Einsicht und Herausforderung sollte man sich stellen, Woche für Woche. Mit dem „Klima-Kalender“: Aus dem Verlag „edition momente“. Die 53 Kalender – Blätter laden ein, zum Erstaunen über die Schönheiten der Natur, manchmal; immer aber zur kritischen Betrachtung von Krisen und Unheil: Kurze Kommentare stimmen ein ins weitere Nachdenken … und Handeln. Da wird aber kein „Alarmismus“ oder gar eine „Katastrophenstimmung“ verbreitet. Da wird schlicht für vernünftige Einsichten vernünftiger Menschen plädiert, die sich die Empathie für das Leben, das Leben der Natur und unser Dasein, bewahren wollen.
Diese vierfarbigen „Kalender – Blätter“ sind etwas größer als das DIN-A-4-Format, sie passen also gut in jedes Zimmer.
Das Blatt, das sich auf die erste Woche 2021 bezieht, beginnt ganz nüchtern und ausnahmsweise bildlos: „Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum“. Ein Zitat der Schauspielerin Jane Fonda. Für die 2. Woche 2021 zeigt das Kalenderblatt das zum Teil noch erstaunlich – schöne, aber schon bedrohte und gar nicht mehr „ewige“ Eis in Arktis und Antarktis. Aber selbst „entzückend erscheinende Bilder“, wie das Foto vom „Indian Summer“, kommen naturgemäß nicht ohne den kritischen Kommentar aus.
Der neue „Klima Kalender“ ist realistisch, man möchte sagen von einer philosophischen Haltung bestimmt: Jedes Blatt konfrontiert uns mit der entscheidenden ethischen wie politischen Frage: Wie wollen wir in dieser Epoche einer bedrohten Erde leben?
Der Kalender ist realistisch, weil er tatsächlich unsere Stimmung hebt und beim Betrachten jedes Fotos förmlich den Gedanken weckt: „Du kannst noch etwas tun für den bedrohten Planeten Erde, für die bedrohte und vielfach sterbende bzw. ermordete Mutter Erde“.
Zu jedem Foto jeder Woche ist unten, am Rande, eine Info-Spalte, etwa zur „Deutschen Stiftung Meeresschutz“ oder zum „Instituto Terra“ des berühmten brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado. Da kann man sich weiter informieren, um sich dann an einem Projekt zu engagieren.
Es ist jedem überlassen, sich noch die Idyllen von Meister Spitzweg als Kalenderblätter in die Stuben holen. Aber selbst wer den „Armen Poeten“ jetzt betrachtet, wird förmlich in die Gegenwart geschleudert, in die Zeit der Corona-Pandemie, mit den vielen wegen der Corona lock-downs verarmten Poeten, Künstlern usw., die miesen Wohnverhältnisse für armgemachte Mitmenschen sind bekannt.
Aber lassen wir die Flucht in die angeblich heile Welt des Biedermeiers. Der Klima- Kalender inspiriert viel mehr, er weckt auf in diesen Zeiten.
Der Klima Kalender 2021
Unser blauer Planet – Schönheit und Gefahren
Hg. Von Hermann Vinke. Wissenschaftliche Begleitung. Kira Vinke
60 Blätter, 53 Fotos, vierfarbig, 22 Euro. Betrachten Sie bitte auch diese website: https://www.edition-momente.com/kalender/klima-kalender-2021.html
(Amazon bietet diesen Kalender zu einem geringeren Preis an. Ausgerechnet amazon… darf man dieses Verhalten bei diesem Thema zynisch nennen?)
Edition momente, Zürich-Hamburg, 2020.
Copyright: Christian Modehn, www.religionsphilosophischer-salon.de