Das philosophische Wort zur Woche am 12. 9. 2010
Albert Einstein. Über das Geheimnisvolle im Leben
„Das Schönste und Tiefste, was der Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Es liegt der Religion sowie allem tieferem Streben, Kunst und Wissenschaft zugrunde. Wer dies nicht erlebt hat, erscheint mir nicht wie ein Toter, so doch wie ein Blinder. Zu empfinden, dass hinter dem Erlebbaren ein für unseren Geist Unerreichbares verborgen sei, dessen Schönheit und Erhabenheit uns nur mittelbar und in schwachem Widerschein erscheint, da ist Religiosität. In diesem Sinne bin ich religiös. Es ist mir genug, dies Geheimnisse staunend zu ahnen und zu versuchen, von der erhabenen Struktur des Seienden in Demut ein mattes Abbild geistig zu erfassen“.
Albert Einstein sprach diese Sätze eines längeren Textes für die Deutsche Liga der Menschenrechte im September 1932. Der Text trägt den Titel: „Mein Glaubensbekenntnis“.
Philosophisch interessant ist vielleicht der Hinweis, dass diese Äußerungen diskussionswürdig erscheinen, weil sie Albert Einstein formuliert hart. Sie sind aber von tausenden Ungenannten und Unbekannten in ähnlicher Form immer wieder formuliert worden. Aber sie finden Beachtung, weil sie „von Einstein stammen“. C.M.