Buchmesse und Niederlande: Religion und Literatur in Holland. Ein Beitrag von Prof. Johan Goud

Die Buchmesse in Frankfurt am Main hat in diesem Jahr die Literatur in den Niederlanden und in Flandern gewissermaßen zum Schwerpunkt gewählt. Was Religionen und Kirchen betrifft, haben die Niederlande nicht gerade den Ruf, ausgesprochen kirchengebunden und gläubig zu sein. Statistisch gesehen gilt Holland als eines der am meisten säkularisierten Länder Europas, wenn man das denn statistisch überhaupt erfassen kann. Wer schaut schon die Seele der Menschen?  Die religiöse Frage hat sich aber in ihrer ganzen Vielfalt nur verlagert, etwa auch in die Literatur und die Poesie. Ein Beitrag der Zeitschrift PUBLIK-FORUM bietet eine gute Übersicht zur Pluralität des Religiösen in der heutigen niederländischen Literatur. Autor ist Prof. em. Johan Goud, Den Haag, Theologe, Philosoph und Pastor der Remonstranten-Kirche. Den Beitrag können Sie in PUBLIK-FORUM lesen, wenn Sie hier klicken.

Zu Publik-Forum: www.publik-forum.de

Erfindet euch neu! Ein Interview zu Michel Serres.

Fragen an Dr. Hans Blersch, Mathematiker und praktischer Philosoph.

Die Fragen stellte Christian Modehn.

In unserem Salon-Gespräch im September 2016 haben Sie deutlich Ihre Sympathien für den französischen Philosophen Michel Serres geäußert. Was schätzen Sie an seinem Werk besonders? Ist es vielleicht die gelegentliche Leichtigkeit des Stils und/oder die Verbindungen, die er zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und philosophischer Reflexion vor Augen führt?

Ja, in Michel Serres Werk und vor allem in den Internet-Filmen mit ihm begegnet man dieser„gelegentlichen Leichtigkeit“ seines Stils, von der Sie sprechen. Sie ist dort überall zu spüren. Mit Leichtigkeit meine ich Einfachheit und unprätentiös vorgetragene Ideen. Nicht Seichtigkeit. Das Buch „Erfindet Euch neu!“ habe ich erst einigermaßen verstanden, als ich Serres darüber sprechen sah. Das ist ja gar nicht so schwer, was er uns in seinem Buch sagen will, dachte ich plötzlich. In den Filmen ist sein Witz, seine Freundlichkeit, seine Aufmerksamkeit, seine Freude am Denken, sein Wunsch, seine Gesprächspartner zum Denken zu verführen, ganz unübersehbar. Und was mich persönlich am meisten beruhigte, war Serres frohe Botschaft: Leute, freut Euch! Ihr braucht Euer Gehirn nicht mehr länger mit dummem Wissen vollzustopfen, denn das dumme Wissen findet Ihr heute leicht und schnell bei Google und Konsorten. Das heißt nichts anderes als: ihr könnt fast alles vergessen, was in der Schule zu lernen war. Euer Gehirn, sagt Serres, ist zum Lernen von Fakten zu schade. Benutzt es lieber zum Denken.

Wir haben uns in dem Gespräch besonders auf das Buch von Michel Serres „Petite Pucette“ konzentriert, es ist auf Deutsch mit dem Titel „Erfindet euch neu“ 2013 erschienen. Serres sieht enthusiastisch und optimistisch die Entwicklung der neuen digitalen Technologien, etwa von iPhones, facebook und Internet. Die Gefahren der Kontrolle durch die offenkundige Allmacht von Google usw. hingegen sieht er offenbar nicht. Warum ist es berechtigt, bei aller Kritik an facebook usw. dennoch die großen „Errungenschaften“ dieser neuen Medien positiv einzuschätzen?

Ganz sicher sind Serres diese Gefahren sehr wohl bewusst. Aber dieser Aspekt wurde und wird seit Orwell schon lang und breit behandelt. Warum also noch ein weiteres Lamento hinzufügen? Eine unaufhaltsame Entwicklung kann (wie z.B. der Regen) nicht wegdiskutiert werden, denn ersten brauchen wir ihn (den Regen) und zweitens kann man auch Regenschirme bauen. Den negativen Aspekten von Google, facebook und Cie. sind deren positive Aspekte entgegen zu setzen, schon allein deshalb, weil – siehe oben – das menschliche Gehirn als reiner Faktenspeicher zu schade ist.

Ist die Kritik, wenn nicht die Angst vor Google und facebook heute wirklich vergleichbar der alten Angst früher vor Erfindungen, etwa der Eisenbahn im 19. Jahrhundert? Oder ist den Bürgern (und den Politikern) die Beeinflussung von Google und facebook längst entglitten?

Zweimal ja: Angst vor Veränderungen gab es schon immer. Immer denken wir, dass sich alles zum Schlimmen hin verändert. Aber sehen Sie heute noch einen Grund etwa weiterhin zu Pferd oder mit der Postkutsche zu reisen? Statt mit der Bahn? Neue Entwicklungen erkennen wir erst dann, wenn sie sich durchgesetzt haben und schon längst nicht mehr vermeidbar sind. Als mein Sohn mir vor zwanzig Jahren ganz stolz sein erstes Handy vorführte, dachte ich im Stillen „dieser Unsinn wird schnell wieder vergehen“. Was dachten wohl die Erzähler der Odyssee, als die Schrift erfunden worden war? Was die katholische Kirche, als klar wurde, dass zusammen mit dem Buchdruck die Möglichkeit eröffnet wurde, den Mönchen die Bibeln aus der Hand zu nehmen und jedem einzelnen Gläubigen zum Studium zu überlassen? (Luther soll angeblich gesagt haben: „Mit der Bibel in der Hand, kann jeder Mensch Papst sein“.)

Das Buch „Erfindet euch neu“ hat den Untertitel „Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation“. Serres will als ein Alter (jetzt 86 Jahre) offenbar die jungen Menschen ermuntern, neu mit den neuen Medien umzugehen, um anders zu leben. Was müsste da geschehen?

Ich weiß nicht, ob die vernetzten jungen Menschen eine Liebeserklärung benötigen. Denken sie nicht eher: lasst uns unseren Weg finden, auch wenn er noch nicht klar zu sehen ist? Sicher ist nur, dass wir auf den alten Wegen nicht weiter kommen werden. In der französischen Fassung übrigens steht als Untertitel: „Die Welt hat sich so sehr verändert, dass die Jungen alles neu erfinden müssen: Neue Weisen des Zusammenlebens,neue Einrichtungen, neue Arten des Seins, des Erkennens“. Das heißt, jetzt geht es um Patchworkfamilien, Globalisierung, Kampf um Ressourcen, Erderwärmung, Hunger und Gentechnik. „Umdenken Mister – Umdenken Mister“, sang F.J. Degenhardt schon vor 50 Jahren.

„Erfindet euch neu“ könnte ja auch als Aufforderung an die „Alten“ gemeint sein, sich neu zu erfinden. Was müsste da geschehen?

Woran erkennt man die Alten, wenn nicht an ihren Schwierigkeiten, sich neu zu erfinden? Die Alten müssten zunächst ein Verständnis finden für die Neuerungen, die es im Laufe ihres eigenen Lebens gegeben hat und auf welche Weise sich die Neuerungen damals durchgesetzt haben. Plötzlich gab es in den 60er Jahren in allen Familien Telefon und Fernseher, obwohl sich das zehn Jahre vorher niemand vorstellen konnte. Die Alten können ihre Lebenserfahrungen einbringen und sollten – wie früher – weiterhin für eine bessere Welt kämpfen und dabei offen und neugierig bleiben. Egal aber, wie wir Alten uns verhalten: die Zeit ist schon im Begriff, uns sachte und unaufhaltsam aus dem Weg zu räumen, das wenigstens ändert sich nicht. Eines Tages wird auch ein Herr Zuckerberg die Welt nicht mehr verstehen. Facebook? werden dann die jungen Leute lachen, wer von euch weiß, was das mal war?

Die Vielfalt der Publikationen von Serres (bis 2015 mehr als 60 Buch-Titel!) zeigt nicht nur die Universalität seines Denkens, sondern eben neue essayistische Formen des Philosophierens. Inwiefern macht Serres Mut, sich selbst auf den Weg des Philosophierens zu begeben?

Immer mehr denke ich, dass Poesie und Musik die eigentlichen Medien der Philosophie sind, viel mehr jedenfalls, als streng logische Ableitungen. Obwohl Serres Mathematik studiert hat, tauchen sehr lyrische und unerwartete Bilder bei ihm auf. Wenn ich mir die 60 Titel seiner Bücher ansehe, staune ich: das alles soll Philosophie sein? Serres fordert uns mit dieser Vielfalt auf, das zu überdenken, was uns unmittelbar berührt und zu Fragen anregt. Etiketten, sagt er, sind für Leute, die zu faul sind zum Denken. Unsere Geschichtschreibung hatte und hat immer noch nur einen Mittelpunkt, sagt Serres: den oder die Menschen. Ist das nicht ein schrecklicher Narzissmus? Müssten nicht auch Tiere, Pflanzen, Organismen in geschichtliche Studien einbezogen werden?

In einem gerade erschienen Buch – Hergé mon ami – beschäftigt Serres sich mit Tintin (Tim und Struppi) und den in diesen Kindergeschichten enthaltenen Metaphern und Archetypen: dem cholerischen Säufer Haddock und seinem moralisch einwandfreien Freund, dem Musterknaben Tintin, dem zerstreuten Professor Tournesol, dem Spießer Seraphin Lampion, der sich durch keine Beleidigung aus der Fassung bringen lässt, den Polizeizwillingen Dupond und Dupont, die so redundant sind, dass einer von ihnen genügt hätte, und die aus purem Pflichtbewusstsein nicht davor zurückschrecken, auch Freunde zu verhaften, der exzentrischen Operndiva Castafiore usw. In Wirklichkeit, so Serres, haben wir es in diesen Comics mit einer klassischen „Comédie humaine“ zu tun.

Hergé mon ami offenbart meine kindliche Verzauberung, meine Jugendträume und meine Altersmeditationen“. Also sprach Michel Serres.

copyright: Hans Blersch, Berlin.

Leibniz – ein Denker für die Gegenwart? Ein religionsphilosophischer SALON zum Welttag der Philosophie

Im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon Berlin im November 2016 wollen wir uns auf einige wichtige Aspekte des universal gebildeten Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz kritisch einlassen. Die Veranstaltung findet am FREITAG, 18. November 2916 um 19 Uhr in der Galerie Fantom, Hektorstr. 9 in Wilmersdorf statt. Herzliche Einladung. Weitere Infos folgen.

Von Luther (fast) nichts gelernt: Zum “Reformationsgedenken” 2016-2017

Von Luther (fast) gar nichts gelernt.

Ein Hinweis von Christian Modehn, erneut publiziert als Meditation zum Ostersonntag 2017

1983, anlässlich des 500. Geburtstages von Martin Luther, hatte ich u.a. einen Dokumentarfilm fürs ERSTE (SFB) realisiert mit dem Titel „Wir haben von Luther gelernt“. Den Titel hatte ich vorgeschlagen. Mit dem „Wir“ waren die Katholiken im allgemeinen gemeint.

Das Zweite Vatikanische Konzil war damals erst knapp 20 Jahre vergangen und es herrschte in weiten Kreisen der europäischen katholischen Theologie eine Art Aufbruchsstimmung. Die meisten waren enthusiastisch, freuten sich, dass die Messen nun (wie bei Luther) in der jeweiligen Landessprache gehalten wurden. Dabei vergaß man, dass die Texte der deutschen Messe zum Teil wortwörtlich aus dem Lateinischen übersetzt wurden und auch auf Deutsch kein größeres Verständnis weckten. Man freute sich aber, dass 300 Jahre nach der Aufklärungsphilosophie die Katholische Kirche sich bequemte, auch die Religionsfreiheit anzuerkennen. Man freute sich auch, dass sich der Papst in Zukunft etwas beraten lassen wollte. Vom wem? Von anderen Klerikern. Man freute sich, dass es Synoden in den Bistümern gab: In den Synoden durften Laien zwar mit großem Engagement endlos debattieren und einiges beschließen: Aber die Beschlüsse galten nichts, sie mussten vom Klerus, von Rom usw., genehmigt werden. Und genehmigt wurde kein Reformvorschlag, etwa zum Priesteramt der Frauen. Höchstens, dass die Kerzen zur Fronleichnamsprozession auch die Farbe gelb haben dürfen. Es wurden „Kirche von unten“ – Gruppen gebildet, die aber niemals eine anerkannte Position etwa der Mitbestimmung bekamen. Insgesamt aber gab es eine allgemeine (sich nicht selbst kritisch reflektierende) Mentalität, eine Art Glaube, dass der Katholizismus sich reformiert habe und „modern“ werde. Also auch von den reformatorischen Grundideen Luthers gelernt habe.

Ich selbst bin dieser allgemeinen euphorisch gestimmten Haltung gefolgt. Hans Küngs Bücher hatten Massenauflagen erreicht, viele Enthusiasten glaubten dummerweise, es werde alsbald einen Hans-Küng-Katholizismus geben, also einen vernünftigen, modernen, kritischen. Inzwischen hatten sich reaktionäre Kräfte im Katholizismus gesammelt, nicht nur um Erzbischof Lefèbvre, sondern auch im Opus Dei, bei den Neokatechumenalen usw., die die Traditionen lieben und alles andere als einen modernen Katholizismus wollen. An diese Kreise, die so treu klerikal sind, hält sich Rom mit großer Vorliebe. Diese Kreise haben auch Geld. … und viele junge Priester.

Zurück zu 1983: Viele enthusiastische Katholiken ließen sich in die Irre der blinden Euphorie führen. Bald merkten sie, dass Rom eben doch Rom bleibt, und der Katholizismus nur ein paar Äußerlichkeiten verändert, schweren Herzens. Denn Veränderungen sind immer auch Machtverzicht des allmächtigen Klerus.

Nur einige Beispiele, die zeigen: „Wir (Katholiken) haben von Luther nichts gelernt und wollen es auch nicht“. Wobei sich das Lernen von Luther auch auf die von ihm inspirierte Kirche bezieht.

Die Liste ist lang und wird hier nur unvollständig präsentiert:

– Die Zölibatsverpflichtung für Priester besteht trotz der richtigen Erkenntnisse Luthers nach wie vor im Katholizismus.

– Die (Männer) Orden (Luther war Augustiner) haben ihre alte klerikale Struktur ungebrochen bewahrt. Deswegen sind sie in Europa heute so wenig einladend für junge Leute, dass die Orden und Klöster bald verschwinden.

– Die oberste Entscheidung in der Kirche liegt nach wie vor ALLEIN beim Papst und beim Klerus. Es gibt keine synodale Struktur, wenigstens Ansätze für eine synodale demokratische Struktur im Katholizismus. Alle Synoden, an denen auch einige wenige zuverlässige Laien teilnehmen dürfen, gewähren diesen kein Stimmrecht.

– Laien sind immer noch das gehorsame Fußvolk, das dem Klerus folgen soll. Manche freuen sich, großartige Rebellen zu sein, weil es als konfessionsverschiedenes Ehepaar eben bei einem unbekannten Priester die Kommunion empfängt…

– Es gibt immer im Jahr 2016 bei Papst Franziskus, dem “Progressiven?” die Praxis und Theologie des Ablasses.

– Es wird immer noch eine Heiligenverehrung gefördert, die magische Elemente wie zu Zeiten Luthers hat: Etwa die Verehrung von Knochen(resten) angeblich heiliger Menschen. Man nennt das Reliquienkulte, wie kürzlich noch im Petersdom, als die Knochen des heiligen Scharlatans Padre Pio zur Verehrung ausgestellt wurden.

– Es wird katholischerseits immer noch geglaubt, die Heiligen im Himmel seien Fürsprecher für uns hier auf Erden. Diesem (Aber) Glauben kann man ja folgen, aber was ist dann noch der Unterschied zur Esoterik, die die Katholische Kirche bekanntlich verdammt.

– Mit der freien theologischen Forschung hapert es immer noch: Theologen etwa an staatlichen Universitäten in Deutschland, finanziert von Steuergeldern, werden nur mit Zustimmung der Bischöfe berufen. Was wäre, wenn Politologen an der Universität vom Außenministerium berufen würden usw.

– Das Papsttum tritt immer noch in dieser doppelten Gestalt auf. Einerseits geistliches Oberhaupt; andererseits Staatschef des Staates Vatikan, mit allen diplomatischen Rechten und Privilegien. Der Nuntius ist der Kontrolleur des Papstes in den Staaten. Der Staat Vatikan hat seine Banken, seine Mafia usw. Alles das ist endlich etwas bekannter geworden. Was ist der Unterschied zum Rom, das Luther kannte? Wer stellt diese Frage?

– Laien haben keinerlei Mitentscheidungsrecht für die sie unmittelbar bewegenden Fragen, etwa die heute übliche und rasante Zusammenlegung von Pfarreien aufgrund des Priestermangels. Geld genug ist ja in Deutschland bekanntlich bei den Milliarden-Etats da. Nur weil zölibatäre Priester fehlen, werden Pfarreien zusammengelegt. Der Klerus bestimmt allein. Und Laien müssen auf gewisse pastorale Nähe und Dienste verzichten, falls denn Priester überhaupt noch als Seelsorger angesprochen werden können. Diese Zusammenlegung von Pfarrgemeinden einzig und allein deswegen, weil es so wenige zölibatäre Priester gibt, ist wohl einer der größten katholischen Skandale heute überhaupt. Denn nicht im entferntesten wird daran gedacht, Laien die Verantwortung für die Sonntagsgottesdienste und die Sonntagsmesse zu geben. So würden alle Gemeinden lebendig bleiben und Nähe und Nachbarschaft bestände weiter. Wenn der Klerus vom „allgemeinen Priestertum aller Gläubigen“ noch gelegentlich spricht, dann sind das leere Worte, die keine praktische Bedeutung haben.

Ich breche hier die Liste der Beispiele ab, die zeigen, dass der Katholizismus bis heute tatsächlich und nachweisbar fast nichts von Luther gelernt hat.

Mir tut es im nach hinein leid, dass ich mit dem Filmtitel von 1983 aus heutiger Sicht eine falsche Fährte gelegt habe. Heute müsste man einen Film mit dem Titel machen: „Wir haben von Luthers praktisch gar nichts gelernt“. Und der Klerus will es auch nicht, müsste man treffender weise dazusetzen. Das heißt ja nicht, dass es da und dort einige vernünftige Kleriker gibt, die das System durchschauen und Änderungen. Aber sie haben keinen Mut, dies öffentlich zu sagen!

Das gilt, trotz aller öffentlichen Ökumene, all der Begegnungen und Dispute, die alle das Ergebnis haben: „Noch ist die Zeit nicht reif für eine Kircheneinheit oder einer Einheit in Verschiedenheit“. Immer wieder ist zu hören: „Wir müssen weiter beten“. Die Frage. Wie lange darf man beten, wenn sich trotz heftigen (?) Betens keine Ergebnisse zeigen?

Aber kann Luther umfassender Lehrmeister der Ökumene“ heute sein? Das ist die andere Seite des Themas. Er kann es sicher nicht im umfassenden Sinne sein. Zu viele „Schattenseiten“ und Denk-Fehler Luthers sind mittlerweile allgemeines Wissen geworden: Etwa Luthers (damals sicher weithin übliche) Form der Verachtung der Juden; vor allem Luthers Ablehnung der positiven Leistungen der Philosophie; damit zusammenhängend: Seine Zurückweisung des Humanismus. Sowie, sicher zentral, sein Fixiertsein auf einzelne Traditionen, etwa im Neuen Testament: Da besonders auf den Paulus des Römerbriefes und Galaterbriefes. Mit den verheerenden Konsequenzen, die zur unsinnigen und noch immer gültigen Opfertheologie führten („Gott lässt seinen Sohn Christus sich abschlachten für die Rettung der Welt“) und auch die nicht akzeptablen Ansätze der Prädestinationslehre, die dann von Calvin noch ins Extreme gefasst wurde.

Also, so furchtbar Vieles gibt es nun von Luther (und Calvin) auch nicht zu lernen, nicht nur für Katholiken, sondern für alle spirituell interessierten Menschen. Und es verwundert, aus der philosophischen und christlich – humanistischen Ecke betrachtet, die die unsere ist, mit welcher Bravour dann doch noch ab dem 31. 10. 2016 ein Jahr lang eben Luther in allen nur denkbaren Variationen gefeiert werden soll.

Das ist die entscheidende Frage: Wird es aus der Kraft dieser so intensiven (und teuren) Formen des Erinnerns eine dringend erforderliche neue Reformation geben, eine solche, die die Menschheit heute tatsächliche und wirksame Schritte tun lässt zur Beendigung des Mordens in den Kriegen weltweit, zur Einschränkung des Waffenhandels, zur Beendigung eines blind – wütenden totalen und kaum noch zu kontrollierenden Kapitalismus? Vor allem: Wird man mit Luther und der neuen Reformation auch den Wahn des neuen Nationalismus beseitigen können? Wird es eine Gesellschaft geben, die den anderen, den Fremden, voll respektiert und schätzt? Werden das die Kirchen etwa in Deutschland leisten können, diese kreative Leistung vollbringen, die Mut erfordert, in den Auseinandersetzungen mit den Regierungen standfest zu bleiben und nicht weich zu werden angesichts der vielen Privilegien, die diese deutsche Gesetzgebung immer noch finanziell den Kirchen bietet?

Die wichtigste neue Reformation ab 31.10 2016 wäre wohl das mutige Beiseitelegen vieler dogmatischer Traditionen, die nur noch als Last des Vergangen mitgeschleppt werden, an die aber kein vernünftiger Christ mehr sich halten will: Von der Opfertheologie war die Rede, sie versteht kein Mensch mehr, der ein irgendwie vernünftiges Gottesbild hat; von der Zurückweisung der alten Erbsündelehre müsste die Rede sein; von dem Credo, das immer noch so viele unverständliche Floskeln enthält, etwa „der Heilige Geist geht vom Vater und vom Sohn aus“, und dieser „sei gezeugt, aber nicht geschaffen“ usw…Kurz und gut: Die neue Reformation wäre theologisch gesehen eine Übernahme zentraler Erkenntnisse der liberalen Theologie. Aber darauf zu hoffen, dass diese Leistung geschieht, diese Reduzierung der Berges von uralten und veraltetem Dogmen-Wissens auf eine einfache (jesuanische) Weisheit: Darauf hoffen wohl nur sehr wenige (liberale) Theologen und Religionsphilosophen.

Nachtrag am 26. 11. 2016: Wie es mit der Unmöglichkeit für grundlegende Reformen in der römischen Kirche, selbst unter Papst Franziskus, aussieht, dokumentiert Julius Müller-Meiningen in “Christ und Welt” vom 24. 11. 2016 auf Seite 2. Nur ein zentrales Zitat, das eigentlich auch im Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 wenig Hoffnungen macht auf größere katholische Reformen: “Die Kritiker des Papstes Franziskus haben schon längst ein Ziel erreicht: Sie haben seinen Spieraum begrenzt. Innerkirchlich dreht sich die Diskussion auch drei Jahre nach der ersten Vatikan-Umfrage zum Thema Ehe und Familie immer noch um die Zulassung von wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten…”  “Dogmatische Verbissenheit alter Kardinäle”, “rigide Engstirnigkeit im Vatikan”, “Leben der Kleriker dort wie auf einem anderen Planeten”: Diese Worte hört man, wenn man sich unter “Vatikanologen”, also journalistischen Vatikan-Spezialisten, umhört. Nello Scavo, Journalist bei der katholischen Tageszeitung Avvenire, hat 2015 in Italien (Edizione Piemme Spa, Milano) ein Buch publiziert, das 2016 in Paris (im katholischen Verlag Bayard) unter dem Titel “Les ennemis du Pape. Ceux qui veulent le reduire au silence. Ceux qui veukent le discrediter. Ceux qui veulent sa mort”, auf Deutsch: “Die Feinde des Papstes. Die ihn zum Schweigen bringen wollen. Die ihn diskreditieren wollen. Die seinen Tod wollen”. Auf Seite 376 nennt Nello Scavo den us-amerikanischen Kardinal Raymond Leo Burke mit den drohenden Worten:”Ich werde dem Papst widerstehen im Fall der Öffnung zugunsten der Wiederverheiratet-Geschiedenen und der Gays. Ich kann gar nicht anders handeln”. Und der reaktionäre Kardinal Burke hat jetzt, im November 2016, gehandelt. Zusammen mit den greisen Kardinälen Meisner und Brandmüller hat er die rechte katholische Lehre des päpstlichen Schreibens “Amoris laetitia” öffentlich in Zweifel gezogen. Wird Papst Franziskus allmählich von einigen seiner Kardinäle zum Ketzer erklärt?

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

 

Stille und Spiritualität Erfahrungen in leeren Kirchen. Eine Ra­dio­sen­dung.

Stille und Spiritualität: Erfahrungen in leeren Kirchen
Von Christian Modehn

Die Sendung lief auf NDR Kultur am Sonntag, dem 02. Oktober 2016, von 08:40 bis 09:00 Uhr.

Zum Hintergrund: Der Besuch leerer Kirchen, also außerhalb der Gottesdienst-Zeiten, hat seinen eigenen Reiz. Nicht nur, um unser Interesse an Kunst und Architektur zu befriedigen. Das stille Verweilen in Kirchen “ohne viel Betrieb” kann eine Form der inneren Sammlung werden. Gerade in den Dörfern, etwa Brandenburgs und Mecklenburgs, sind bis in den Herbst viele alte kleine Dorfkirchen auch während der Woche geöffnet. Sie sind oft der einzige “Schmuck” in den Dörfern, die oft verlassen wirken, wenn nicht gelegentlich wie ausgestorben. Wegen der Kirchen machen die durchfahrenden Reisenden öfter mal einen “Kirchen-stopp”. Der spirituelle Geist kann in den renovierten, oft auch nur “halb-fertigen” Kirchen geweckt werden. Darauf macht der Text aufmerksam, die Sendung ist über den NDR Glaubenssachen auch noch zu hören. Für Philosophen und Theologen stellt sich die Frage: Werden diese ruhigen Räume, diese Orte von Religion, Geschichte, Kultur und Politik (man denke an die Verwüstungen in Kriegen, an die Nazi-Zeit, an die Vernachlässigung vieler Kirchbauten in der DDR-Zeit usw.) heute umfassend genutzt? Als Orte dann nicht nur der privaten Stille, sondern auch der angeleiteten Meditation, des Gesprächs, der Initiativen, der interreligiösen Begegnung, der philosophischen Debatte? Die entscheidende Frage ist: Hat die Kirche etwas daraus gelernt, dass sich in den gelegentlichen Sonntagsgottesdiensten in den Dorfkirchen um 10 Uhr sonntags (oder manchmal um 14 Uhr) nur höchstens 10 Personen versammeln? Wie können neue religiöse Feiern in alten Kirchen so gestaltet werden, dass die Menschen, auch die Atheisten, gerne mitfeiern, mitdenken, mitsprechen? Diese Frage ist meines Erachtens bis jetzt weithin ohne Antwort. Die Kirchen “fahren” (oder besser “humpeln” ?) lieber auf den uralten Gleisen alter Liturgien weiter, Neues macht Arbeit. Das Ergebnis dieser altgewohnten Veranstaltungen ist ihnen offenbar egal. Irgendeiner wird dann in 10 Jahren auch in den renovierten Dorfkirchen das Licht ausmachen. Und was ist dann?   Christian Modehn

Der Pressetext als Hinweis auf die Sendung:

Bei jedem Wind und Wetter sind sie spannungsgeladene Räume: Kirchen, Kathedralen und Kapellen. Sie inspirieren auch außerhalb der Gottesdienste, wenn man allein in ihnen verweilt, still sitzt oder andächtig umhergeht. Man nimmt die Vielfalt der Bilder oder die Pracht der Fenster intensiv wahr. In der schlichten Dorfkirche genauso wie in einem gotischen Dom. Diese Räume sprechen in der Stille, aber geben keine definitiven Antworten. Sie stellen Fragen, weisen ins Weite, öffnen den Geist.

 

 

Thomas Müntzer: Der Theologe, der eine materiell erfahrbare Erlösung fordert.

Ein Hinweis von Christian Modehn

Einige LeserInnen haben gefragt: Was ist denn, kurz gesagt, das Besondere, das Unterscheidende, der Theologie des Reformators Thomas Müntzer gegenüber dem anderen “großen” Reformator Martin Luther?

Thomas Müntzer will politisch, gesellschaftlich und “leiblich”, also ganzheitlich, aber in dieser Ganzheit auch seelisch, für die Menschen, für die Armen zumal, Erlösung auch „materiell“ erfahrbar machen: Dass Müntzer Bibelverse nicht im Sinne der heutigen historisch-kritischen Bibelwissenschaft deutet, ist klar, wie auch Luther noch nicht auf der Höhe kritischer Bibelforschung dachte bzw. denken konnte. Insofern waren beide in gewisser Hinsicht „Fundamentalisten“ und befangen in spätmittelalterlichen apokalyptischen Vorstellungen.

Zu Müntzers Profil: Wegen dieses ganzheitlichen, materiell erfahrbaren Erlösungs-Verständnisses wird Thomas Müntzer auch von lateinamerikanischen Theologen der Befreiung gut verstanden. Eine Vorstellung von „Erlösung in Christus“, die sich nur in einer Form des neuen, seelischen und dann auch therapeutisch geheilten Bewusstseins abspielt und nur innerlich, nur seelisch allein wahrgenommen wird, trifft nicht die Fülle der biblischen Botschaft. Das Schlechtreden des „Materiellen“ und gesellschaftlich „Erfahrbaren“ (also angeblich „Linken“) durch die Kirchenführungen ist nichts als die Angst vor politischen (und kirchlichen) Umwälzungen. Seelische Heilung ist nur in Gleichzeitigkeit mit der Verbesserung politischer Verhältnisse möglich.

Luther sah vor allem die innere Verfassung der Seele, das Gerechtfertigtsein, das als inneres Hoffen und Bangen das Primäre ist. Die Veränderung der Gesellschaft und der Staaten in Richtung Gerechtigkeit war nicht sein Thema. Dies überließ er den Fürsten. Und die handelten … gewalttätig. Also noch unerlöst!

Thomas Müntzer hätte die Reformation zu einem ganzheitlichen Ereignis gestalten können im oben beschriebenen Sinn. Aber Luther und sein „Club“ ließen das nicht zu. So radikalisierte sich Müntzer bis hin zur (eigentlich abzulehnenden)  Gewalt…Dabei ist klar: Alle tötende Gewalt ging von den Fürsten, den Herren, als Erst-Ursache aus!

Aber war Luther so friedlich in seiner Theologie, die den Fürsten das Regieren überließ?

Das ist in unserer Sicht geradezu tragisch: Luther hat eine halbierte Reformation befördert. Er wollte nur die neue Seele, nicht aber eine neue Gesellschaft, die von der neuen („gerechtfertigten“) Seele gleichzeitig gestaltet wird. Luther hat von daher bis heute den Weg gewiesen zu einer Kirche und Theologie der „schönen Innerlichkeit“, die auch noch im ungerechtesten System geistlich leben kann, ohne überhaupt auf den Gedanken des Widerstands oder etwa des Tyrannenmordes zu kommen. Dass diese Entwicklung in der katholischen Kirche – bei der anderen Kirchenverfassung – ähnlich verlief, ist klar. Man denke daran, wie schwach der katholische Protest gegen die Sklaverei war; wie stark die Nähe von Bischöfen und Päpsten zum Faschismus (Pius XI.) war usw… Die Abhängigkeit der Herren der Kirchen von den Herren in Politik und Ökonomie bis heute ist evident. Und dieses Thema wird von einer Theologie kaum bearbeitet, die sich an den deutschen Fakultäten als staatstragend etabliert hat…

Insofern ist es ein großer Makel, auch eine bewusste Kalkulation Luthers, seinen ursprünglichen Mitreformator Thomas Müntzer schlecht gemacht, verworfen und sozusagen zum Töten durch die Herrscher ausdrücklich (historisch belegt) freigegeben zu haben. Luther der Machtmensch – wird darüber 2017 gesprochen werden? Ich vermute nicht. Wäre ja auch blamabel, wo man schon den Antisemiten Luther eingestehen muss…

Der größte Makel Luthers aber ist für uns im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon seine polemische und wahnhafte Ablehnung der wirkmächtigen menschlichen Vernunft, die auch in den theologischen Debatten die Vorherrschaft hätte behalten sollen. Die Verteufelung der Philosophie und des Humanismus durch Luther ist eine bleibende Anklage gegen ihn, von der auch heute wenig gesprochen wird. So bedeutend Luthers reformatorische Tat auch bleibt, als Widerstand gegen die korrupte katholische Kirche damals: Ein umfassend-denkwürdiger „Held“ oder ein großer umfassender Denker, auch des Sozialen und vor allem des Humanismus, war er überhaupt nicht.

Den Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon beschäftigt ein anderes Thema noch viel mehr: Vielleicht sollte man 2017 und beim Kirchentag von anderen Themen und aktuellen Problemen viel mehr sprechen, etwa von der Überwindung der Gewalt überall, dem Rassismus, im Kernland Luthers, also im heutigen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es gibt sehr viel Dringenderes für Christen und andere spirituelle Menschen, als jetzt so extrem oft über Luther zu reden und alle möglichen Orte Luthers als Pilgerstätten auszubauen und anzupreisen.

Umfassende Menschlichkeit muss heute zuallererst gefördert werden. Danach dann auch eine vernünftige Religion, also eine von der kritischen Vernunft gereinigte Religion, die auch die soziale Veränderung/Verbesserung als Kern der Religion selbst anerkennt.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin

Das Kulturradio des MDR hat zu Beginn des Jahres 2017 darauf hingewiesen, wie marginal der Theologe Thomas Müntzer in dem allgemeinen Reformationsgedenken 2017 vertreten ist … und dazu eine interessante Diskussion gesendet, klicken Sie hier.

Das Böse in der Welt und der allmächtige, gütige Gott: Pierre Bayles Fragen.

Ein Hinweis anläßlich des Geburtstages von Pierre Bayle am 18. November 1647 (gestorben am 28.12.1706)

Von Christian Modehn

Pierre Bayles Buch „Dictionnaire philosophique“ war eines der am meisten gelesenen Bücher im 18. Jahrhundert. Viele Philosophen der Aufklärung haben dort ihre eigenen Ideen und Vorstellungen entdeckt bzw. vertiefen können.

Eines der Hauptthemen von Pierre Bayle als Philosoph ist die Frage nach dem Bösen in der Welt. Sein Dictionnaire befasst sich ausführlich mit dem Thema. Es geht um die unbestreitbare Aussage: Das Böse, auch das moralisch Böse, existiert in der Welt; daran gibt es keinen Zweifel. Wenn man diese Erkenntnis innerhalb der christlichen Religion mit der göttlichen Wirklichkeit als Schöpfergott verbindet, kommt man zu den für Gott notwendigen Prädikaten: Gott ist gütig. Und. Gott ist allmächtig. Diese beiden notwendigerweise göttlichen Eigenschaften lassen sich aber nicht gleichzeitig widerspruchsfrei denken bezogen auf das Böse. Wäre Gott allmächtig, hätte er das Böse nicht zugelassen, selbst wenn man den Ursprung des Bösen in der Freiheit des Menschen sieht: Warum hat der allmächtige Gott dann die Freiheit als Bedingung des Bösen zugelassen, also auch geschaffen? Will Gott vielleicht nur seine Allmacht (der Erlösung dann) demonstrieren, wenn er die sündigen Menschen dann doch wieder retten will? Und wo bleibt die Güte in einer Welt des Bösen? Der vollständig gütige Gott könnte nicht mehr auch der gerechte Gott, weil er auch die Bösen gütig (also ungerecht) behandeln würde. Und auf seine Allmacht verzichtet, Böse zu bestrafen.

Pierre Bayle zeigt, wie die Vernunft angesichts der Gottesfrage nicht weiterkommt.

Manche Interpreten meinen: Bayle wollte so den Glauben, als blinden, unvernünftigen Sprung in den Glauben, rechtfertigen. Dabei ist bekannt, dass Bayle selbst als Calvinist nicht allzu viele religiöse persönliche Leidenschaften hatte.

Andere, wie die Bayle Interpretin Elisabeth Labrousse, plädieren für eine skeptische Deutung: Bayle wollte zeigen, dass Menschen wichtige religiöse Fragen gar nicht erkennen können. Er wollte für Bescheidenheit und Toleranz eintreten.

Bayle war (und ist) ein viel beachteter Philosoph (er war auch Theologe). Königin Sophie Charlotte in Berlin schätzte ihn und besuchte ihn, den protestantischen Flüchtling aus Frankreich, sogar in Rotterdam; Leibniz sah in ihm wohl einen der entscheidenden, anregenden Gegner. Im Schloß Charlottenburg zu Berlin diskutierte er mit König Sophie Charlotte über Bayle … das waren noch Zeiten …

Copyright: Christian Modehn Religionsphilosophischer Salon