Einfach glauben.Eine Ra­dio­sen­dung am 19.Februar

Einfach glauben: Wenn Menschen wieder Wesentliches spüren wollen.

Eine Ra­dio­sen­dung in der Reihe “Glaubenssachen” auf NDR Kultur um 8.40 Uhr am Sonntag, den 19. Februar 2017.
Von Christian Modehn. Die Sendung kann man noch hören, klicken Sie hier.

In ihrer 2.000-jährigen Geschichte haben die Kirchen ein umfassendes Gebäude aus Lehren und Geboten, Gesetzen und Bekenntnissen entwickelt. Der christliche Glaube wurde hoch komplex und deswegen für den einzelnen kompliziert. Dabei hatte Jesus von Nazareth nur das “eine Notwendige” fürs Lebensglück vorgeschlagen: die Liebe zu Gott sowie die Selbst- und Nächstenliebe. Heute fordern immer mehr Theologen und Philosophen: Entdecken wir den einfachen Glauben wieder. Welches Profil hat er? Einfach im Sinne von leicht wäre dieser “einfache Glaube” sicher nicht. Befreiend aber allemal.

Stille und Spiritualität Erfahrungen in leeren Kirchen. Eine Ra­dio­sen­dung.

Stille und Spiritualität: Erfahrungen in leeren Kirchen
Von Christian Modehn

Um das Manuskript (der Radio-Sendung) zu lesen, klicken Sie hier. 

Die Sendung lief auf NDR Kultur am Sonntag, dem 02. Oktober 2016, von 08:40 bis 09:00 Uhr.

Zum Hintergrund: Der Besuch leerer Kirchen, also außerhalb der Gottesdienst-Zeiten, hat seinen eigenen Reiz. Nicht nur, um unser Interesse an Kunst und Architektur zu befriedigen. Das stille Verweilen in Kirchen “ohne viel Betrieb” kann eine Form der inneren Sammlung werden. Gerade in den Dörfern, etwa Brandenburgs und Mecklenburgs, sind bis in den Herbst viele alte kleine Dorfkirchen auch während der Woche geöffnet. Sie sind oft der einzige “Schmuck” in den Dörfern, die oft verlassen wirken, wenn nicht gelegentlich wie ausgestorben. Wegen der Kirchen machen die durchfahrenden Reisenden öfter mal einen “Kirchen-stopp”. Der spirituelle Geist kann in den renovierten, oft auch nur “halb-fertigen” Kirchen geweckt werden. Darauf macht der Text aufmerksam, die Sendung ist über den NDR Glaubenssachen auch noch zu hören. Für Philosophen und Theologen stellt sich die Frage: Werden diese ruhigen Räume, diese Orte von Religion, Geschichte, Kultur und Politik (man denke an die Verwüstungen in Kriegen, an die Nazi-Zeit, an die Vernachlässigung vieler Kirchbauten in der DDR-Zeit usw.) heute umfassend genutzt? Als Orte dann nicht nur der privaten Stille, sondern auch der angeleiteten Meditation, des Gesprächs, der Initiativen, der interreligiösen Begegnung, der philosophischen Debatte? Die entscheidende Frage ist: Hat die Kirche etwas daraus gelernt, dass sich in den gelegentlichen Sonntagsgottesdiensten in den Dorfkirchen um 10 Uhr sonntags (oder manchmal um 14 Uhr) nur höchstens 10 Personen versammeln? Wie können neue religiöse Feiern in alten Kirchen so gestaltet werden, dass die Menschen, auch die Atheisten, gerne mitfeiern, mitdenken, mitsprechen? Diese Frage ist meines Erachtens bis jetzt weithin ohne Antwort. Die Kirchen “fahren” (oder besser “humpeln” ?) lieber auf den uralten Gleisen alter Liturgien weiter, Neues macht Arbeit. Das Ergebnis dieser altgewohnten Veranstaltungen ist ihnen offenbar egal. Irgendeiner wird dann in 10 Jahren auch in den renovierten Dorfkirchen das Licht ausmachen. Und was ist dann?   Christian Modehn

Der Pressetext als Hinweis auf die Sendung:

Bei jedem Wind und Wetter sind sie spannungsgeladene Räume: Kirchen, Kathedralen und Kapellen. Sie inspirieren auch außerhalb der Gottesdienste, wenn man allein in ihnen verweilt, still sitzt oder andächtig umhergeht. Man nimmt die Vielfalt der Bilder oder die Pracht der Fenster intensiv wahr. In der schlichten Dorfkirche genauso wie in einem gotischen Dom. Diese Räume sprechen in der Stille, aber geben keine definitiven Antworten. Sie stellen Fragen, weisen ins Weite, öffnen den Geist.

Zur Sendereihe Glaubenssachen im NDR und zu den Manuskripten, klicken Sie hier.

 

Zur Vernunft kommen. Unterwegs zu umfassender Menschlichkeit. Eine Ra­dio­sen­dung auf NDR Kultur

Zur Vernunft kommen. Unterwegs zu umfassender Menschlichkeit. Eine Ra­dio­sen­dung auf NDR Kultur von Christian Modehn

Am Sonntag, den 8. November 2015 um 8.40 Uhr auf NDR KULTUR

Wir sind nie vernünftig. Wir werden es, aber wir müssen uns zur Vernunft aufmachen, ihr entgegenstreben, dabei Kritik, vor allem Selbstkritik, wie einen Kompass gebrauchen. Dann werden Vernunft und Freiheit für alle als Einheit erkannt. Unterwegs treffen wir Irregeleitete, die glauben, die Vernunft gepachtet zu haben. Andere geben Willkür und Egoismus als Leitprinzipien aus. Woher kommt die Energie, sich trotz Elend und Not an der Vernunft zu orientieren? Sie ist für Philosophen auch mit “Licht” identisch; einem Licht, das unzerstörbar ist, solange der Geist lebendig bleibt.

Ein spiritueller Meister: Roger Schutz (Taizé) zum 100. Geburtstag. Eine Ra­dio­sen­dung

Er ist nur unter dem Namen Frère Roger weltweit bekannt: Der protestantische Gründer eines ursprünglich protestantischen, dann ökumenischen Klosters in Taizé, Frankreich. Am 13. Mai vor einhundert Jahren wurde er in der Schweiz geboren. Die Ra­dio­sen­dung in der Reihe Glaubenssachen von NDR Kultur erinnert an wichtige Beiträge dieses ungewöhnlichen Mönchs, der Kontemplation und Einsatz für eine gerechtere Welt stets als Einheit lebte. Ist sein inzwischen weltberühmtes Kloster Taizé inzwischen zu einem katholischen Ort geworden?

Eine Ra­dio­sen­dung von Christian Modehn am Sonntag, 10. Mai 2015 um 8.40 auf NDR Kultur.

Fromme Sprüche reichen nicht. Wer glaubt, will auch verstehen. Eine Ra­dio­sen­dung

Eine Ra­dio­sen­dung auf NDR Kultur, Reihe: Glaubenssachen, am 11.01.2015 um 8.40 Uhr

Fromme Sprüche reichen nicht. Wer glaubt, will auch verstehen

Von Christian Modehn     Zum TEXT der Sendung: Klicken Sie bitte hier.

Religiöse Menschen lieben die Poesie. Sie äußern ihre Erfahrungen und Ahnungen von der himmlischen Wirklichkeit gern in Gedichten und Liedern. Sie sprechen von Jesus als dem „Lämmlein, das geschlachtet wird“ oder preisen Maria als „die Wunderschön-Prächtige“. Auch die offiziellen Glaubensbekenntnisse enthalten mystische Formeln. So heißt es von Christus, dem ewigen Logos, er sei „gezeugt, aber nicht geschaffen“. Was diese Worte bedeuten, erschließt sich nur, wenn sie in allgemeine Begriffe der Alltagssprache übertragen werden. Nur dann vermag Religion modernen Menschen Orientierung zu bieten. Glauben und Verstehen sind kein Widerspruch.

Was ist “Laizität”? Eine Ra­dio­sen­dung

In der Reihe „Glaubenssachen“ auf NDR Kultur

Am 12. August 2012 um 8.40 Uhr

Welcher Geist regiert den Staat?  Die Laizität: Plädoyer für ein tolerantes Miteinander

Von Christian Modehn

Politische Macht darf die Kirche nicht ausüben, „geistlich“ und „weltlich“ müssen im Staat getrennt sein. Diese Überzeugung prägt das europäische Denken seit der Französischen Revolution. „Laizität“, also religiöse Neutralität des Staates, bietet Raum für die freie Entfaltung unterschiedlicher Religionen. Aber wie sollen Staat und Gesellschaft reagieren, wenn Fundamentalisten religiöse Gebote als allgemeine Gesetze durchsetzen? Warum darf die Kirche widersprechen, wenn die Menschenwürde verletzt wird? Braucht der laizistische Staat eine eigene Philosophie oder eine überkonfessionelle „civil religion“, wenn er das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen garantieren soll? Der Bibelspruch „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gebührt und Gott, was Gott gebührt“, muss immer wieder neu interpretiert werden