Ressentiments – eine Vortragsreihe in Karlshorst mit dem Philosophen Jürgen Große

Datum: 29. Januar 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Mittwoch, 29. Januar 2020 - um 0:00 Uhr am Mittwoch, 29. Januar 2020
Ort: Evangelische Kirche "Zur frohen Botschaft", Weseler Str. 6, Berlin-Karlshorst
Salons

Der Religionsphilosophische Salon Berlin weist gern und empfehlend auf eine Vortragsreihe zum Thema Ressentiments in Berlin – Karlshorst hin. In der dortigen evangelischen Kirchengemeinde hält am 29. Januar 2020 der Berliner Philosoph Dr. Jürgen Große einen Vortrag über Ressentiments, dies ist der erste von drei Vorträgen, der erste Beitrag ist auf Nietzsche bezogen. Die Einladung kommt von der Gemeinde mit Pfarrer Edgar Dusdal, der auch mehrfach an unseren philosophischen Gesprächen teilgenommen hat und den etliche Besucher unseres philosophischen Salons schätzen.
Vom S-Bahnhof Karlshorst ist es – zu Fuß – nicht weit zum Veranstaltungsort! P.S.: Auch Jürgen Große war schon einmal Referent in unserem religionsphilosophischen Salon.

Lesen Sie bitte den ausführlichen Hinweis zum Thema der Vortragsreihe:

Das Ressentiment – seine Stellung in Religion und Philosophie
Unter den sieben Todsünden gilt der Neid als die schlimmste. Nicht weit von ihm entfernt befindet sich in säkularer Form das Ressentiment. Ein Begriff, der im 16. Jahrhundert erstmals im Französischen nachweisbar ist und den wir als Lehnwort übernommen haben. “Ressentiment” meint den heimlichen Groll und die daraus erwachsene Rachsucht. Niemand lässt sich gern Ressentiments nachsagen. Der schlechte Ruf des Ressentiments wurde hauptsächlich durch Friedrich Nietzsches “Genealogie der Moral” (1887) verfestigt. Nietzsche versteht unter “Ressentiment” keine bloße Gefühlsaufwallung, sondern eine negative Lebensstimmung. Sie sei typisch für die Schwachen, welche die Übergriffe der Starken ohnmächtig erdulden müssten, ihre Ohnmacht aber zur moralischen Tugend umgewertet hätten. Eine “Lüge von Jahrtausenden”, die Nietzsche zufolge in der christlichen Religion kulminiert! Einsprüche gegen diese Deutung des Ressentiments erhob Max Scheler, der “katholische Nietzsche”, aber auch Ludwig Klages, ein neuheidnischer Denker. Allein schon um der Auseinandersetzung mit dem Gedankengut Nietzsches willen, lohnt es sich die Abende zu besuchen.
Ich lade Sie herzlich zu drei Vortragsabenden über das Thema Ressentiment bei Friedrich Nietzsche, Max Scheler und Ludwig Klages ein. Halten wird die Vorträge der Berliner Philosophiehistoriker und Autor Dr. Jürgen Große.
Im Anschluss an Vortrag und Gespräch haben Sie die Möglichkeit, bei einem Glas Wein und Gespräch im kleineren Kreis ihre restlichen Ressentiments hinunterzuspülen, damit Sie nach dem Nachhauseweg gut schlafen können.
Die Vorträge finden in Karlshorst im Vorraum der Kirche “Zur frohen Botschaft”, Weseler Str. 6 statt, und zwar am 29. Januar, 19. Februar und 18. März, jeweils Mittwoch 19:30 Uhr.
Ich wünsche uns drei anregende Abende.
Edgard Dusdal, Pfarrer