Welttag der Philosophie: “Meine Biographie und mein Glaube, meine Spiritualität”.

Zum Welttag der Philosophie 2015 am 19. November 2015:

Der „Religionsphilosophische Salon Berlin“ hat regelmäßig am “Welttag der Philosophie” eine eigene Veranstaltung angeboten.

In diesem Jahr können wir an dem von der UNESCO weltweit geförderten Tag selbst, also am Donnerstag, den 19. November 2015, keine eigene Veranstaltung anbieten.

Erfreulicherweise ist der Religionsphilosophische Salon am 27.11. 2015 AUSGEBUCHT. Alle bisherigen Anmeldungen (bis zum 24.11.) werden selbstverständlich berücksichtigt. Bitte um Verständnis, aber 1. sind die Raum – und Sitzzplatzkapazitäten begrenzt. Und 2. soll im Salon die Gesprächsmöglichkeit unbedingt -bei kleinerer Anzahl der TeilnehmerInnen – erhalten bleiben.

Dafür laden wir ein, etwas später, zu einem speziell religionsphilosophisch relevanten Thema am Freitag, den 27. November, um 19 Uhr in die Galerie Fantom, Hektorstr. 9 in Berlin-Wilmersdorf. Professor Johan Goud von der Universität Utrecht, Niederlande, Theologe und Kulturwissenschaftler, wird mit uns die Frage erörtern: Welche Bedeutung hat die eigene, die individuelle Biographie und dann auch meine schriftliche Autobiographie für das eigene religiöse Bewusstsein und damit auch für die Theologie. Anmeldungen bitte an: christian.modehn@berlin.de

Es geht um ein Ernstnehmen des je eigenen individuellen Glaubens gegenüber der vorgegebenen dogmatischen Glaubenswelt. Angesichts der viel besprochenen Krise des kirchlich gebundenen Glaubens ist dies ein dringendes Thema.

Für die Raummiete bitten wir um 5 Euro. StudentInnen haben freien Eintritt.

Zu den Veranstaltungen anläßlich des Welttages der Philosophie klicken Sie bitte hier.

 

 

Warum ist die Ewigkeit verschwunden? Drei Fragen an Prof. Wilhelm Gräb.

Drei Fragen an Professor Wilhelm Gräb im November 2015

Warum ist die Ewigkeit verschwunden?

Unser üblicher Umgang mit Leben und Sterben. Aktuell nicht nur angesichts des Totensonntags/Ewigkeitssonntags.

Die Fragen stellte Christian Modehn

1. Es ist ein umfassendes Thema, aber wir sollten es einmal an-denken: Für die meisten Menschen in der westlichen Welt, vor allem in Europa, ist die über Jahrhunderte gültige Überzeugung verloren gegangen: „Es gibt eine Ewigkeit, für mich und die anderen“. Waren denn unsere Vorfahren so primitiv, so naiv, wenn sie meinten: Dieses Leben, oft so schmerzvoll, oft so brutal von Gewalt und Krieg abgebrochen, dieses Leben kann nicht mit dem Tod enden? Gehört zu einem modernen Glauben auch die Neufassung einer alten Überzeugung: Mit dem Tod treten wir in eine, wie immer geartete, natürlich im Detail unbekannte, Ewigkeit?

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Alten keineswegs nur aus purer Naivität, Gutgläubigkeit und Wunschdenken von dieser starken, realistischen Ewigkeitshoffnung erfüllt waren. Auch ihnen war klar, dass wir über die Dinge, die jenseits unserer Erfahrung liegen, nichts wissen können. Schon im Neuen Testament wird die Frage verhandelt, ob die Menschen nicht sehr viel energischer mit dem ewigen Leben und den möglichen Konsequenzen, die das hat, rechnen würden, wenn schon einmal jemand aus dem jenseitigen ins diesseitige Leben zurückgekehrt wäre (Lukas 16, 27-31) Dass die Ewigkeit eine andere als die zeitlich erfahrbare Wirklichkeit bedeutet, eine Wirklichkeit, zu der wir nur im Glauben und Hoffen den Zugang haben, war auch den Alten klar.

Aber im Unterschied zu uns Heutigen hatten sie mit diesem Glauben an ein ewiges Leben nicht so große Schwierigkeiten wie wir. Ganz offensichtlich fiel es ihnen leichter, die Grenzen des Wissens anzuerkennen und dem Glauben Platz zu machen. Allerdings, damit spiele ich auf Immanuel Kant, den großen erkenntniskritischen Philosophen der Moderne an: Kant hat zwar energisch dagegen Einspruch erhoben, das moralische Handeln an eine Gehorsamspflicht den göttlichen Geboten gegenüber zu binden. Er behauptete jedoch ebenso entschieden, dass wir unseren zum moralischen Handeln motivierenden Gerechtigkeitssinn wie unser Glücksverlangen nur in Verbindung mit dem Ewigkeitsglauben aufrechterhalten können.

Jedes Lebens bleibt fragmentarisch. Es bricht oft viel zu früh und gewaltsam wieder ab, ohne jede Chance, seine Erfüllung auch nur ansatzweise zu finden. Was ist mit dem, worauf auch dieses Leben ausgegangen war, wofür es gekämpft und sich eingesetzt hat, was es gewollt und worauf es gehofft hat? Ist es damit im Tod aus und vorbei, somit alles, was diesem Leben wichtig und erstrebenswert war, vergeblich und sein Sinnvertrauen eine bloße Selbsttäuschung gewesen?

Dem wollen wir spontan widersprechen. Auch wir Heutigen glauben eigentlich nicht, dass die Hoffnung auf Gerechtigkeit ein bloßes Trugbild ist und alles, was uns wichtig ist, letztlich doch sinnlos gewesen sein wird.

Wenn ich mich nicht irre, behaupten tatsächlich auch heute nur wenige Menschen, dass für sie mit dem Tod „alles aus“ sei. Kaum einer sagt das laut. Und wenige glauben es wohl wirklich. Nicht von ungefähr sind westliche Formen des Reinkarnationsglaubens sehr verbreitet. Oder es werden Vorstellungen von einer seelischen bzw. geistigen Fortexistenz von den Alten übernommen und mit neuen Metaphern weiter entwickelt. Die Vielfalt der individuellen Jenseitsvorstellungen ist heute enorm groß.

Und ich meine, es ist den Menschen heute, wie schon den Alten, dabei völlig klar, dass dies Vorstellungen sind von einer Wirklichkeit, von der wir uns eigentlich keine Vorstellung machen; zu der in Gedanken uns zu verhalten wir aber ebenfalls nicht unterlassen können. Wir Menschen, die wir wissen, dass wir sterblich sind, müssen zugleich immer auch über die Todesgrenze hinaus denken, weil wir sonst einzugestehen hätten, dass das Leben, das wir hier und jetzt haben, eine einzige „Krankheit zum Tode“ (Kierkegaard), damit letztlich alles vergeblich und umsonst gewesen ist.

Wir können uns freilich auch zu diesem nihilistischen Eingeständnis durchringen. Denn es gibt keine wissensbasierten Argumente, auf deren Basis ihm zu widersprechen wäre. Aber bekömmlich dürfte dies kaum jemandem sein. Es ist vielmehr sehr viel vernünftiger und unserem alltäglichen Lebenspraxis auch sehr viel entsprechender, an ein – wie auch immer geartetes – ewiges Leben zu glauben.

2. Ewigkeit meint ja nicht die Fortsetzung der üblichen Zeit in himmlischen Sphären. Ewigkeit meint eher die dauernde, sich unendlich gebende Gegenwart. Diese Gegenwartserfahrung als Heraustreten aus der Zeitstruktur erfahren wir in unserem alltäglichen Leben schon immer: In Momenten der Liebe, des Glücks, der Begegnung mit Kunst. Haben wir von daher nicht alle Veranlassung, eine andauernde Gegenwart des Geistes anzunehmen – auch nach dem Tod?

Die Ewigkeit, das ewige Leben, ist nicht, wie Sie zu Recht sagen, die unendliche Verlängerung des zeitlichen Lebens. Die Ewigkeit ist das unendliche Gewicht der Zeit, die unendliche Bedeutsamkeit des zeitlichen Lebens. Deshalb resultiert der Ewigkeitsglauben daraus, dass die Dinge dieses Lebens, das wir hier und heute bewusst führen, für uns Bedeutung haben. Die Ewigkeitserfahrung geschieht gewissermaßen immer schon, mitten in der Zeit, als die Erfahrung dessen, dass wir uns mit dem, was wir tun, wofür wir uns einsetzen, was uns wichtig ist, in eine Welt einbezogen wissen, die uns entgegenkommt, die wir erkennen und gestalten können. Sie kommt uns in ihrer Unendlichkeit entgegen, aber so, dass wir den Eindruck gewinnen als die endlichen Wesen, die wir sind: Wir passen in sie hinein und sind in ihr, allem Widerwärtigen zum Trotz, letztlich gut aufgehoben.

Deshalb sind es besonders die herausgehobenen Erfahrungsmomente unseres zeitlichen Daseins, sind es die Grenzerfahrungen im Positiven wie im Negativen, in denen unser Einbezogensein ins unendliche Ganze einer Welt, die für uns Sinn macht, in uns nachklingt und Resonanzen in unserem Lebensgefühl auslöst. Gerade dann, wenn wir zum Augenblick sagen möchten: „Verweile doch, du bist so schön“, ist er schon vorüber, tritt uns somit vor Augen, dass wir zeitliche, endliche Wesen sind. Zugleich stärken diese Lebensmomente, in denen uns unsere Zugehörigkeit zum unendlichen Ganzen in einer auf uns hin geordneten Welt aufgeht, den Glauben daran, dass wir mit unseren einmaligen, individuellen, endlichen Leben ein unverlierbares Moment im in diesem unendlichen, göttlichen Welt- und Sinnganzen sind.

3. Es wurde und wird viel Unsinn getrieben mit überschwänglichen und furchtbar drohenden Bildern vom jenseitigen Leben. Die Vertröstung auf ein besseres Jenseits war doch höchst problematisch, im Blick auf das reale, irdische und zugelassene Leiden der Armen. Trotzdem: Wenn diese Missverständnisse beseitigt sind: Können moderne, liberal-theologisch denkende Christen sagen: Zum Vertrauen in einen göttlichen Grund gehört auch die begründete und begründbare Hoffnung auf ein ewiges Leben? Oder hat das etwas mit Egozentrismus zu tun?

Gut, dass Sie das zuletzt fragen, ob die Hoffnung auf ewiges Leben nicht doch etwas mit Egozentrismus zu tun hat. Wir sind als selbstbewusste Lebewesen selbstzentriert, beziehen alles, was wir denken, fühlen und tun, auf uns selbst. Wir verhalten uns ständig so, als käme es unbedingt auf uns selbst an, weil wir der Welt erkennend und gestaltend gegenüberstehen, sie uns zugleich entgegenkommt und wir ihr zugehören, als dem Ganzen, aus dem wir selbst kommen und von dem wir glauben, dass wir in ihm nie ganz verlorengehen. Aus dieser zu uns als selbstbewussten Menschen gehörenden Erfahrung geht der Gedanke hervor, dass wir Teil des unendlichen Ganzen sind, in dem keiner je den Eindruck gewinnen müsste, ganz umsonst gelebt zu haben.

In jedem Menschen, so der religiöse, auf das Ganze gehende Gedanke, muss, da er seine Zugehörigkeit zum Ganzen immer auch auf sich bezieht, ein unverlierbares Moment des Ganzen aktiv sein und über den Tod hinaus aktiv bleiben. Es ist, so denke ich, in der Tat unser Egozentrismus, der freilich nichts mit selbstsüchtigem Egoismus zu tun hat; sondern der Egozentrismus hat, ganz im Gegenteil, mit einer für uns lebensnotwendigen Selbstachtung zu tun, er ermutigt uns zur Hoffnung auf ein ewiges Leben.

Weil das so ist, treten unserer Ewigkeitshoffnung aber auch gewaltige Einsprüche entgegen, die sie uns permanent wieder zu rauben drohen, sie zumindest als äußert ambivalent erscheinen lassen. Denn so sehr wir alles, was wir denken, fühlen und wollen, immer auf uns selbst beziehen, wir uns dem Ganzen einer Welt gegenüber stellen, zu der wir uns zugleich gehörig wissen, so haben wir doch, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, keine Konzeption, die unsere Rolle als Menschen unter mehr als sieben Milliarden (allein in diesem Moment lebenden) davor bewahrt, schlechterdings als absurd erfahren zu werden. Ist jeder und jede von uns nicht doch bloß ein zufälliges, nichtiges Einsprengsel in einem kosmischen Prozess, der ohne uns weitergehen wird, als wären wir überhaupt nie gewesen? Ein Einspruch gegen die individuelle Ewigkeitshoffnung, von der auch die Bibel zu sagen weiß: „Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt.“ (Jesaja 40, 6f.)

Wir sind selbstzentriert und zugleich sind wir, wie doch offenkundig ist, ganz ephemer im Ganzen. Das treibt die Ewigkeitshoffnung unweigerlich in die Fraglichkeit. Ich kann sie auch persönlich, muss ich gestehen, nur als zutiefst fragliche Hoffnung teilen. Auf der einen Seite kann und will ich mich als ein Mensch verstehen, der im Vertrauen auf die Gründung des eigenen Daseins im göttlichen Sinn des Ganzen sein Leben sinnbewusst führt und deshalb auch auf die unendliche Einbindung in das göttliche Seins- und Sinnganze hoffen darf. Auf der anderen Seite kann ich mir durchaus vorstellen, dass mit meinem Tod dieser Ewigkeitsgedanke, wie alles, was einmal zu mir und meinem Leben gehört hat, ohne jede Bedeutung sein wird.

Was bleibt also? Eines doch zumindest – und vielleicht wiegt das sogar schwerer, wenn es kein ewiges Leben geben sollte: Für mich – jeder und jede kann da nur für sich selbst sprechen – ist das menschliche Leben damit verbunden, dass es im Ganzen dessen, was es ist, für sich selbst und für ein anderes Lebens dankbar sein kann – also gerade im Tod, dem eigenen oder dem eines geliebten Menschen dankbar, unendlich dankbar sein kann.

Copyright: Prof. Wilhelm Gräb und Religionsphilosophischer Salon.

Ein Denker des Christlichen: Zu René Girard, verstorben am 4. November 2015 in Stanford, Kalifornien

Ein Denker des Christlichen: Zu René Girard, verstorben am 4. November 2015 in Stanford, Kalifornien

Ein Hinweis von Christian Modehn

Er ist einer der kreativen Denker, kreativ im Sinne von Neues schaffend, keiner Mode nachlaufend, eigenständig und eigensinnig, über alle wissenschaftlichen „Disziplinen“, nicht ohne Stolz, erhaben: Er hat streitbare Erkenntnisse formuliert, deswegen war er immer umstritten, deshalb hatte er aber auch viele Freunde, viele Schüler, viele LeserInnen, auch wenn er wohl immer ein Einzelgänger blieb. Einige Jahre, seit 2005, gehörte er zu dem erwählten und erlauchten Kreis der Mitglieder der „Académie Francaise“ in Paris. Dabei hatte er zu Frankreich eher ein etwas gespanntes Verhältnis; die deutlichste Rezeption seines Denkens erlebte er wohl in den USA und Italien. Seine Wirkung bezieht sich heute auf Philosophen, Psychologen, Theologen… Seinen viele “Disziplinen” übergreifenden und deswegen umfassenden Forschungsbereich nennt man wohl am besten “Kulturanthropologie”.

René Girard wurde 1923 in Avignon geboren, er war ein mittelmäßiger Schüler, wurde dann, ab 1947, in den USA erfolgreich, lehrte dort (an der John Hopkins University von Baltimore zuerst) französische Literatur. Dann wurde er Professor in Stanford für Anthropologie, mit starken Interessen an den Religionen, besonders am Judentum und Christentum. Seine Entdeckung, die er sein Leben lang erklärte und verteidigte: Die Mimesis ist die Basis, um menschliches Miteinander zu verstehen. Der Mensch ist das nachahmende Wesen! Wenn zwei Menschen dieselbe Sache begehren, so die Grundkonstellation, entsteht ein Konflikt; diese Rivalität ist für Girard die Basis, um die Gesellschaft zu verstehen. „Der westliche Humanismus sieht nicht, dass die Gewalt sich spontan entwickelt, wenn die Menschen ein und dasselbe Objekt begehren“, so Girard im Interview mit dem „Magazine Philosophie, Hors Serie, November 2011, Seite 12.) Aus der Mimesis folgt, um Frieden zu schaffen inmitten der Rivalitäten und Konflikte, das Bedürfnis, einen Sündenbock zu haben, der “an allem” schuld ist bzw. schuld sein soll; über den sich die rivalisierenden Kräfte (kurzfristig) vereinen und versöhnen können. Auf dem Opfer eines Unschuldigen beruht also der (kurzfristige) Friede. Der entscheidende Punkt ist: Die Jesus Gestalt ist auch ein Sündenbock, aber sie legt den Wahn der Sündenbock Mechanismen frei, sie offenbart den Zusammenhang von Mimesis, Gewalt und … Sündenbock. Und weil durch Jesus die realen Verhältnisse der Gewalt offenbar werden, kann Frieden möglich werden. Jesus ist kein passiv erduldender Sündenbock, er ist unschuldig und er weiß das, dieses Leben ist einzig möglich für ihn im Glauben an seinen „Vater“. Die Offenbarung des Neuen Testaments ist damit für Girard ein geradezu notwendiges Buch der Analyse der menschlichen, elenden Wirklichkeit mit der Zusage der Erlösung. Der Gott der Bibel solidarisiert sich mit dem Opfer! Nicht mit den Tätern!

Das Evangelium als Text kultureller und politischer Relevanz wird somit durch Girard in die Kultur der Gegenwart „zurückgeholt“. Selten hat man in den letzten Jahren eine solche Lehre der Erlösung, also des Friedens in der Gesellschaft, gelesen, anspruchsvoll und bei den Prämissen dann auch fundiert. Selten hat sich der christliche Glaube so einbringen können als Deutung der Wirklichkeit! Das Ende der Gewalt ist möglich durch Einsicht in die tiefsitzenden seelischen “Mechanismen”. Noch enmal: Gewalt kann durch Einsicht und Vernunft überwunden werden. Wodurch denn auch sonst? Eine Welt ohne Sündenböcke ist möglich, und damit auch eine Welt ohne das irrige Bewußtsein der Täter, Recht zu haben in ihrem Töten des Sündenbocks. Der Zwang der Mimesis, der sich auch als Zwang der Tötung des Sündenbocks äußert, kann durch kritische Selbst-Erkenntnis überwunden werden.

Girard verstand sich also explizit als christlicher Denker, eine Rarität in der intellektuellen Welt von heute. Er war, wie er selbst sagt, Autodidakt, er vertiefte sich in die Grundtexte des Christentums: „Ich bin Christ geworden, weil mich meine Forschungen dahin geführt haben, was ich denke, und so bin ich Christ geworden“. Also ein Christwerden durch das Studium; eher ein seltenes Ereignis heute, könnte man meinen. In dem Buch „Des choses cachées depuis la fondation du monde“ von 1978 wird diese „Umkehr“ deutlich. Tatsächlich hat sich Girard in den USA spirituell in den letzten Jahren eher den lateinischen, den klassischen Messen zugewandt. Das Heilige sprach sich für ihn offenbar am besten auf Latein aus.

In dem oben genannten Heft der Reihe “Philosophie Magazine” von 2011 über Girard äußert sich auch Peter Thiel über diesen vielseitigen Anthropologen. Thiel, ein Schüler von Girard an der Stanford University, ist der Erfinder von PayPal, und erster Aktionär von facebook, er hat den Hegdefond Clarium geschaffen, der Tea –Party soll er nahe stehen (gestanden haben) usw. Bei allen Bindungen an den Neoliberalismus ist doch eine religiöse Entdeckung für Peter Thiel durch Girard wichtig geworden: „Girard hat die Vernunft des Christentums neu gedacht“ (Seite 97). Den Glauben an das permanente Wirtschaftswachstum hat Peter Thiel, so im Interview, jedenfalls nicht verloren. Und eine Bekehrung zu den Armen hin eigentlich Kernbotschaft des Evangeliums,  wird auch nicht einmal von ihm angedeutet im Interview. Girard selbst hat immer wieder vom „subversiven Charakter des Christentums“ gesprochen. Diese Lehre ist offenbar nicht bei allen seiner Schüler in den USA angekommen! Christentum als Theorie eben. In seinem Buch „Achever Clausewitz“ von 2007 sagt Girard angesichts der zunehmenden Gewalt und des Egoismus: „Das Christentum ist gescheitert“. Ihm (und uns) bleibt die Hoffnung: Dass die Menschen weltweit nicht die globalen kriegerischen Gewalttaten ständig nach-ahmen, diese wieder und wieder wiederholen zu ihrem eigenen immer heftigeren Verderben. Nein. Dass die letzten “Restbestände” einer ethisch guten Praxis nachgeahmt werden, dass die Menschen wieder lernen, das ethisch Gute (nach kritischer Selbstprüfung) nachzuahmen und zu leben. Wenn diese ethische Aufgabe das Christentum fördert, dann wäre es wohl doch nicht ganz gescheitert.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

Was sind unsere Mythen des Alltags? Zur Aktualität von Roland Barthes, anlässlich seines 100. Geburtstages

Was sind unsere Mythen des Alltags? Zur Aktualität von Roland Barthes, anlässlich seines 100. Geburtstages (am 12. November 2015)

Ein Hinweis von Christian Modehn

Roland Barthes ist ein Philosoph der besonderen Art, er wählt fürs Philosophieren auch eher seltene Themen, man denke an die „Mythen des Alltags“. Sein 100. Geburtstag am 12. November 2015 ist ein Anlass, sich auf seine Arbeiten (wieder) einzulassen. Barthes ist, man verzeihe den Ausdruck, ein „typisch“ französischer Denker: Er fühlte sich eher den Essayisten zugehörig als den „Systemdenkern“, die – vor allem in Deutschland – häufig an den Universitäten als verbeamtete Philosophie-Professoren anzutreffen sind. Schon Michel Foucault hat in einem Radio Interview 1975 von dieser philosophischen Begabung Barthes „am Rande“ des/der Etablierten gesprochen. Foucault meint, Barthes hätte das Etablierte „erschüttert“.

Barthes, am 12. 11. 1915 in Cherbourg geboren, hat etliche Jahre als Gymnasiallehrer, Lektor und Redakteur gearbeitet, ehe er an der „Ecole Pratique des Hautes Etudes“ in Paris arbeitete und später noch, bis zu seinem plötzlichen Tod am 26.3.1980, am Collège de France Vorlesungen hielt. Die Berufung ins „Collège“ ist sicher eine der höchsten Auszeichnungen für diesen Denker „am Rande“ der Etabliertheiten.

Seine Arbeiten sind sehr vielschichtig, manche sagen, wie Professor Eric Marty, ein Freund und Interpret, sie seien manchmal zweideutig und im Grunde oft nicht sehr leicht lesbar. In den letzten Jahren erschienen posthum einige Werke von Barthes, erstaunlich etwa sein „Journal de deuil“, erschienen bei Seuil 1999. Durchaus ein Buch der Melancholie, sehr persönlich, manchmal intim. Im Herbst erscheinen ebenfalls bei Seuil Vorlesungen, die Barthes am Collège de France gehalten hat (1978-1980).

Eric Marty hat im Barthes Gedenkjahr 2015 einen Band herausgegeben über Barthes als Briefschreiber, so wird die biographische Entwicklung noch deutlicher, auch der Umgang mit der Krankheit, die sein Leben bestimmte. Eine sehr differenzierte, leicht nachvollziehbare Biographie hat Thiphaine Samoyault vorgelegt, (Editions du Seuil, 720 Seiten nur 28 €, jetzt auch auf Deutsch bei Suhrkamp für 39,95 €), sie erinnert natürlich auch an seine Kindheit in Südwestfrankreich, spricht von seiner Liebe zum Licht, sein Verschmähen des Konformismus, seiner Leidenschaft für das Reale, Wirkliche…

Eher traurig macht das Urteil von Eric Marty (Le Monde, 23. Januar 2015), dass die (französischen) Philosophen überhaupt nicht (mehr) Barthes lesen. Er werde stärker „auf dem literarischen Feld“ beachtet. Tatsächlich hatte Barthes kein Interesse am Einsortiertwerden in Schubfächer und an Aufteilungen des intellektuellen Lebens in fixe Kategorien. Darum lebt der philosophische Gedanke in vielen seiner Werke. Diese implizite und explizite Anwesenheit des Philosophischen in den Werken der Kunst, der Literatur, der Soziologie ist unseres Erachtens das eigentlich Spannende am philosophischen Denken.

Nur auf einige Ansätze im Denken Barthes kann hier hingewiesen werden. Bekannt und weit verbreitet auch in Deutschland sind „Die Mythologien des Alltags“ und „Fragmente einer Sprache der Liebe“.

Besonders aktuell, so scheint uns,  sind die „Mythen des Alltags“, das Buch geht auf Texte aus den Jahren 1954 bis 1956 zurück, 1957 erschien die erste Buchausgabe der Mythologies bei Seuil. Seit 5 Jahren liegt übrigens eine neue, eine vollständige Ausgabe dieses Textes zu den Zeichen des Alltags auch auf Deutsch vor, sie ist bei Suhrkamp erschienen, hat 325 Seiten und kostet 28€. Gegenüber der knappen Textauswahl als Taschenbuch (seit 1964 auf Deutsch) ein enormer Gewinn!

Wir empfehlen dringend diese vollständige Ausgabe der „Mythen des Alltags“. Darin wird der falsche Schein der Wirklichkeit enthüllt, nämlich die Behauptung, Phänomene des Alltags seien bloß natürliche, sozusagen “normale”;  dabei wird das geschichtliche Gewordensein dieser Phänomene unterschlagen. Man lese etwa das Kapitel  “Stumme und blinde Kritik” in den “Mythen des Alltags”: Dort wird die Arroganz der Kritiker gegenüber Themen/Autoren freigelegt, von denen sie, die Kritiker, dann stolz ihren Lesern bekennen: “Dies verstehen wir nicht”. Damit rücken sie sich in die Position der Herrschenden, die den Autor, den angeblich unverstehbaren, schlecht machen. Hinter dieser Arroganz der Kritiker, die nichts als Dummheit ist, sieht Barthes die Macht des “gesunden Menschenverstandes”, dessen vorausgesetzte Gesundheit die Kritiker selbstverständlich nicht prüfen. Die Kritiker glauben sich absolut auf der Seite des vorausgesetzten gesunden Menschenverstandes zu befinden. Deswegen können sie den Autor, sein Werk, niedermachen. Aber Barthes tröstet sich und die Leser damit, dass die Philosophie den angeblich “gesund-vernünftigen” Kritikern überlegen ist. Denn der Philosoph erkennt und begreift beide, den Kritiker und das Werk. Während der Kritiker in seiner kleinen Welt befangen bleibt.

Ich meine, das Inspirierende des Buches “Mythen des Alltags” liegt ja gerade darin, diesen Text immer weiter fortzuschreiben, aktuell, über die konkreten Beispiele von Barthes hinaus. Denn die „Barthes-Mythen“ werfen beim Lesen dringend die Frage auf: Wo sind heute unsere „Alltagsmythen“? Wer kann von ihnen so nüchtern – distanziert schreiben, wie Barthes? Wer hat den Mut der Entdeckerfreude, wer wagt es,  heutige Alltags-Themen tatsächlich als einflussreiche Mythen, die das Bewusstsein prägen, zu beschreiben? Ist Fußball etwa der größte und allmächtigste Mythos der Gegenwart, ist die fast religiös anmutende Lust am Fußball so stark, dass selbst heftigste Verfehlungen korrupter Fußball-Manager von den Fussball-Gläubigen verziehen und “überspielt” werden? Das klingt dann fast wie in der Kirche: Der Klerus ist korrupt, aber das stört die Frommen nicht so sehr, denn der vom Klerus gepredigte Gott bleibt offenbar unanstastbar! Ist auch die Lust an der Tätowierung des eigenen Körpers ein Mythos? Oder ist der so häufige Ortswechsel der nicht ganz Armen in Form des häufigen Reisens, der Seefahrten usw. ein Mythos? Gibt es Alltags-Mythen, die nach einer längeren Zeit, den Charakter des Mythos wieder verlieren, etwa der Mythos einer vegetarischen Lebensweise oder jetzt die Form veganen Lebens? Ist unsere ständige Fixierung auf Gedenktage im kulturellen Leben ein Mythos, weil man sich vor der Utopie und dem Blick nach vorn, der Zukunftsgestaltung,  scheut? Ist die gelegentliche Abgabe von Stimmzetteln bei Wahlen ein Mythos, weil uns eingeredet wird, das „Kreuzchenmachen“ auf Wahlzetteln sei schon das Wichtigste am „demokratischen Bekenntnis“? Aber sind wir nur von Mythen umgeben? Ist im Alltag alles Mythos und möglicherweise so vieles Mystifizierung? Wohl kaum, es gibt noch den Blick der klaren Vernunft auf die Realität der Welt. Wer Mythen als solche entdeckt, will ja gerade Raum schaffen für die Erfahrung der unverstellten Wirklichkeit.

Der Begriff vom Mythos ist bei Barthes verbunden mit dem Begriff der Mystifizierung, der bewusst eingesetzten Positionierung ins Außergewöhnliche, man möchte fast sagen der Heiligsprechung.  Die Aufgabe heißt: Entschleierung, Aufklärung, Licht (lumière), umfassende Kritik.

copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

Unbefangen Gott denken: Ein Hinweis auf ein neues Buch des niederländischen Theologen Johan Goud.

Unbefangen Gott denken. Ein Hinweis auf das neue Buch von Johan Goud.

Der remonstrantische Theologe Johan Goud ist Autor des Buches „Onbevangen. De wijsheid van de liefde“, „Unbefangen. Die Weisheit der Liebe“. Erschienen 2015 bei Meinema, Holland.

In einem Beitrag in der Zeitschrift ADREM (Mai 2015) erläutert Peter Korver das Buch: „Einerseits wird darin die solide theologische Kenntnis deutlich, andererseits wird nach einer Verbindung mit der modernen Kultur gesucht, besonders in der Kunst und der Literatur. Johan Goud beschreibt sich als jemand, der sein Leben lang versucht hat, tief das Wort Gott zu verstehen. Er sagt selbst: “Ich bin ziemlich sicher, dass das Rätselwort Gott von einer Wirklichkeit beantwortet wird, einer Wirklichkeit, die in letzter Hinsicht unbegreiflich ist, die aber in den Menschen wohnt und die es anstellt, dass die Menschen tun, was sie tun, zum Schlimmen, aber auch zum Guten. Das Wort Gott selbst brauchen Menschen dabei nicht einmal auszusprechen“.

Peter Korver fährt fort: Dabei ist der Titel des Buches „Unbefangen“ wichtig: Es geht um eine unbefangene Weise des theologischen Denkens, weg von Dogmen und Konventionen, das ist keine einfache Sache. In der Kunst, der Literatur und der Mystik gibt es Raum für diese Unbefangenheit. Gott ereignet sich in Gedichten oder in der Musik, aber auch zuweilen unerwartet in Reflexionen. Was wird dabei entdeckt? Das Überraschende und Ergreifende ist, dass nicht du am Suchen und am Finden von Antworten bist. Es ist eher umgekehrt. Du entdeckst, dass du gefunden wirst durch das, was du suchst und findest. Dieser Wechsel (Umschlag) ist wesentlich, er wird von Goud Liebe genannt.

Diese Denkhaltung ist etwas anderes, als wenn in Untersuchungen Gott als ein etwas objektiviert wird und beurteilt wird.

Der Untertitel des Buches verweist auf den Philosophen Emmanuel Lévinas, mit dessen Denken sich Goud schon sehr früh befasst hat.

Am Freitag, den 27. November 2015, um 19 Uhr, ist Prof. Johan Goud zu Gast im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon Berlin, Hektorstr. 9 in Berlin-Wilmersdorf. Anmeldungen bitte an: christian.modehn@berlin.de

Übersetzung: Christian Modehn.

Buddhismus und säkulare Ethik. Ein Beitrag von Michael Peterssen

Buddhismus und säkulare Ethik. Ein Beitrag von Michael Peterssen Berlin

Es geht um die Frage: Was bedeutet für mich eine säkulare Ethik?

Säkulare Ethik ist eine Ethik, die erstens nicht begründet wird mit Rückgriff auf eine überweltliche Instanz wie Gott oder ein anderes religiös-philosophisches Prinzip, wie z.B. Karma und Wiedergeburt, sondern auf innerweltliche Instanzen, wie z.B. Natur, Vernunft, berechtigte Interessen, Glück, Tugend, Wohlleben, Zwecke usw.

Zweitens ist es eine Ethik, die sich in ihren konkreten moralischen Normen ganz auf den Menschen oder andere fühlende Wesen konzentriert und nicht auf einen (Schöpfer-)Gott, neben dem man keinen anderen Gott haben dürfe, dessen Namen man nicht missbrauchen soll, der erwartet, dass man den Sabbat heilig halte usw.

Eine säkulare buddhistisch inspirierte Ethik wäre meines Erachtens eine Ethik, die sich in ihrer Begründung nicht auf das Karma-Gesetz beruft, sondern auf die Goldene Regel: „Was du nicht willst das man dir tu, das füg´ auch keinem andern zu“. Die goldene Regel ist in den traditionellen Schriften ebenfalls zu finden:

– die Grundprinzipien buddhistischer Ethik wie z.B. andere nicht töten oder ihnen sonst irgendwie schaden, nicht stehlen, nicht lügen, andere nicht sexuell missbrauchen usw., ebenso wie grundlegende Tugenden wie liebevolle Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut sind eigentlich nicht spezifisch buddhistisch und können daher auch Nicht-Buddhisten als Leitlinien im Leben dienen – was sie zum Teil ja auch tun.

Damit unsere Welt wahrhaft friedlicher werden kann, bedarf es

  • nicht nur der Veränderung der äußeren Verhältnisse
  • sondern auch einer tief greifenden Transformation des Individuums, denn der menschliche Geist ist mit Gier, Hass und Verblendung in allen Stärkegraden behaftet
  • nötig dazu ist eine umfassende Schulung; sie besteht aus einem dreifachen Weg:
  1. der Entwicklung von Weisheit
  2. ethischem Verhalten
  3. der Sammlung des Geistes.

 Die Entwicklung von Weisheit beinhaltet die Einsicht in grundlegende Merkmale unseres Lebens wie z.B. dass dieses Dasein letztlich unbefriedigend ist, dass wir alle miteinander verbunden sind, und darüber hinaus die Kultivierung einer friedfertigen inneren Haltung, was z.B. auch Bescheidenheit und Großzügigkeit mit einschließt.

Das ethische Verhalten betont neben den erwähnten moralischen Prinzipien besonders die Menschen verbindende Rede und einen Lebenserwerb, der so moralisch wie nur möglich ist.

Die Sammlung des Geistes umfasst die Schulung von Achtsamkeit und Konzentration sowie das Bemühen darum, den Geist möglichst immer in eine ethische Richtung zu lenken.

Besonders in diesem letzten Punkt kommt die Meditation als einer speziellen Methode der Geistesschulung ins Spiel.

Fazit:

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Meditation allein reicht aus buddhistischer Sicht nicht, um den Frieden zu fördern – genauso wenig wie gute Vorsätze sich ethisch zu verhalten.

Es braucht neben sozialen und politischen Maßnahmen nach buddhistischer Ansicht vor allem eines umfassenden spirituellen Trainings, das

  1. auf der Grundlage von wirklichkeitsgerechten Einsichten als Ergebnis gründlichen Nachdenkens,
  2. zu einem vertiefenden Verständnis durch Kontemplation und Meditation führt,
  3. und schließlich in die praktische Umsetzung ethischer Ideale in die Tat mündet,

Wenn wir die Arbeit am eigenen Geist in der Stille und aktives, mitfühlendes Engagement nicht mehr trennen. kann dies helfen, einen nachhaltigen Frieden in unserer so zerstrittenen Welt zu fördern.

Michael Peterssen ist Lehrer für Buddhismus und Mitarbeiter der Buddhistischen Akademie Berlin

Copyright: Michael Peterssen.

 

 

 

 

 

 

 

Reformation neu denken, über Luther hinaus für eine neue Reformation

Reformation neu denken, über Luther hinaus für eine neue Reformation

Ein Hinweis auf drei Beiträge, die gerade im Umfeld des Reformationstages von Interesse sein könnten.

-Prof. Wilhelm Gräb in einem Interview über Reformation und die Flüchtlinge heute: Klicken Sie hier.

-Über einen Reformator, der wieder in Vergessenheit gerät, Thomas Müntzer, klicken Sie hier. Ein Beitrag von Christian Modehn.

-Über die Aktualität und Gegenwart des Ablasses, klicken Sie hier. Ein Beitrag von Christian Modehn