Vanitas, Eitelkeit, Nichtigkeit, Sterblichkeit, Tod.

Vanitas – Vorschläge für eine Orinetierung im Leben und Sterben.

Von Christian Modehn. Diese Thesen wurden im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon Berlin am 24.11.2017 diskutiert.

 

  1. Unter Vanitas verstehe ich: Leerer Schein und Bedeutungslosigkeit, Nichtigkeit, Vergeblichkeit des Lebens, auch Endlichkeit, dem Tod ausgesetzt sein.

 

  1. Der Vanitas Gedanke wurde machtvoll und präsent, als die Menschen erlebten, dass das geozentrische Weltbild zerbricht. Sie sind ausgesetzt in einem leeren unendlichen Raum. Der Mensch ist winzig.

 

  1. Die Totenköpfe sind eine Mahnung, an den Tod zu denken. Uns geht es philosophisch um dieses, auf die Existenz des Menschen bezogene Thema.

 

  1. Vanitas wird in der Literatur bedeutungsvoll Thema im alttestamentlichen Buch Kohelet („Der Prediger Salomos). Dies ist kein nihilistisches Buch.

 

  1. Vanitas hat nichts mit dem epikuräischen „Carpe Diem“ (Horaz) zu tun: „Genießen wir heute, denn morgen könnte alles vorbei sein“. Epikur selbst wehrte sich gegen maßloses Genießen!

 

  1. Vanitas zeigt: Wir leben heute in einer Zeit der totalen Banalisierung des Todes in der Öffentlichkeit, in den Medien, siehe das Unberührtsein angesichts des massenhaften Mordens weltweit.

 

  1. Vanitas sagt: Ich werde sterben. Es geht um meinen Tod. Siehe das Bild „Die Gatten Burgkmeier“…

 

  1. Vanitas hat es mit dem totalen Verfall der Leiblichkeit zu tun. Bleiben nur die Knochen? Was bleibt nach dem Tod, nach meinem Tod? Such der gepflegte Leib der Reichen vermodert.

 

  1. Vanitas ist eine Herausforderung: Wie gestalte ich mein Leben? Und will keine Verdrängung des Todes, meines Todes

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt: Der will –angesichts der Skelette und Totenschädel- nur noch den Frieden..

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, will mit dem Verklammertsein an die vielen Dingen („Haben“ im Sinne von Erich Fromm) aufhören.

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, stellt sich der schweren, niemals „wissenschaftlich“ zu „lösenden“ Frage: Was ist nach dem Tod, nach meinem Tod. Dies ist wahrscheinlich eine europäische Frage, Buddhisten fragen anders. Aber wir sind nun einmal in den europäischen Kulturen verwurzelt.

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt: Kann natürlich sagen und sich daran halten: „Ich komme als Mensch aus dem Nichts. Und ich gehe ins Nichts. Ich versinke und verschwinde“ Manche sagen: „Ende aus, basta“. Siehe etwa die seriöse vorgetragene Position von Norberto Bobbio, „Vom Alter“. Diese Position ist eine Haltung, die Respekt verdient und durchaus mit Argumenten auskommt, letztlich aber auf der zentralen These beruht: Es gibt keine Schöpfung. Alles ist Zufall…

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, kann philosophisch auch erkennen: Ich bin als Mensch ein geschaffenes Wesen. Es gibt so etwas wie eine Schöpfung der Welt und damit der Menschen. Schöpfung ist ein Bild, kein umfassendes naturrechtliches Konzept wie in der Kathol. Kirche, sondern ein Bild, um das Gegebensein der Welt philosophisch zu verstehen. Eine Antwort auf:“Warum ist überhaupt etwas, und nicht viel mehr Nichts?“

 

  1. Wenn Schöpfung, dann gibt es also auch die Vorstellung von „Gott“. Wenn diese Welt von Gott gewollt ist, dann ist diese Welt eine ENDLICHE (und das heißt immer eine unvollkommene !) Welt. Dann hat aber jeder Mensch an der göttlichen Schöpfung Anteil. Diese Haltung kann egozentrisch missverstanden werden, ist sie aber nicht: Weil alle Detailbehauptungen über das „Wie“ eines postmortalen Lebens völlig offen bleiben. Philosophische Metaphysik ist in der Hinsicht bescheiden. Aber sie lehnt die Position des „Ende, Aus und basta“ mit Gründen ab.

 

  1. Ein Ausweg wäre die Bindung an die Natur und den Naturkreislauf: Wie die Blätter auf die Erde fallen, so werde auch ich einst fallen und auch zertreten werden und kehre in Erdreich zurück…

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, kann natürlich alle denkbaren, auch spinösen Positionen vertreten. Philosophisch gesehen hat die Vanitas Debatte nur Sinn, wenn es im Leben selbst (!) Anhaltspunkte gibt für eine kritisch reflektierte Vanitas – Position. Also auch im Leben selbst Anhaltspunkte für ein Leben über den Tod hinaus. Alles andere wäre aufgesetzte Behauptung. Hier zeigt Philosophie ihre spekulative Stärke. Philosophie ist Geistphilosophie.

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, könnte etwa mit dem Dichter Heinrich Böll sagen: „Ich als Mensch gehöre nicht ganz der Welt“, bin also woanderes „zu Hause“.

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, sucht zur Frage: Ein „Leben“ nach dem Tode, eher die poetische Sprache für seine Argumente. Siehe Albert Camus.

 

  1. Siehe auch Ludwig Wittgenstein in seiner Erkenntnis, dass wir im Erleben der qualifizierten Gegenwart in die Ewigkeit eintreten. So ähnlich auch Meister Eckart.

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt als Philosoph, übernimmt die Haltung des Philosophen Hegel in der Hinsicht (!): Der Geist des Menschen hat sich „abzuarbeiten“ an der Endlichkeit, am „Nichts“, aber der Geist zeigt sich dabei als der stärkere gegenüber dem Negativen. Der menschliche Geist hat Anteil am unendlichen (göttlichen, absoluten) Geist (siehe Eckart usw.).

 

  1. Wer Vanitas ernst nimmt, weiß, dass der Tod, der Tod eines jeden, „prinzipiell“von Gott als dem Schöpfer dieser Welt, gewollt ist. Der Tod ist kein Übel, etwas zu Bekämpfendes, sondern ein Übergang.

 

  1. Wer diese Vanitas Vorstellung ernst nimmt, weiß: Die meisten Menschen haben keine Chancen auf einen selbst bestimmten Tod. Dies ist die Schuld anderer Menschen, der Strukturen, der Kriege, der Gesetze gegen das frei gewählte Sterben. Diese frustrierende Erfahrung kann nicht einem Gott angelastet werden. Sie ist Ausdruck des Egoismus der Menschen. Dass die Natur oft Unglück erzeugt (Erdbeben), ist Ausdruck dafür, dass auch die Natur zur endlichen und begrenztenWelt gehört. Wie der Mensch eben auch endlich ist.

 

  1. Vanitas ist eine Einübung in die reflektierte Annahme der Endlichkeit. Und die Aufforderung, das Sterben der Menschen menschlich und selbstbestimmt zu gestalten.

 

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon.

“Wo war Gott in Japan am 11.März ?”

Im “Philosophischen Wort zur Woche” diesmal einige Reflexionen aus aktuellem Anlaß. Von Christian Modehn.
„Wo war Gott in Japan am 11. März 2011?“
Als Motto für diese Überlegungen wurde am 23.3. 2011 noch ein Satz des Sozialphilosophen Oskar Negt eingefügt, aus einer Rede, die er anläßlich der Verleihung des “August Bebel Preises” am 21. 3. in Berlin hielt. Oskar Negt sagte:
“Fortschritt heißt heute, sich einem verhängnisvollen Lauf in den Weg zu stellen, die Notbremse zu ziehen”.

Im religionsphilosophischen Salon wird die Frage diskutiert, in welcher Weise das Erdbeben in Japan mit dem Tsunami und der AKW Katastrophe (am 11. 3. 2011) auch ein philosophisches Thema ist. Hat die Katastrophe etwas mit der klassischen philosophischen “Theodizee” zu tun?
Wahres Philosophieren ist immer auf gegenwärtige Ereignisse bezogen. Denn das grundsätzliche Nachdenken stellt sich JETZT ein und verlangt Aufklärung, so sehr auch Philosophen gern den (abschließenden?) Überblick behalten und die „Eule der Minerva“ lieben, die in der Dämmerung aufsteigt, wenn die Ereignisse in weiterer Ferne sind (Hegel liebte dieses Bild).
Ein katastrophales Erdbeben war schon einmal Thema der Philosophie: Das große Erdbeben von Lissabon (1755) nahmen auch prominente Philosophen zum Anlass, ihre Philosophie der kritischen Aufklärung zu vertiefen und auch unters Volk zu bringen; bestes Beispiel dafür ist der Roman „Candide“ von Voltaire (1759). Darin wird mit der populären Vorstellung (von Leibniz entwickelt) abgerechnet, die Menschen „lebten in der besten aller denkbaren Welten“.
Nach dem Erdbeben von Lissabon hat die Philosophie der Aufklärung einen neuen Schwung erhalten, bis hin zur Überzeugung Kants, von Gott und seinem Verhalten zur Welt nichts wissen zu können (was für Kant nicht heißt, dass wir darüber nicht vernünftig denken (!) können). Aber Kant überließ die Verdeutlichung dieser Fragen der Welt des Glaubens (die freilich auch von gewissen Grundregeln der Vernunft strukturiert sein muss, will sie sich nicht lächerlich machen).
Das Thema bleibt: Was ist das für ein Schöpfergott, der solche Naturkatastrophen mit so vielem Leiden zulässt?
Der Philosoph Theodor W. Adorno dachte auch zeitbezogen, als er im Blick auf eine von Menschen (!) angerichtete Katastrophe, auf den Holocaust, meinte: Dieser würde eine grundlegende Transformation der Philosophie bedeuten. Seine „Negative Dialektik“ (1966) ist von dieser Stimmung geprägt.
Selbst in der Theologie wird jetzt oft der Topos „nach Auschwitz“ verwendet, etwa von J.B. Metz; eine konkrete, spürbare und deswegen schmerzhafte Umstellung der Kirchen zugunsten der Leidenden und der neuen „Holocausts“ (vom Westen zugelassenes Hungersterben z.B. in Darfur, in Ruanda usw.) hat freilich nicht stattgefunden. „Nach dem Holocaust“ blieb ein hübscher Topos für Sonntagsreden und Dissertationen.
Welche Perspektiven kann denn das Philosophieren bieten angesichts der Natur – Katastrophe und der Atom Katastrophe in Japan vom 11. März 2011?
Bleiben wir bei dem Erdbeben und dem Tsunami:
Alles Denken muss „unten“, beim Menschen, beim Selbstbewusstsein des Subjekts, ansetzen. Wir können doch nicht bei irgendwelchen Eigenschaften des himmlischen Gottes beginnen und ihn mit seiner Welt konfrontieren, das wäre obsolet.
Es ist also unsinnig, von vornherein den Topos der „gütige Gott“ ins Feld zu führen und ihn mit der Katastrophe unmittelbar zu konfrontieren: „Wo war Gott in Japan am 11. 3. 2011?“ ist also eine dumme, weil unvernünftige Frage. Sie kann nur von den einzelnen Betroffenen je für sich persönlich beantwortet werden.
Philosophisch gilt: Wer bei der Selbstreflexion des einzelnen ansetzt, muss zuerst feststellen: Das Subjekt selbst und die ihn umgebende Welt, ja die Welt im ganzen, sind endlich, sind begrenzt, sind unvollkommen. Wir leben definitiv in einer unfertigen und einer nicht restlos beherrschbaren Welt. Die von uns erkannten Naturgesetze gelten offenbar nur für einen begrenzten Rahmen, nicht aber für die Berechnung und Abwehr von Erdbeben und Tsunamis.
Den Gedanken an Gott gilt es in diesem Zusammenhang immer noch fernzuhalten.
Diese unvollkommene und endliche Welt ist die Basis für alle weiteren philosophischen Reflexionen. Diese Situation hat Auswirkungen auf das Selbstverständnis des Menschen: Seine Autonomie, also Selbstbestimmung, ist begrenzt. Es wäre aber ein Fehlschluss, häufig von Frommen propagiert, nun gegen jegliches Bemühen um die begrenzte Autonomie zu verteufeln.
In den verschiedenen religiösen Texten haben Menschen vor vielen hundert Jahren ihre Träume und Visionen zur Weltschöpfung durch einen Gott oder Götter niedergeschrieben und diese Texte wurden dann von den religiösen Führern Gottes Wort genannt, diese religiösen Führer beanspruchen, diese Texte authentisch zu interpretieren. Diese Texte über den guten Gott und die böse Welt sind poetische Texte und sollten als solche behandelt werden, auch in historisch –kritischer Methode. Es wäre deshalb ein Wahnsinn, im Gefolge unmittelbar verstandener religiöser poetischer Texte das Erdbeben am 11. 3. 2011 eine Strafe Gottes zu nennen.
Grundlegend gilt: Diese frommen Texte können philosophisch kein Leitfaden sein. Einzelne Menschen mögen in diesen Texten ihre private Befriedigung und ihren privaten Trost durchaus finden. Sie sollen ihren privaten Glauben aber nicht als Welt-Auslegung für alle verkaufen.
Zu den AKW Katastrophen am 11. 3. 2011 und danach:
Es gibt allerdings die Möglichkeit, dass die Macht der kritischen Vernunft unterschätzt wird und nicht zur vollen Entfaltung gelangt. Im Falle enthusiastischer AKW Bauten spielt offenbar die kritische Vernunft keine große Rolle. Die grundsätzliche Bedrohung durch AKWS wird überspielt und verdrängt.
Konkret: Die Warnungen eines breiten Stroms kritischer Wissenschafter vor AKWS wurde nicht respektiert, ja selbst als unvernünftig zurückgewiesen von der Lobby der AKWS.
Sie woll(t)en ausschließlich ihren Profit machen. Der Gedanke des permanenten Fortschritts und des permanenten Wirtschaftsbooms dank AKWs wurde von weiten Kreisen konservativ Gesinnter unbefragt als der „allgemeine Glaube“ übernommen. Es wurde die fast religiös gefärbte Ideologie des permanenten Wachstums wie ein heiliges Dogma, wie ein Gott, verehrt. Man denke an die “Wallfahrten”, die stolze Franzosen gern zu ihen AKWS unternahmen…
Philosophie „nach Japan am 11. 3. 2011″: Sie muss also die Götter des Wachstums kritisieren.
Und die vielen Leidenden, die Opfer, die Verstrahlten? Was hat das Philosophieren denen zu sagen?
Zu sagen erst einmal gar nichts, sondern beizustehen, sofern das aus der Ferne möglich ist. Auch Philosophen können die Hinterbliebenen und Leidenden ermuntern, die eigene persönliche und private spirituelle Ressource zu beleben, die kann theistisch, atheistisch, skeptisch, buddhistisch wie auch immer sein.
Und im Umkreis der Philosophierenden müsste eine Art Selbstverpflichtung ausgesprochen werden, die Markt- und Wachstums Götter der Gegenwart anzukratzen, wenn nicht zu entthronen.
Finden sie dabei Unterstützung von seiten der Frommen? Der Kirchen? Oder sind sie selbst schon direkt oder direkt Verehrer dieses Wachstums Gottes und des Marktes und seiner Gesetze?
Ist Gott also böse, wenn man auf die Ereignisse in Japan am 11. 3. 2011 schaut? Diese Frage stellt sich philosophisch nicht. Philosophisch wissen wir so wenig von Gott, dass wir bestenfalls von einem göttlichen Geheimnis sprechen können und unsere eigene Sehnsucht nach Transzendenz und „Heil“ bzw. „grundlegender Rettung“ formulieren. Die philosophisch durchaus begründbare Form des Transzendieren kann das Dasein in guter Weise beruhigen und von Ängsten befreien, ohne dabei „Opium“ zu werden; diese Sehnsucht nach einer nicht endlichen Transzendenz muss alle konkreten Bestimmtheiten Gottes offen lassen. Sie befreit nicht vom politischem Eintreten gegen den Götzen des Wachstums in einer endlichen, unvollständigen und kaputten Welt im ganzen und zur Ausbildung tiefer Empathie mit den Leidenden … und deren Toten.
COPYRIGHT:christian modehn, religionsphilosophischer-salon-berlin.
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Einige eher zufällig gefundene Stellungnahmen zur Katastrophe in Japan 11.3. aus der religiösen Welt. Sie zeigen, wie Theologen und Gläubige eine Beziehung herstellen zwischen Gott und der Katastrophe bzw. den Supergau. Die philosophischen Leser können die Schlüssigkeit der Argumente sowie die verwendeten Begriffe selbst beurteilen.

„Gott, du hast unseren Glauben auf die Probe gestellt. Warum zeigst du dich als Todesengel?“
So Pfarrer Richard Horn, Evangelische Kirchengemeinde Alt – Schönberg, Berlin. Mitgeteilt in „Der Tagesspiegel“ vom 14. März 2011, Seite 12.
In einem Kirchenlied, so wird an derselben Stelle weiter berichtet, sang die Gemeinde: “Führ uns an atomarer Nacht vorüber, hilf der Hoffnung auf“.

Der evangelische Theologieprofessor Werner Thiede (Erlangen) schreibt unter anderem in einem konservativen katholischen Forum aus Österreich mit dem Namen kath net in der Ausgabe vom 15.3.
„Gerade am Kreuz des einen Gottessohnes ist darum auch ablesbar, dass Gott trotz und inmitten größten Leids sich als Liebe erkennen und festhalten lässt. Der Tod des von Gott Gekommenen offenbart, dass Gott dort nicht fern ist, wo gelitten wird. Und seine Auferstehung offenbart, dass Gott unterwegs ist, die Vergänglichkeit seiner Schöpfung zu besiegen. Am Ende wird sich zeigen, dass die vollendete Schöpfung in ihrer ewigen Herrlichkeit alles zuvor geschehene Leid weit mehr als aufwiegt…
Möge das Wort vom Kreuz nun im heimgesuchten Japan vermehrt Gehör finden – und auch hierzulande die nachdenklich Gewordenen neu bewegen!“

In demselben Dienst mit dem Namen kath net wird die Meinung einer Leserin verbreitet:
Lesermeinung, Deutzia, vor 7 Stunden
„Preiset den Herrn! Es ist seine Zeit jetzt. Die Japaner bekommen jetzt eine große Chance, sich zum Herrn hin zu wenden, alles andere hat versagt“. ( 15. März).

Die Botschaft von Papst Benedikt XVI.
“Die Bilder des tragischen Erdbebens und des folgenden Tsunamis in Japan haben bei uns allem tiefe Betroffenheit hervorgerufen. Ich möchte erneut meine geistliche Nähe mit der geliebten Bevölkerung dort ausdrücken, die mit Würde und Mut sich den Folgen dieses Unglücks stellt. Ich bete für die Opfer und ihre Angehörigen und für alle, die an den Folgen dieser schrecklichen Ereignisse zu leiden haben. Ich ermutige alle Hilfskräfte, die sich mit lobenswerter Schnelligkeit aufgemacht haben um dort Hilfe zu leisten. Bleiben wir im Gebet verbunden. Der Herr ist uns nahe!

„Wir stehen fassungslos vor der Katastrophe in Japan. Unsere Trauer verbindet sich mit der Trauer der Menschen in Asien. Ich kann nicht beantworten, warum Gott das zulässt. Aber ich bin mir sicher, dass Gott bei den Menschen ist – bei Opfern und Angehörigen und all jenen, die Angst vor der atomaren Katastrophe haben.“
Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg im Interview mit der Tageszeitung ‘Westfälische Rundschau’.

RWE Vorstand Jürgen Großmann im Interview:
Frage: Welcher Gedanke begleitet Sie in den nächsten Tagen?
Großmann: Wir alle können nur hoffen und beten, dass ein GAU verhindert werden kann (publiziert am 17. März 2011)
Vorher sagte er: „Die Gesellschaft muss (!) anerkennen, dass man in einem Industrieland nicht einfach so auf Kohle und Kernenergie verzichten kann, wenn man Wohhlstand und Versorgungssicherheit erhalten will“.
In: DIE ZEIT vom 17. März, s 23.

„Die Identität der Japaner ist die Selbstsucht. Es ist notwendig, diesen Tsunami als Chance zu nutzen, um die Japaner ein für alle mal zu davon zu reinigen. Das war eine Strafe des Himmels“.
So Shintaro Ishihara, rechtspopulistischer Gouverneurin Tokio, am Am Montag 14. März..
Zwei Tage später entschuldigte er sich für diese Äußerungen. Quelle: TAZ 16. März S. 5.

Helmut Schmidt (Alt- Bundeskanzler) in “Die Zeit” vom 17. März 2011, Seite 2:
Frage: Finden Sie den Begriff “biblische Heimsuchung” (im Zusammenhang der Katastrophe von Fukushima und Umgebung) völlig deplaziert?
Antwort: Für jemanden, der bibelgläubig ist oder aus anderen Gründen sich als Christ empfindet, ist das Wort nicht ganz abwegig. Für mich ist das ziemlich abwegig.