Der Glaube auf den Punkt gebracht. Über das Wesen des Christentums
Eine Radiosendung im Saarländischen Rundfunk 2. Programm um 9.04 Uhr Von Christian Modehn
Wenn die Kirchen an der Seite der Armen und Ausgegrenzten stehen wollen, dann wirkt ein umfassendes und „kluges“ System von Dogmen und komplizierten Moralprinzipien eher unpassend. Diese Überzeugung vertritt Papst Franziskus. Dabei wiederholt er die alte theologische Weisheit: Der christliche Glaube ist einfach, was nicht heißt, er sei „schlicht“. Aber: „Man muss nicht Theologie studieren, um glauben zu können“, betont auch der protestantische Theologe Christoph Markschies von der Humboldt Universität, „das Wesen des Glaubens lässt sich auch in wenigen Worten aussagen“. Dadurch werden auch die berühmten „Kurzformeln des Glaubens“ wieder aktuell, die der katholische Theologe Karl Rahner vorgeschlagen hat. Sie sind keineswegs kurze Sprüche, sondern Reflexionen in vernünftiger Sprache, die das Wesen des Glaubens aussagen. So werden Menschen ermuntert, auch persönliche „Glaubensformeln“ zu formulieren, die das aussprechen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Ein Beitrag, der anregt, weiter über das “alte Thema” Wesen des Christentums zu diskutieren.