„Wie die Lepra zerfraß die Gier die Kirche“

Die aktuelle Kirchenkritik des französischen Schriftstellers Joris-Karl Huysmans
Ein Hinweis von Christian Modehn

1.
„Gegen den Strich“ („A rebours“) ist das wichtigste und bis heute am weitesten verbreitete Werk des französischen Schriftstellers Joris-Karl Huysmans (1848-1907). Er wollte, wie er später sagte, mit dem Roman „um jeden Preis etwas Neues schaffen“, einen Text, der die Mentalität des „Fin de Siècle“ widerspiegelt und reflektiert.
Der Roman, 1884 veröffentlicht, wurde mit vielen Begriffen “eingeordnet”, darunter „Literatur der Dekadenz“… Michel Houellebecq hat sich in seinem Roman „Unterwerfung“ mehrfach auf Huysmans bezogen und durchaus eine Huysmans-„Renaissance“, auch in Deutschland, angestoßen… Der Roman hat autobiographischen Charakter.

2.
Manche haben „Gegen den Strich“ („A rebours“) einen Anti-Roman genannt, und sie können sich dabei auf Huysmans Äußerungen beziehen. Er sagte 1903 (im Vorwort zur zweiten Auflage des Buches), die „Romanform hätte er nur als Rahmen benutzt für ernstere Themen“. Das heißt: Der Roman enthält auch sozusagen Fragmente sachlicher Essays.

3.
Eines dieser „ernsteren Themen des Romans“ mit 16 Kapiteln ist die katholische Kirche. 1884 hatte sich Huysmans noch nicht explizit der katholischen Kirche angeschlossen, das wurde erst deutlich in seinem Roman „Unterwegs“ (1895). Von 1899 bis 1901 lebte er als Laienmitglied („Oblate“) in einem Haus des Benediktinerklosters Ligué bei Poitiers. Aber er war schon als junger Autor 1884 stark an religiösen Fragen interessiert, die ihn auch zu esoterischen Erfahrungen führten, dargestellt etwa in dem Roman „Là-Bas“, der auch sein Interesse am Satanismus dokumentiert.

4.
Zu den „ernsten Themen“ des Romans „Gegen den Strich“ gehört also die Kirchenkritik im 16. Kapitel, sie äußert der Protagonist des Romans, Des Esseintes, aber in dessen Urteil wird die Position Huysmans sichtbar. An dessen Kirchenkritik heute, 2022, zu erinnern ist wichtig, weil es immer noch überraschend ist, wie spirituell interessierte Autoren in Frankreich vor der radikalen Trennung von Kirchen und Staat dort (1905) den Katholizismus grundlegend kritisierten. Huysmans hat seine heftige Kirchenkritik im Roman „Gegen den Strich“ auch nach seiner „katholischen Wende“ verteidigt, deutlich im Vorwort zur zweiten Auflage 1903. (vgl. das Nachwort von Ulla Komm in der deutschen Ausgabe des Romans, DTV 2021, S. 264).

5.
Aus aktuellen Gründen also ist es interessant zu sehen, wie Elemente heutiger Kirchenkritik sich schon in einem Roman von 1884 wiederfinden. Trotz einiger Reformen des 2. Vatikanische Konzils (1962-65) wurde keine grundlegende Reformation eingeleitet: Die Allmacht des männlichen Klerus ist bis heute ungebrochen.
Die kritische Position Huysmans ist sogar eher konservativ geprägt! Huysmans verabscheut die „Gewinnsucht“, „diesen pekuniären Juckreiz“ des Klerus (S. 255). „Die Klöster hatten sich in Fabriken für Pillendreher und Likörhändler verwandelt“. (Man denke heute an die Brauereien mancher Klöster)….Der Autor geht förmlich, als empirischen Beleg, fast alle Orden und Klöster durch, also nennt er etwa (S. 255) die Schokolade aus dem Kloster Citeaux, den Likör der Trappisten, den Likör der Benediktiner, den „Chartreuse“ der “Ordensbrüder des heiligen Bruno“, also der Kartäuser, usw.

6.
„Wie die Lepra zerfraß die Gier die Kirche, beugte die Mönche über Verzeichnisse und Rechnungen“… „Der Handel war in die Kirche eingedrungen, wo „anstelle der Choralbücher dicke Rechnungsbücher auf den Pulten lagen“ (S. 255).
Man schaue sich heute, zum Studium der aktuellen Lage, etwa die Etats der großen Klöster und Stifte in Deutschland oder Österreich oder Belgien an, falls überhaupt Informationen zur „Finanzlage“ dieser sich „arm“ nennenden Mönche publiziert werden. (Fußnote 1) Man denke daran, dass etwa der Orden der „Legionäre Christi“, gegründet von dem allgemein als Verbrecher bewerteten Pater Marcial Maciel, in der spanischen Welt treffend und zurecht als „Millionarios Christi“ bezeichnet usw…
Und man lese als eine aktuelle Fortsetzung zur Gier des (vatikanischen usw.) Klerus die faktenreiche Studie des italienischen Vaticanologen Emiliano Fittipaldi „Avaricia“ („Habsucht“) über die Finanz-Skandale im heutigen Vatikan (Editionen Akal, Madrid 2015).

7.
Huysmans schreibt die entscheidenden, heute gültigen Worte: „Es sind nicht einmal die Physiologen (Naturwissenschaftler und Materialisten, CM) oder die Ungläubigen, die den Katholizismus zertrümmern, es sind die Priester persönlich, deren ungeschickte Werke noch den festesten Glauben ausrotteten“ (S. 257).

8.
Diese Zitate sind Reflexionen des Protagonisten Des Esseintes im Roman „Gegen den Strich“. „Für ihn (den Suchenden, Verzweifelten, sicher auch seelisch Belasteten) gab es entschieden „keinen Ankerplatz, kein Ufer“ mehr, heißt in den letzten Zeilen des Romans (S. 258).

9.

Angedeutet wird in dem Roman eine gewisse,  im allgemeinen sich eher verklemmt äußernde Homosexualität des Protagonisten. Im 9.Kapitel des Romans hingegen wird deutlich von einer Begegnung des Esseintes mit einem jungen Mann in Paris berichtet: “Aus dieser zufälligen Begegnung war eine fordernde Freundschaft entstanden, die monatelang anhielt” (S. 133). Aber an diese erotisch geprägte Freundschaft kann  des Esseintes nur “mit Erschauern” zurückdenken. Sie war für ihn ein “verlockendes und unerbitterliches Joch”, weil er als frommer Katholik und Jesuitenschüler die Abhandlungen der Theologie “über die Verstöße gegen das sechste und neunte Gebot” (S. 133) verinnerlicht hatte. Die sexualethischen Forderungen der Kirche und ihrer Theologen erscheinen ihm als “außermenschliches Ideal”, das keine Befreiung bringt, sondern sogar eher  “das gesetzeswidrige Ideal der Wolllust nährt” (ebd.).

Nebenbei: Der Literaturwissenschaftler Hans Mayer weist in seiner Studie  “Außenseiter” (Suhrkamp 1981, S. 262) , darauf hin, dass es durchaus Anregungen Huysmans auf Oscar Wilde in dessen Konzeption von “Dorian Gray” gegeben hat. Ausführlicher zur Homosexualität im Werke Huysmans und  im Roman “Gegen den Strich”: Ein Beitrag von Patrick Mimouni:     LINK

 

Fußnote 1:
Einen Hauch von Transparenz bieten einige der großen Klöster in Österreich. Die Prämonstratenser in Schlägl beziffern ihren Waldbesitz mit 6.500 Hektar (also 65 Quadratkilometer). Einnahmen bietet ihnen auch die Brauerei, ein Hotel, und die Produktion von Ökostrom in Wasserkraftwerken usw. Das Augustiner-Chorherren-Stift Klosterneuburg nennt selbst als Eigentum 8000 Hektar Wald! Es hat 108 Hektar Weinanbau, 700 Wohnungen sind Stifts-Eigentum und 4.000 Pachtverträge für Immobilien. Natürlich kostet der Erhalt des prachtvollen Kloster-Palastes viel Geld, allerdings hilft bei Renovationen kräftig der österreichische Staat.
Das sehr wohlhabende Klosterneuburg hat z.B. 2013 15.000 Euro für Hochwasseropfer gespendet, auch der Armen in Rumänien wird mit relativ gesehen bescheidenen Spenden gedacht (Quelle: Spenden des Klosterneuburg:
http://www.stift-klosterneuburg.at/suche/
Zu Saft Schlägl: Der Waldbesitz beträgt derzeit ca. 6500 ha. Damit liegt das Stift auf dem 6. Rang der Stifte Österreich: http://www.stift-schlaegl.at/prodon.asp?peco=&Seite=373&UID=&Lg=1&Cy=1

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin

 

 

Widerspruch zu der These:„Es gibt keinen (christlichen) Glauben ohne einen ihn tragende Institution“.

Diese These wird behauptet in PUBLIK FORUM, Ausgabe 8.Juli 2022, Seite 10. Sie ist im Zusammenhang der Kirchenaustritte in Deutschland formuliert, der Titel des Beitrags „Das große Kirchensterben“.

Diese These finde ich in mehrfacher Hinsicht falsch:

1.
Der Glaube (gemeint ist im Beitrag immer der christliche) wird theologisch in allen Konfessionen als ein Geschenk Gottes an die Menschen, also als Gnade, bezeichnet. Aber auch, und das ist genau so wichtig: Christlicher Glaube wird zugleich möglich durch das Bemühen der Menschen, als Fragen und Suchen nach Gott.

2.
Für die Zurückweisung der These ist der zweite Aspekt entscheidend: Denn Suchen und Fragen nach Gott kann der Mensch immer auch ohne eine kirchliche Institution. Von „tragender Institution“ ist ja in der These die Rede. Was auch immer das Bild von der „tragenden Institution“ meinen mag: Eine Institution (wer denn innerhalb der Institution?) soll unseren Glauben „tragen“…

3.
Ich betone: Wer den Gott der Christen und die Bindung an ihn, den Glauben an ihn sucht, kann die Bibel lesen, vor allem mit Kommentaren der Bibelwissenschaft die Texte richtig und zeitgemäss verstehen. Er oder sie kann Texte der Mystiker lesen (Meister Eckart, Thomas Merton, Dietrich Bonhoeffer usw.) und sich auf neue Denk – und Lebensweg führen lassen.
Wer sich von der Weisheitslehre, der „Lebensphilosophie“ des Neuen Testaments ansprechen lässt, kann, als Experiment sozusagen, eine Glaubenspraxis beginnen, also die Nächstenliebe leben und meditativ beten. Durch das Studium und das Leben nach den praktischen Weisungen des Neuen Testaments kann sich dann die Kraft oder auch die Kraftlosigkeit des christlichen Glaubens erschließen. Und der Mensch kann sich dann auch sagen: Dieser Lebensweisheit, in Vielfalt formuliert im Neuen Testament) will ich gern folgen: Dann beginnt das, was man „christlichen Glauben“ nennt.

4.
Der christliche Glaube hat nicht tausendundeinen Inhalt oder gar hunderte von Paragraphen eines Katechismus. Der christliche Glaube hat nur die eine Erkenntnis: Der Mensch sieht sich in seinem Geist verbunden mit einem unendlichen Geheimnis, das viele spirituelle Menschen mit dem Symbol „Gott“ nennen. Dieses Verbundensein mit einem unendlichen Lebensgeheimnis wird immer wieder fragmentarisch entdeckt in der Nächstenliebe, im Eintreten für Gerechtigkeit und in der meditativen Praxis, auch in der Poesie des Gebetes, aber auch im Hören von Musik, in der Auseinandersetzung mit Kunst usw.

5.
Es wäre in meiner Sicht verheerend, gerade in diesen Zeiten des radikalen kirchlichen Umbruchs, also des Auszugs vieler hunderttausend Christen aus den Kirchen, der These folgend, die Bindung des Glaubens an eine „ihn tragende Institution“ zur notwendigen Bedingung des Glaubens und des Glaubenskönnens zu machen.

6.
Diese These ist auch deswegen falsch, weil die Institution, also die römische Kirche, insgesamt als „tragende Institution“ überhaupt nicht mehr glaubwürdig ist, weil sie nicht mehr den freien Glauben eines reifen Menschen ermöglicht und fördert. Diese Kirche wird auch unter dem unentschiedenen, manchmal etwas reformerischen, manchmal etwas traditionell-volkstümlichen Papst Franziskus eher als unbelehrbarer, nicht reformierbarer klerikaler Verein erlebt. Die vielen Belege dafür müssen hier nicht wiederholt werden.

7.
Darum gilt diese Ermunterung, persönlich formuliert: „Du brauchst als glaubender Christ keine tragende Institution. Wenn dich „einer“ trägt, dann ist es das „göttliche Lebensgeheimnis“. Es kann aber sein, dass du Menschen triffst, mit denen du über deine religiösen Lebenserfahrungen sprechen kannst.“
Dann sind dies die „zwei oder drei versammelt“, von denen Jesus sprach, suchende, zweifelnde, glaubende Menschen, die sich in seinem Namen versammeln, das heißt an ihn denken, die Texte des Neuen Testaments kritisch lesen, Jesus von Nazareth als einen Lehrer der Weisheit schätzen und in seinem Sinne zur meditativen Stille finden, zu einem unzeitgemäßen Leben in dieser verrückten Welt und zur bescheidenen gemeinsamen Feier bei Brot und Wein, natürlich ohne herrschenden Klerus…

9.
Nein, liebe „Ausgetretene“ und Fragende, Zweifelnde…ihr braucht wirklich NICHT diese tragende kirchliche Institution. Die römische Kirche als System trägt euch spirituell nicht, sie ignoriert euch, besonders die Frauen und die Homosexuellen, die Armen zumal, denen man caritativ spendet, aber oft nicht politisch zur Befreiung beisteht. Das schließt nicht aus, dass innerhalb der Kirche doch viele authentische Christen leben, deren Interesse mehr am Wohl der Menschen, der Armen zumal, liegt als am Befolgten von Dogmen und moralischen Weisungen der angeblich „tragenden Institution Kirche“.

10.
Viele sprechen jetzt zurecht von einer grundlegenden, grundstürzenden Zeitenwende. Diese Zeitenwende ist nach den vielen Skandalen, der Reformationsunfähigkeit der Römischen Kirche, der bleibenden Allmacht des Klerus usw. im Katholizismus längst geschehen.
Diese Zeitenwende ist DA, man muss sie nur erkennen und als solche aussagen. Diese Zeitenwende bedeutet inhaltlich: Es gibt christlichen Glauben auch ohne eine „tragende Institution“. Wer zu glauben versucht, findet im Alltag Menschen (vielleicht eine Gemeinschaft), mit denen er Lebens – und Glaubenserfahrungen austauschen kann.
Andererseits sollte es als Antwort auf die Zeitenwende viele offene Gesprächsforen geben, „philosophische Salons“ außerhalb der Kirchenmauern, wo sich unterschiedlich suchende und fragende Menschen zum Gespräch, zur „Begegnung“ treffen. Und diese Gesprächsforen können sich dann zu kleinen „Gemeinden“ entwickeln, zu Kreisen der Freundschaft und des Dialogs und der Hilfsbereitschaft. Diese Gruppen werden sich vernetzen mit sozialkritischen NGOs oder auch spirituellen Gruppen, etwa des Buddhismus, um die Begrenztheiten eines nur christlichen Lebens zu überwinden.

11.
Angesichts der radikalen Zeitenwende sind also radikale Formen des spirituellen Neubeginns wichtig. Die alten kirchlichen katholischen Institutionen erscheinen oft nur noch als finanziell gutausgestattete, aber noch halbwegs zusammengeflickte Skelette einer Institution, die gerade nicht mehr trägt, nicht mehr tragen kann, sondern die die Menschen fallen lässt, weil diese von Männern beherrschte Institution Antworten gibt, die keiner mehr versteht. Diese Kirchen-Institution reicht viel zu oft Steine statt Brot als spirituelle, d.h. menschlich-hilfreiche Nahrung.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

 

 

 

 

Widerspruch zu der These: „Politiker müssen keine besonders guten Menschen sein. Es reicht, wenn sie gute Politik machen”.

Ein Hinweis von Christian Modehn.

Dies behauptet Mark Schieritz, in: „Die Zeit“ vom 14. Juli 2022, Seite 10. Die These: „Politiker müssen keine besonders guten Menschen sein. Es reicht, wenn sie gute Politik machen”.

Das Zitat bezieht sich auf den Beitrag mit dem Titel „Viele Politiker rufen zum Sparen auf. Sollten sie selbst mal damit anfangen“….

1.
Der erste Widerspruch gegen diese These lautet:
Kann ein Mensch „besonders gut“ genannt werden, wie vom Autor Schieritz behauptet wird?
Nein, diese Behauptung „besonders gut“ ist viel zu diffus, viel zu wenig präzise, viel zu schwammig, Was wäre denn schon „besonders gut“? Ist vielleicht ein genau so wenig Präzises „sehr gut“, sogar „heilig“ gemeint?

2.
„Gut“ hingegen ist etwas Klares, Eindeutiges, oft auch Überprüfbares. Mit „gut“ als Kriterium für die Qualität eines Menschen sollten wir uns begnügen. Wobei alle moralischen Beurteilungen eines anderen Menschen, von außen gesehen, problematisch bleiben. Das lehren Philosophen.

3.
Philosophen lehren aber auch: Gut als Qualität eines Menschen bezieht sich auf dessen gelebte Moral, also auf sein gelebtes Leben. Gut ist also  ein Mensch, der z.B. den Einsichten des Kategorischen Imperativs folgt: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Also: Wer als Politiker das Sparen als Maxime von anderen Menschen fordert, kann vor sich selbst ethisch nur bestehen, wenn er selbst diese Maxime lebt. Also als Politiker nachweislich spart. Und selbst als FDP Politiker z.B. das Tempolimit auf Autobahnen respektiert und dies per Gesetz gestaltet!

Politiker, die keine gute Politik machen, zum Beispiel  eine solche, die tatsächlich spürbare Veränderungen einleitet zu der von Menschen gemachten Klimakatastrophe, können schwerlich als besonders gute Politiker und gute Menschen gelten. Ein guter Mensch würde eine Klimakatastrophe nicht nur ewig in zahllosen Konferenzen besprechen, sondern entsprechend politische Reformen realisieren.

4.
Nur gute Menschen, solche, die z.B. dem Kategorischen Imperativ mit aller geistigen und politischen Energie zu entsprechen versuchen, können gute Politik machen. Nur Gute können Gutes im emphatischen Sinne tun. Das ist der ideale Begriff, der aber reflektiert werden muss.
Natürlich kann auch ein Mafia-Boss einen schönen Kindergarten oder ein Krankenhaus bauen, aber ist dies eine „gute Tat“ oder nur ein politischer – ökonomischer Schachzug?

5.
Noch einmal: Gute Politik, die diesen Namen verdient, die also am Gemeinwohl orientiert ist und nicht nur Superreichen Vorteile bringen will, kann nur von einem Politiker gestaltet werden, der selbst als moralischer Mensch nachweislich sich bemüht, gut zu sein und nicht bloß gut zu scheinen.
Es gilt: Gute Politik können nur gute Menschen machen. Man denke an Gandhi, Lumumba, Salvador Allende, aber selbstverständlich sind gute Politiker niemals „Heilige“.

Auffällig ist: Es gibt offenbar sehr wenige moralisch gute Politiker. Schlechte Politik als erfahrbar unmenschliche Politik sollte den Rückschluss erlauben, dass dann die handelnden Politiker nicht gerade moralisch gut sind, man denke an Trump, oder Putin, jeder kennt viele weitere Namen.

Henry Kissinger, Berater aller us-amerikanischen Präsidenten seit Kennedy, schreibt in seinem neuesten voluminösen Buch “Staatskunst”: Der absolute, durchaus rücksichtslose Wille zur Macht ist vielen Politikern gemeinsam…Wenn sie die eigene Gesellschaft spalten, so nehmen sie dies in Kauf.  Sie erwarteten dabei keinen Konsens und bemühten sich auch nicht darum” (So der Bericht zu dem Kissingerbuch in DIE ZEIT vom 7.7.2022, S. 58. ) Kissinger bezieht sich dabei auf Adenauer, de Gaulle, Nixon, Thatcher und andere.

6.
Darum steht die grundlegende Frage im Raum: Ist Politik nur ein Geschäft? Ein Geschäft, in dem man als “politischer Manager” für ein paar Jahre schnell Geld machen kann, um sich danach etwa „lupenreinen Demokraten“ in Russland sehr freundschaftlich anzuschließen, um noch mehr Geld zu erlnagen?

Oder ist die notwendige Voraussetzung für das Amt eines Politikers nicht auch ein nachweisliches Bemühen um moralische Qualität im Sinne des Kategorischen Imperativs z.B.

Politikersein ist jedenfalls kein „Job“, wie der eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Politik ist aber zum Job geworden.

7.
Dieser Hinweis ist selbstverständlich kein Plädoyer für eine klerikale Politik, etwa im Sinne der Pro – Life – Bewegungen. Kirchengebote oder Gesetze der Thora oder Sprüche des Koran können niemals politische Leitlinien für Politiker sein. Religiöse Sprüche sind viel zu begrenzt, als dass sie universalen Anspruch für eine plurale Welt-Gemeinschaft sein könnten.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

„Wenn das Christentum nicht mehr liebenswürdig ist“…

Immanuel Kant deutet das „Ende aller Dinge“, also den „Untergang der Welt“.
Ein Hinweis von Christian Modehn.

1.
Aktuell wird über die Zukunft der Kirchen in Europa heftiger als je zuvor nicht nur debattiert; es gibt Kirchenaustritte von mehreren hunderttausend Gläubigen seit vielen Jahren; es gibt sexuellen Missbrauch durch den Klerus; unverminderten Anspruch des katholischen Klerus, in allen relevanten Fragen herrschend und allbestimmend zu bleiben; nicht zu leugnen ist die Schwäche des Christentums, tatsächlich Frieden zu schaffen trotz der vielen „Friedenssprüche“; der theologische Fundamentalismus in weiten Kreisen aller Kirchen wird politisch immer gefährlicher, siehe USA usw.

2.
Ist das Ende der Kirchen in Europa und Nordamerika absehbar? Religionssoziologen schließen das nicht aus, und sie sehen, dass einstige Großkirchen langsam, aber sicher verschwinden: Man denke etwa an die Entwicklungen in den Niederlanden.

3.
Das Ende aller Dinge, also den Untergang der Welt und das End-Gericht Gottes, hat Immanuel Kant, der Philosoph der Aufklärung, mit dem Niedergang des Christentums, der Kirchen, verbunden. In seiner wenig beachteten Schrift von 1794 mit dem Titel „Das Ende aller Dinge“ kommt er zu dem Ergebnis: Der definitive Untergang der Welt kann bevorstehen, wenn das Christentum, wenn die Kirchen, aufhören, wenigstens noch Spuren des „Liebenswürdigen“ in sich zu haben.

4.
Mit anderen Worten: Hören die Kirchen auf, noch liebenswürdig zu sein, können und sollen die Menschen „eine Abneigung und Widersetzlichkeit
gegen das Christentum“ als ihre „herrschende Denkart“ praktizieren, d.h. sie könnten und sollten sich von diesem Christentum befreien. (I.K., „Zum ewigen Frieden“, Fischer-Taschenbuch, 2008, S. 150f.).

5.
Noch schimmert die Liebenswürdigkeit des Christentums durch, meint Kant (S. 150). Er versteht Liebenswürdigkeit nicht im populären Sinne etwa als Aufopferung eines Menschen für andere, sondern als menschliche Haltung, die sich ganz der Sittlichkeit verpflichtet weiß, als Resultat der freien Entscheidung, dem kategorischen Imperativ zu folgen. Der wahre Christ folgt – so Kant – nicht aus Angst vor göttlichen Strafen den ethischen Prinzipien des Christentums; er folgt den Weisungen des Christentums aus freier Einsicht, weil sie human, weil sie menschlich vernünftig sind und mit den vernünftigen ethischen Prinzipien identisch sein müssen.

6.
Ein „liebenswürdiges Christentum“ ist also ein Christentum der Freiheit, ohne Zwang, ohne entfremdenden Dogmen-Glauben, ohne „Befehlshaber“, wie Kant sagt (S. 149), ein Christentum also „des sanften Geistes“ „ohne gebieterische Autorität“ (S. 150). Und wenn dieses liebenswürdige Christentum aufhört lebendig zu sein, dann… ist das “Ende der Zeiten“ nahe, das schreibt Kant in einer seiner letzten Publikationen überhaupt. Dabei sollte man die Formel Kants „Ende der Zeiten“ nicht wortwörtlich verstehen, sondern als Hinweis darauf, dass dann die Welt, selbst wenn sie fortbesteht, flach, geistlos und eindimensional (ohne Spuren des Transzendieren) wird.

7.
Kant hat sich mit der Reflexion über das kirchliche Symbol „Ende der Zeiten“ noch einmal in seine bekannte Religions – und Kirchenkritik begeben. Sein Urteil fällt auch diesmal deutlich aus, wenn man seine Jahre langen, heftigen Auseinandersetzungen mit der sich orthodox, rechtgläubig, nennenden Theologie vor Augen hat: Dem kirchlichen Glauben, der auf die Macht der Dogmen und Gebote setzt, gab er keine Zukunft. Und eine gewisse Trauer bleibt bei einigen, dass das Christentum – trotz aller Sprüche – dann doch nicht liebenswürdig war…

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

Das Massaker in Mellila (Spanien) am 24.Juni 2022

Lesen Sie bitte diesen Bericht von Alexander Kern (UNI Frankfurt/M.), veröffentlicht auf der website “Geschichte der Gegenwart” ,über das Massaker in Melilla am 24.6.2022, um den Umgang des “demokratischen” (“christlichen” ???…..) Europa mit Flüchtlingen aus Afrika zu verstehen. LINK

Sowie den Hinweis des Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon Berlin vom 13.6.2022 auf die sehr “merkwürdige”, d.h. skandalöse Flüchtlingspolitik der EU, eine Buchbesprechung: LINK:

Katholische Theologie an deutschen Universitäten kann keine freie Wissenschaft sein

Zum neuen „Staatsvertrag Berlin – Katholische Kirche“

Ein Hinweis von Christian Modehn.

1.
Nun gibt es seit einigen Monaten ein so genanntes „Zentral-Institut für katholische Theologie“ an der Berliner Humboldt-Universität. Um den Lehrbetrieb rechtlich zu gestalten, haben das Land Berlin und die katholische Kirchenführung einen Vertrag geschlossen, der am 30.Juni 2022 ohne jeglichen Einwand vom Abgeordnetenhaus „zur Kenntnis“ genommen wurde.
Der nächste Schritt ist bedeutsam: Die regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und der Apostolische Nuntius in Deutschland (also der Botschafter des Vatikanstaates) Bischof Nikola Eterovic können also den Vertrag dann unterzeichnen.

Es ist also der päpstliche Nuntius, der den Vertrag von katholischer Seite unterzeichnet, die Macht des Papstes greift bis nach Berlin in ein Institut der staatlichen Universität.

2.
Der Staatsvertrag, bezogen auf das Zentralinstitut für katholische Theologie sieht – wie sonst auch in Deutschland üblich – vor: Die Katholische Kirchenführung, also die Bischöfe, sind mit exklusiven Rechten ausgestattet: Bei der Berufung der Professoren können sie mitentscheiden, das gleiche gilt für die inhaltliche Gestaltung der Studiengänge usw. Vor allem: Ein katholischer Theologe kann nicht mehr in dem genannten Institut tätig sein, wenn er – in der entscheidenden Sicht der klerikalen Kirchenführung – gegen die offizielle Dogmatik (die die Kirchenführung formuliert und einzig kompetent beurteilt) verstößt oder einen Lebenswandel führt, der von der klerikalen Kirchenführung als „unkatholisch“ abqualifiziert wird. Man denke etwa daran, dass ein dort beschäftigter Priester abgesetzt werden muss, wenn er heiratet. Ähnliches gilt, wenn ein homosexueller katholischer Theologieprofessor mit seinem Mann den Ehevertrag schließt. Oder wenn eine katholische Theologin offen bekennt: ich habe abgetrieben….

3.
Unter diesen allseits schon seit Jahren bekannten Bedingungen für das Funktionieren katholischer Theologie an den deutschen staatlichen Universitäten kann man nur noch einmal betonen: Eine solche katholische Theologie, abhängig von der Leitungsstruktur einer Großorganisation, ist keine freie Wissenschaft und kann niemals eine freie Wissenschaft sein.

4.
Was würde die Öffentlichkeit sagen, wenn die Slawistik – Professoren mit dem Schwerpunkt Russische Sprache an deutschen Universitäten nur im Einvernehmen mit der russischen Staatsführung berufen werden könnten, wenn der russische Staat die Lehrpläne an deutschen Universitäten etc. mitbestimmen würde…
Der jetzt in Berlin lehrende katholische Theologe Georg Essen war am 19.10.2018 zu einem Interview im Deutschlandfunk eingeladen. Christoph Heinemann stellte diese Frage: „Könnte man nicht auch sagen, der Bundesverband der Deutschen Industrie muss bei der Berufung von Professorinnen und Professoren für Wirtschaftswissenschaft ein Wort mitreden?“ Darauf antwortete der katholische Theologe Essen: „Wenn man das so miteinander vergleichen könnte, dann hätten Sie recht. Man kann es aber nicht und das liegt daran, dass das Zueinander von Staat und Kirche das Selbstbestimmungsrecht der Kirche kennt, und das bedeutet auch dann rechtlich und staatskirchenrechtlich vereinbart dieses Mitspracherecht.“

Mit anderen Worten: Die katholische Kirche spielt als gesellschaftliche Gruppe eine exklusive Sonderrolle, ihr wird vom Staat ein „Selbstbestimmungsrecht“ zuerkannt, d.h. die Kirchenführung kann auch an einer katholisch – theologischen Fakultät einer staatlichen Universität prinzipiell schalten und walten, wie sie es will.

Prof. Georg Essen hatte in dem genannten Interview dieses System zu verteidigen versucht, weil die staatlichen katholischen Fakultäten eben Mitarbeiter der Kirche ausbilden, Religionslehrer, Pastoralreferenten usw. Das stimmt: Aber müsste dann nicht auch der Justizminister ein Wort in den juridischen Fakultäten mitreden, weil doch dort eben Richter, Anwälte usw. ausgebildet werden, das Beispiel ließe sich auf die medizinischen Fakultäten usw. leicht übertragen.

5.
Noch einmal: Katholische Theologie an staatlichen Universitäten – auch in Berlin – kann aufgrund des Einflusses der Leitung der Organisation Kirche keine freie und eigenständige Wissenschaft sein.  Frei wäre katholische Theologie an einer staatlichen Universität erst, wenn die Kirchenführung keine Privilegien der Mitentscheidung an der Uni mehr hat. Das aber setzt eine Veränderung der Kirche-Staat-Gesetze in Deutschland voraus, also eine Trennung von Kirchen und Staat, die den Namen verdient. Aber: Die katholische Kirche könnte aus eigener Einsicht auf ihre Mitentscheidung an katholisch-theologischen Fakultäten offiziell verzichten… Dazu wird es bei den Machtinteressen der Kirchenführung aber sicher nicht kommen.

Über Religionen, Kirchen, Sekten usw. forschen in Deutschland (leider viel zu wenige) kirchlich unabhängige Religionswissenschaftler, Religionssoziologen, Religionsphilosophen.
Mitarbeiter der Kirche sollten an eigenen kirchlichen Hochschulen ausgebildet werden, die ganz von der Kirche finanziert werden. Dort können dann etwa so viele Opus-Dei-Professoren oder Mitglieder des “Neokatechumenalen Weges” etc… lehren und forschen, wie es der Kirchenführung gefällt. Also eine Hierarchie-hörige Theologie betreiben.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

Putin als Vorbild in der Diktatur Nicaragua.

Diktator und Kirchenverfolger Daniel Ortega: Freund von Putin. Und von Kardinal Obando (Managua) einst an die Macht gebracht!

Ein Hinweis von Christian Modehn

1.
Angesichts des Krieges Putins gegen die Ukraine wird manchmal übersehen, wie weit der Einfluß Putins auch bis nach Lateinamerika reicht, etwa in Nicaragua: Für die Diktatur unter der Herrschaft von Daniel Ortega und seinem Familienclan ist Putin geradezu ein Vorbild!

2.
Darauf weist jetzt der Nicaragua Spezialist Thomas Krämer, Münster, hin. Er kennt seit mehr als 30 Jahren die Verhältnisse in Mittelamerika, er ist Geschäftsführer der auf Zentralamerika spezialisierten „Romero-Initiative – Stimme der Gerechtigkeit“. In Heft 2/2022 der Zeitschrift „Presente“ schreibt Thomas Krämer auf S. 18 ff. u.a.:

„Vor eineinhalb Jahren trat in Nicaragua das Gesetz 1040 zur Regulierung ausländischer Agenten in Kraft. Über 200 NGOs wurde mit fadenscheinigen Gründen die Rechtspersönlichkeit entzogen. Kritische Organisationen in Nicaragua sollen dauerhaft mundtot gemacht werden, die Zivilgesellschaft zerstört werden. Dies führte zu einer Paralyse der NGOs. Auch hier orientiert sich Staatschef Ortega an Putin.
Das Gesetz in Nicaragua wird im Volksmund „Ley Putin“ (Gesetz Putin) oder „Ley Rusa“ (Russisches Gesetz) genannt. Das nicaraguanische Gesetz wurde eins zu eins von einem russischen Gesetz abgeschrieben. Hier wie dort geht es um den Aufbau eines autoritären Staates, der keine öffentliche Kritik zulässt.
Russland fördert solche Entwicklungen weltweit – was die Gegenwehr sehr schwer macht. So haben in Nicaragua alle internationalen Proteste und Sanktionen nichts bewirkt, denn die Regierung kann auf die verstärkte Unterstützung von Russland und China zählen“.

3.
Das wird oft vergessen und verschwiegen:
Dass Daniel Ortega und seine Gattin Camilla Murillo so allmächtig in Nicaragua werden konnten, verdanken sie der Unterstützung des damals sehr einflußreichen und reichen Kardinals und Erzbischof von Managua Obando y Bravo (Mitglied im Salesianerorden Don Boscos). Obando y Bravo, lebte von 1926- 2018, von 1970 bis 2005 war er Erzbischof von Managua, die Befreiungstheologen attackierte er aufs heftigste, unterstützt von Papst Johannes Paul II.
Einst war Erzbischof Obando politischer Gegner der Sandinisten, auch von Ortega. Nach der ideologischen Wende Ortegas nach Rechtsaußen konnte sich dieser der starken Unterstützung durch den Kirchenfürsten erfreuen. Weil Ortega bereit war, im Sinne der katholischen Kirche eines der ganz strengen Gesetze zum Verbot der Abtreibung in Nicaragua durchzusetzen. Das allerwichtigste katholische Grunddogma, das „Pro-Life-Radikal“, hatte also gesiegt (siehe dazu: LINK

Und heute werden die progressiven Kräfte der katholischen Kirche von Ortega und Co.unterdrückt – dem reaktionären Kardinal und Ortega – Gehilfen „sei Dank“.
Reaktionäre Politik von theologisch-reaktionären Kardinälen (und anderen Kirchenfürsten) hat verheerende Konsequenzen für die Menschen, die Demokratie, die Freiheit, die Frauen!

Hintergrund – Infos:
„Von dem konservativen Kardinal Miguel Obando y Bravo, den die Sandinisten beschuldigten, im Bürgerkrieg die rechten Contras unterstützt zu haben, ließ sich Ortega 2005 mit seiner langjährigen Weggefährtin Rosario Murillo verheiraten. Zuvor bat Ortega öffentlich um Verzeihung für die Fehler der Vergangenheit, unter vier Augen versprach er dem Kardinal eine wertkonservative Politik, sollte er wieder an die Macht kommen. Damit war der Keim für eines der striktesten Abtreibungsgesetze Amerikas gelegt. Was die beiden annäherte, war die Notwendigkeit: Ortega brauchte das Wohlwollen der Kirche für seine Wiederwahl, Oban­do brauchte Straffreiheit für seinen Ziehsohn Roberto Rivas. Der hatte über Jahre hinweg krumme Geschäfte mit der Regierung Alemán getätigt und der Kirche Stipendien, eine Radiofrequenz und Lizenzen zur zollfreien Einfuhr von Luxusautos verschafft. Rivas ist seit 20 Jahren Vorsitzender des Wahlrats“.

Über den Ziehsohn Roberto Rivas des zölibatär (?) lebenden Kardinals Obando, schreibt der „Spiegel“ sehr viel deutlicher: „Womöglich hütet der Kardinal Obando auch noch ein süßes Geheimnis: Roberto Rivas, der von Ortega eingesetzte Präsident der Wahlbehörde, ist der Sohn von Obando y Bravos langjähriger Privatsekretärin und Haushälterin. Sein Vater ist nicht bekannt….Quelle: Der SPIEGEL, Artikel vom 1.2.2009: LINK       Ebenso ist wichtig: LINK

Und heute wird die katholische Kirche von Diktator Ortega verfolgt:
Denuncian 190 ataques contra la Iglesia Católica en Nicaragua en menos de 4 años (Es werden 190 Attacken angeprangert gegen die katholische Kirche in Nicaragua in weniger als 4 Jahren)
POR DAVID RAMOS | ACI Prensa
En menos de cuatro años, la Iglesia Católica en Nicaragua ha sufrido 190 ataques y profanaciones, entre ellos un incendio en la Catedral de Managua, así como acoso policial y persecución a obispos y sacerdotes bajo el régimen de Daniel Ortega, actual presidente del país.
La investigación “Nicaragua: ¿una iglesia perseguida? (2018-2022)” de la abogada Martha Patricia Molina Montenegro, integrante del Observatorio Pro Transparencia y Anticorrupción, advierte que “el rol de la iglesia católica ha sido fundamental en la crisis de vulneración de derechos humanos que enfrenta Nicaragua”.
Como respuesta a este papel de la Iglesia Católica, indica el informe de Molina Montenegro, el régimen de Daniel Ortega, que gobierna Nicaragua ininterrumpidamente desde 2007 de la mano de su esposa Rosario Murillo, “inició una persecución indiscriminada en contra de obispos, sacerdotes, seminaristas, religiosas, grupos laicales y hacia todo lo que tenga relación directa o indirecta con la iglesia católica”.
El documento recuerda la crisis que estalló en abril de 2018, con protestas en Nicaragua por una serie de reformas al sistema de seguridad social, que aumentaba la contribución de empresas y empleados, así como deducciones a los jubilados.
Las manifestaciones comenzaron en la ciudad de León y se fueron extendiendo por todo el país.

La violenta represión del gobierno, recuerda el informe de Molina Montenegro, dejó al menos 355 muertos.
En 2021, en medio de denuncias de fraude y de persecución política contra sus contendores, Ortega se reeligió por tercera vez como Presidente de Nicaragua.
Martha Patricia Molina Montenegro recordó que “antes de abril 2018 los atropellos hacia la iglesia eran esporádicos. Después de esa fecha, las hostilidades incrementaron y suben de tono”.
“El lenguaje ofensivo y amenazante de la pareja presidencial contra la jerarquía católica se hicieron cada vez más evidentes y frecuentes; y las acciones de algunas instituciones públicas en contra del trabajo caritativo de la iglesia incrementaron”, señaló.
Aunque “no podemos afirmar que todos los percances compilados en este estudio han sido planeados y ejecutados por los seguidores de Ortega-Murillo”, dijo, “tampoco se puede alegar la no culpabilidad”.
“Lo cierto es que en años anteriores a que el presidente Ortega asumiera el poder, no se realizaban esos ataques frontales en contra de la institución religiosa”, indicó.
El informe de Molina Montenegro señala que en 2018 se registraron 46 ataques contra la Iglesia Católica, entre ellos el ingreso de una turba a la Catedral de Managua , amenazas de muerte a sacerdotes nicaragüenses y profanaciones de distintos templos.
En 2019 ocurrieron 48, entre los que destacan amenazas de muerte contra Mons. Silvio José Báez Ortega, Obispo Auxiliar de Managua, que ese mismo año se tuvo que exiliar fuera de Nicaragua.
En 2020 se produjeron 40 ataques contra la Iglesia, entre ellos profanaciones y el ataque con una bomba molotov a la Catedral de Managua, dañando la capilla de la Sangre de Cristo.
En 2021 se registraron otros 35 ataques, incluyendo profanaciones y robos en iglesias, así como insultos de Daniel Ortega contra los obispos y sacerdotes católicos.
En lo que va de 2022 ya se han contabilizado 21 ataques, entre los que se encuentran el acoso policial contra Mons. Rolando José Álvarez, Obispo de Matagalpa y Administrador Apostólico de la Diócesis de Estelí, en mayo de este año.

SEHR WICHTIGES DOKUMENT:
Para leer el informe completo “Nicaragua: ¿una iglesia perseguida? (2018-2022)”, puede ingresar (hier klicken). AQUÍ.

Wer sich für die Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) interessiert:
Schillerstraße 44a · D-48155 Münster
E-Mail: cir@ci-romero.de
Telefon +49 (0) 251 / 67 44 13 – 0
Fax +49 (0) 251 / 67 44 13 – 11)

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin