Anton Wilhelm Amo, geboren 1700 in Westafrika, dem heutigen Ghana, Dozent für Philosophie in Halle, Wittenberg und Jena, Autor zahlreicher Bücher, darunter auch eine juristische Studie über den Rassismus: Dies alles ist ungewöhnlich, aber wahr: Denn der da über den Rassismus und Philosophischie schreibt, war selbst einst Sklave: Amo kam als Kind wie ein Sklave über Holland nach Deutschland, an den Hof in Braunschweig – Wolfenbüttel. Und von dort aus machte der Hochbegabte Karriere, wurde u.a. zum Kenner der rationalistischen Philosophie. Aber, so sehr man ihn wissenschaftlich schätzte, menschlich wurde er sehr oft als “Neger” degradiert und verachtet: Darum ging er nach 40 Jahren in Deutschland zurück nach Afrika. Und lebte dort als Weiser, als Gelehrter.
Der “Kunstverein Braunschweig” zeigt bis zum 13.9. 2020 eine ungewöhnliche Ausstellung zahlreicher Künstler, die sich von dem ungewöhnlichen Philosophen aus Ghana im 18. Jahrhundert inspirireren lassen. Wir empfehlen einen Besuch im Sommer, ein schöner Ausflug ins sehenswerte Braunschweig und Wolfenbüttel…
PS.: Ich habe kürzlich auf einen äthiopischen Philosophen ganz ungewöhnlicher Art hingewiesen, auf Zär a Yacob,der zu Beginn des 17. Jahrhunderts (!) in seiner Heimat Äthiopien eine sehr auf die Vernunft setzende Gotteserkenntnis entwickete. Ein radikaler, kirchenkritischer mutiger Denker aus Afrika. Und ein sehr wichtiges, leider kaum beachtetes Buch. Über dieses Buch sollten philosophische Seminare der Universitäten usw. Seminare veranstalten usw.