Wieder werden die alten “klassischen” Weihnachtslieder gesungen oder wegen Corona nur gehört oder gesummt… Dann werden wir wieder die alten Sprüche bedenken und hören, etwa aus “Stille Nacht…”, wo es heißt: “Christ der Retter ist da…”.
Aber wollen wir eigentlich verstehen und wissen, was wir da inhaltlich singen? Oder tauchen wir Weihnachten nur bewusstlos ein in die so schöne heile Kinderwelt?
Offenbar hatten die Herausgeber des katholischen Gesangbuches “Gotteslob” (1975) ihre Schwierigkeiten, so einfach “Christus, der Retter ist da” singen zu lassen. Sie haben sehr klug die ursprüngliche Textfassung verändert (!) zu der treffenden, richtigen Formel “Jesus der Retter ist da”, so in der 3. Strophe.
Man mag dies alles für eine theologische Spitzfindgkeit halten, ist es aber nicht. Sondern wer sagt und singt “Jesus, der Retter ist da”, sucht ein praktisch hilfreiches Vorbild, einen Menschen mit einem Gesicht, einer Familie, den Eltern Maria und Josef, den Geschwistern, mit einer Lebensgeschichte und Leidengsgeschichte…Nur solch ein Mensch (oder Prophet) weckt Resonanz in der Seele…
Man sollte sich die Zeit nehmen, diese theologische Neuorientierung zu bedenken und zu studieren. Vielleicht wird dadurch auch Weihnachten von der totalen Umklammerung durch den Kommerz und dem dialektisch damit verbundenen dummen Singsang aus Himmelshöhen und dem göttlichen Kind usw. befreit. (Siehe: https://religionsphilosophischer-salon.de/13152_weihnachten-christus-der-retter-ist-da-oder-jesus-der-retter-ist-da_aktuelle-buchhinweise/theologische-buecher)
Dieser Text bzw.Link ist natürlich auch für Predigten etc. geeignet, falls PastorInnen auch in Weihnachtsansprachen Vernunft walten lassen wollen…
copyrght: Christian Modehn, www.religionsphilosophischer-salon.de