Vor 60 Jahren, am 13. August 1961, wurde in Berlin die Mauer gebaut, sie wurde zerstört durch die kritischen Bürger der DDR, am 9. Novembert 1989 zerfiel der Beton. Aber heute werden Mauern allerorten gebaut. Ulbricht (SED) würde heute sagen: "Fast alle haben die Absicht, Mauern zu errichten". Ausführlicher: LINK
Termin-Gedenktag
Die Nationalhymne in Frankreich: Die Marseillaise. Eigentlich ein Skandal?
Die französische Nationalhymne "La Marseillaise" ist ein militantes Lied, verfasst während des Krieges der Revolution, im April 1792. Die Hymne ist rassistisch, sagt der berühmte Sozialpriester Abbé Pierre; viele andere Intellektuelle fordern einen neuen Text oder eine neue Hymne. Man lese bitte in dem über LINK erreichbaren Beitrag den Text der Marseillaise auf Deutsch nach, und staune über den Wahn...
Ich schlage als Zwischenlösung vor: Wie in der DDR in den letzten Jahren ihres Bestehens: Diese Hymne ohne Text nur noch als Musik spielen, die Patrioten können dann diese bekannte Melodie mit-summen und vor Entzücken auch ohne Text zu Tränen gerührt werden: Über die Abschaffung eines widerwärtigen National-Hymnen-Textes.
Dieser Vorschlag hat selbstverständlich den Charakter einer Sisyphus-Forderung, bei den politischen Verhältnissen ist sie sinnlos, aber richtig und wahr. LINK
Edgar Morin wird 100 Jahre alt.
Der universal gebildete Soziologe und Philosoph, der politisch Engagierte, Edgar Morin (Paris) wird am 8. Juli 100 Jahre alt. In Deutschland ist er nahezu unbekannt, in Frankreich hat er bisher 115 Bücher publiziert. In Deutschland gibt es fast nichts auf Deutsch. Was ist los mit den deutsch-französischen Kulturbeziehungen?
Ein Hinweis auf einen Denker dieser Jahrhunderte. LINK
Pfingsten mit Hegel verstehen
Der Philosoph G.W.F.Hegel wollte bekanntlich das Christentum philosophisch verstehen und für die moderne Lebenswelt auf den Begriff bringen, auch das Fest "Pfingsten": Die alte kirchliche Dogmatik spricht im Bild von dem "Ausgießen des heiligen Geistes auf die Gemeinde der Jünger Jesu". Hegel meint: Es gibt nur den einen Geist, den einen göttlichen Geist, der in allen Menschen "immer schon" lebt. Dieser Geist muss "nur" zum Bewusstsein gebracht werden, und daran werden die Menschen zu Pfingsten erinnert. Dabei ist für Hegel dieses Gedenken an den universalen einen Geist der einen Menschheit ein Fest mit politischen Konsequenzen. LINK
Rahel Varnhagen: Vor 250 Jahren geboren: Die Gründerin der “Gespräch – Salons” in Berlin
An Rahel Varnhagen, die Schriftstellerin, muss auch wegen ihrer großartigen Idee erinnert werden: An ihre Gründung von Gesprächs-Salons, den Treffpunkten unterschiedlicher Menschen zu einer niveauvollen Debatte. Angesichts der Verhältnisse in den großstädtischen Gesellschaften heute sind Salons hilfreiche und inspirierende Angebote eines Miteinanders der Verschiedenen. Haben die Verantwortlichen der Kulturpolitik die Notwendigkeit von Salons erkannt? Fördern sie diese kulturellen Initiativen? LINK
Napoleon schafft sich seine Kirche, seinen Feiertag, seine religiöse Sendung
Am 5. Mai 1821 ist Napoléon Bonaparte auf St. Helena verstorben. War der Kaiser und politische Reformer und Diktator und Freund des großen Gemetzels auch religiös? Was bedeutete ihm die katholische Kirche? Warum wollte er eine Art napoleonische Staatskirche aufbauen? Warum schuf er seinen eigenen Feiertag "Sankt Napoléon" (15. August)? Warum fühlte er sich in einer göttlichen Mission? LINK
Luther auf dem Reichstag in Worms: Beginn eines pluralistischen Christentums
Luther ging als Ketzer zum Reichstag von Worms, dort erklärte er am 17. bzw. 18. April 1521 seine theologische Überzeugung. Und er blieb standhaft gegenüber der päpstlichen und kaiserlichen Gewalt. Durch seinen Mut konnte sich das Christentum als Pluralität entwickeln. Dies führte dazu, dass sich später die Menscherechte als die übergeordnete Dimension gegenüber den Kirchen entwickelten. Religiöse Überzeugungen wurden also gegenüber den universal geltenden Menschenrechten - prinzipiell - sekundär. Und zwar zurecht, zeigt Christian Modehn in seinem Beitrag. LINK