Grundvertrauen – die wahre Religion der Menschheit
Interview mit Prof. Wilhelm Gräb, Humboldt Universität zu Berlin
Die Fragen stellte Christian Modehn, Religionsphilosophischer – Salon Berlin
Veröffentlicht am 30.9.2012
Es wird heute immer schwieriger, von persönlichem Leid einmal ganz abgesehen, in einer von Gewalt und Ungerechtigkeit geprägten Welt noch die Zuversicht zum Leben zu bewahren oder zu entwickeln. Sehen Sie Möglichkeiten, theologisch und religionsphilosophisch Wege zur (gar nicht oberflächlich gemeinten) Lebensfreude zu zeigen?
Es gibt im Leben eines jeden Menschen doch auch die erfüllen Augenblicke, die besonderen Erlebnisse, in denen sich die Schönheit der Welt und der unendliche Reichtum des Lebens zeigen. Natürlich bedrängt und bedrückt uns das andere, das Sie ansprechen, das persönliche Leid, Gewalt und Ungerechtigkeit überall. Wer könnte davor die Augen verschließen und wer wäre nicht selbst auch immer wieder von all dem betroffen, was das Leben schwer und die Welt hässlich macht? Dennoch frage ich mich, ob ich mich in meinem Lebensgefühl verstanden fühle, wenn man mir unter Vorhaltung all des Schrecklichen, das geschieht, meint die Lebensfreude absprechen zu müssen. Weiterlesen ⇘