Die große Lüge der Rechtsradikalen und Faschisten
Ein Hinweis von Christian Modehn am 26.Mai 2024
1.
Rechtsextreme Politiker, auch rechtsextreme Katholiken, streben mit aller Gewalt nach der Herrschaft über die Medien (aller Art). Auf den äußerst rechtslastigen französischen Katholiken und Milliardär und Medienmogul Vincent Bolloré haben wir im Religionsphilosophischen Salon Berlin schon vor einiger Zeit hingewiesen. Bolloré wird in Deutschland bislang kaum wahr – genommen. LINK:
2.
Solange diese Rechtsextremen, die von Politologen und Kulturwissenschaftlern auch heute Faschisten genannt werden, nicht die Herrschaft übernommen haben: So lange plädieren und werben diese Rechtsextremen, wie jetzt die AFD, ungeniert, mit Parolen im Wahlkampf (Mai 2024) „Meinungsfreiheit schützen“. Ja, diese rechtsextremen Führer leben von der demokratischen Meinungsfreiheit, solange, bis sie die Macht übernommen haben. Diese Leute sind nichts als Lügner, und alle, die diese Lügner wählen und unterstützen, kann man wegen ihrer geringen Urteilskraft bedauern oder besser noch gesprächsweise zur Vernunft bringen? Für die Philosophin Hannah Arendt ist das Fehlen von kritischer Urteilskraft (etwa der Nazi – Anhänger) Hinweis auf irregeleitetes, nur noch banales Denken und banales Leben. Zu diesem Urteil kam Hannah Arendt beim Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem.
3.
Der Wiener Kulturwissenschaftler Andreas Gerlach veröffentlicht in „Geschichte der Gegenwart“ vom 26. Mai 2024 eine Studie (von Umberto Eco angeregt) über heutigen Faschismus. Wir zitieren aus den Ausführungen Gerlachs zur Kampf der rechtsextremen um die totale Medien – Herrschaft:
„So lange für Meinungsfreiheit sorgen, bis sie sie abschaffen können. Bis zur Übernahme der Medien ist ein scheinbares Eintreten für Meinungsfreiheit das wichtigste Mittel der Faschisten zur Erzwingung, in den Medien aufzutauchen. Sie wollen als Meinung wie alle anderen auch wahrgenommen werden. Sobald dann irgendwelche rechten Milliardäre oder Parteien ein Medium wie Twitter, eine Zeitung wie die NZZ oder öffentlich-rechtliche Sender gekauft haben oder die Gremien besetzen können, bricht diese scheinbare Begeisterung für den freien Markt der Meinungen, wie am Beispiel Polens, an der Übernahme eines ganzen Medienimperiums in Frankreich oder an Elon Musks Übernahme von Twitter gesehen werden kann. Die modernen rechten, reaktionären und oftmals völlig offen faschistischen Bewegungen haben viele Eigenschaften, aber eine wichtige, die Umberto Ecos Liste als fünfzehntes Element hinzugefügt werden kann, ist die ewige Fixierung des Faschismus auf seine mediale Repräsentation. Deswegen ist dort gerade das wichtigste Kampffeld gegen die Faschismen des 21. Jahrhunderts. Man darf den Faschisten nicht die Medien überlassen.“ (Quelle: LINK )
Copyright: Christian Modehn, www.religionsphilosophischer-salon.de