Die Philippinen nennen sich katholisch. Hinweise auf die Realität, anläßlich der Buchmesse 2025

Die Philippinen sind in diesem Jahr „Ehrengast“ der Frankfurter Buchmesse.
Hinweise von Christian Modehn

1.
Wie schon zuvor, publiziert der Religionsphilosophische Salon Berlin wieder einige wesentliche Informationen über die Religionen des „Ehrengastes“ der Buchmesse: 2025 sind es die Philippinen.

Unseren philosophischen.d.h auch religionskritischen Interessen entsprechend, steht für uns die römisch – katholische Kirche der Philippinen  im Mittelpunkt.
Die Philippinen sind wegen ihrer Einbindung ins westliche – us-amerikanische Verteidigungssystem (gegen China) heute von herausragender Bedeutung. Seit 1947 haben die USA für 99 Jahre Hoheitsrechte über 23 Militärstützpunkte…
Ende des 19. Jahrhunderts war die Befreiungsbewegung vom Kolonialherrscher Spanien erfolgreich, nach dem Spanisch – us-amerikanischen Krieg wurden die Philippinen wieder Kolonie, diesmal war der Herrscher die USA. Erst 1946 wurden die Philippinen ein selbständiger Staat.

2.
Die politische Kultur der Philippinen, auch von NGOs gründlich dokumentiert, gilt als sehr schwach: Es besteht eine „unvollständige Demokratie“; beim Freiheitsstatus kann nur das Prädikat “teilweise frei“ genannt werden; für die Pressefreiheit ist es „schwierig“; die Korruption kann als „umfassend“ bezeichnet werden: Im weltweiten Rang stehen dabei die Philippinen auf Platz 114 von 181 Staaten. Etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der „Armutsgrenze“, jeder 10. Bewohner ist dem Hunger bzw. Verhungern ausgesetzt. „Die Wohlhabenden, die etwa 0,01 Prozent der Bevölkerung ausmachen, kontrollieren 46 Prozent des gesamten Reichtums der Philippinen, sagen einige Analysten. Man kann sich dessen nicht sicher sein, da ein Großteil des Reichtums der Elite im In- und Ausland versteckt ist, die Vermögenswerte zu niedrig angegeben werden und die Steuerzahlungen gegen Null gehen. Der Mittelstand und die Arbeiter zahlen die Steuern.” Quelle: LINK
Mindestens 10 Millionen Filipinos und Filipinas arbeiten ständig im Ausland. Sie wandern aus, um der Armut zu entgehen, mit den „Rücküberweisungen“ ihres Lohns unterstützen sie ihre Familien „zu Hause“. Die meisten Filipinos und Filipinas sind in den sogenannten „3D Jobs“ (= „dirty, dangerous und difficult“) tätig.

3.

Die gesetzliche Trennung von Staat und katholischer Kirche steht auf dem Papier, ist aber keine Realität. Der Klerus hat so genannte katholische Werte (gegen Freimaurer, gegen Ehescheidung usw.) politisch durchgesetzt.
Die Philippinen sind – statistisch gesehen – das einzige katholische Land Asiens. Für die globale Kirchenpolitik und neue „Missionsstrategien“ des Vatikans sind die Philippinen wichtig. Viele philippinische Priester arbeiten auch in Europa als „Missionare“, ersetzen dort den greisen europäischen Klerus in den „schrumpfenden“ Gemeinden.
Seit mindestens 50 Jahren ist die katholische Kirche auf den Philippinen explizit zerrissen zwischen der Akzeptanz traditioneller volkstümlicher Kulte und eines spirituell motivierten Protestes mit gelegentlicher Rebellion gegen das politische Unrechts – Regime. Der aus dem theologisch begründeten Protest folgende soziale Einsatz einiger Katholiken für die Millionen vom System Arm-Gemachten wirkt im ganzen eher bescheiden angesichts des himmelschreienden sozialen Unrechts in diesem Staat und seiner Regierung. Mit “Spenden“ kirchlicher Hilfswerke ist umfassende Gerechtigkeit, wie überall, nicht zu schaffen.

4.
Etwa 83 Prozent der Bevölkerung nennen sich römisch – katholisch. 4 Prozent nennen sich Protestanten, etwa 3 Prozent gehören der unabhängigen philippinischen Kirche an, gegründet 1902 von Gregorio Aglipay… … Etwa 4 Prozent der Bevölkerung sind Muslims, sie leben vor allem auf der Insel Mindanao, auch dort kommt es immer wieder zu religiös wie sozial bedingten heftigen Auseinandersetzungen.

5.
Zur Missionsgeschichte in Abhängigkeit vom Kolonialherren:
Die ersten spanischen Missionare waren Augustiner, sie kamen 1566 mit den Eroberern ins Land, es folgten Jahre später Franziskaner, Jesuiten, Dominikaner. Eine Ausnahmegestalt: Erster Bischof von Manila wurde der Dominikaner Domingo de Salazar, er klagte öffentlich die spanischen Kolonialherren an, er verbot seinen Priestern, diesen Leuten die Absolution in der Beichte zu erteilen und die Kommunion zu reichen. Der berühmte Bischof Bartholomé de las Casas in Santo Domingo bzw. Mexiko war sein Vorbild.(Quelle. Adorable Castillo, in „Reflexions“, 16. Juli 2021, www.cicm-mission.org)
Im 19. Jahrhundert setzten sich einige philippinische Priester (oft „Mestizen“) gegen die Übermacht der spanischen Kolonialherrscher ein: Diese Initiative nannte sich „Säkularisierungsbewegung“, wichtig war für sie die Gleichberechtigung von Filipinos und Spaniern sowie die Einschränkung der Macht der spanischen Ordensgemeinschaften. Einer der wichtigen Protagonisten war der philippinische Priester Pedro Pelaez (1812-1863)Ein weithin unbekanntes Thema in Europa.

6.
Mit den spanischen Kolonialherren wurde die katholische Volksreligion verbreitet und im Laufe der immer oberflächlichen „Evangelisierung“ mit einheimischen religiösen Kulten vermischt. Millionen fromme Katholiken besuchen auch heute, 2025, die Kirche von Quiapo, um den „schwarzen Nazarener“ zu verehren. Millionen lieben über alle Maßen das „Santo Nino“, das Jesus – Kind, etwa von Cebu: Dort wird eine wundertätige Figur, die angeblich 1521 vom spanischen Eroberer Magellan ins Land gebracht wurde, der massenhaften Verehrung feilgeboten.
Besonders irritierend sind die sich katholisch nennenden Gebräuche im Umfeld der Wochen vor Ostern, zumal am Karfreitag. Da peitschen sich hunderte von Filipinos ihre Rücken mit Bambusruten blutig. Sie meinen, dadurch von Sünden befreit zu werden. Aufwendig inszenierte Kreuzigungen auf freiem Feld sind noch übliche „Frömmigkeits – Beweise“, auch als Touristen – Attraktionen, „bei denen sich Freiwillige tatsächlich mit bis zu acht Zentimeter langen Nägeln durch Hände und Füße an ein Holzkreuz schlagen lassen“, berichtet die katholische Herder-Korrespondenz in Heft 6/2019. Es müssten endlich kirchlich unabhängige Psychologen und Soziologen diese religiösen Verirrungen untersuchen: Etwa den Zusammenhang von sozialem Elend und der Sehnsucht nach Erlösung durch schmerzhafte und blutige Selbstbestrafung. Die sich katholisch nennende Volksreligion wird auch von katholischen Theologen kritisiert, aber sie können nicht viel bewirken zugunsten einer vernünftigen religiösen Besinnung. Volksreligion widersetzt sich der kritischen Vernunft. Und Volksreligion wurde von dem argentinischen Papst Franziskus hoch gelobt und selbst praktiziert, man denke an den Kult „Maria Knotenlöserin“.…

7.
Die Priester werden immer noch sehr hoch geschätzt, sie stehen an der Spitze der sozialen Hierarchie, wohl auch deswegen werden immer noch viele junge Filipinos Priester. Priesterwerden ist in asiatischen Ländern (Indien, Indonesien) sicher auch ein Karrieresprung, da wird das Zölibatsgesetz irgendwie in Kauf genommen… Dazu gehört auch: Wegen des höchsten Ansehens des Klerus wird sexueller Missbrauch durch Priester von den Bischöfen meist übersehen, wie der katholische Nachrichten ADEXTRA in Paris am 30.1.2025 berichtet. Quelle: LINK
Eine angesehene Ausnahmegestalt ist der irische Priester Shaw Cullen, der sich vor allem für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung einsetzt. Quelle: LINK , siehe auch die und Hinweise auf Cullen Bücher: LINK

8.
Die Begeisterung für katholische Führergestalten ist immer noch groß: Papstbesuche werden äußerst exzessiv gefeiert: Zur Abschlussmesse von Papst Franziskus in Manila im Jahr 2015 versammelten sich tatsächlich etwa sechs Millionen Menschen. Quelle: LINK.  Diese riesig – große öffentliche Messe mit Papst Franziskus im Januar 2015 fand in einem nach dem Freimaurer José Rizal (1869 -1896, erschossen im Freiheitskampf) benannten großen Park in Manila statt. Rizal übte heftigste Kritik an der Korruption und dem Landraub wie auch Kritik an der Kirche als einer Stütze der spanischen Herrschaft, vor allem sein Roman „Noli me tangere“ (1887) ist wichtig, er war wohl eine Inspiration für die philippinische Unabhängigkeitsbewegung.
Und es ist sehr „pikant“, möchte man sagen, dass in dem Park der Papst-Messe 2015 eine Infotafel angebracht ist: der erste Staatspräsidenten Emilio Aguinaldo (er regierte nur einige Wochen 1899) bezieht sich dabei auf den Kampf gegen die Spanier, der Text: „Die erfolgreiche Revolution von 1896 war von Freimaurern inspiriert …, und ich wage sogar zu sagen, dass die erste Republik … in erster Linie dem Freimaurertum und den Freimaurern zu verdanken war.“Quelle:  LINK  Und es ist wieder bezeichnend: Heute verbietet die katholische Kirche erneut Katholiken die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge: Quelle: LINK . Und vor kurzem, September 2025, wurde ein philippinischer Augustiner-Priester suspendiert, weil er es wagte, einen Freimaurergedenkstein zu segnen, Quelle. LINK

9.
Gäbe es eine wirkliche Trennung von Kirche und Staat auf den Philippinen, könnte sich die katholische Hierarchie nicht mehr politisch durchsetzen. Neben dem Vatikan sind die Philippinen der einzige Staat weltweit, der das Recht auf Scheidung ausschließt. So werden Frauen und Kinder gesetzlich nicht vor vielfachem Leid geschützt. Aber das wird wohl kirchlicherseits akzeptiert…

10.
Die “interessanteste” „Erfindung“ im Katholizismus der Philippinen in den letzten Jahre ist sicher die katholische, aber ökumenisch offene charismatische Bewegung mit dem Titel „El Shaddai“ (eine Bezeichnung für Gott aus dem Alten Testament mit der Bedeutung „Allmächtiger Gott“). Gegründet 1984 von dem katholischen Laien Mike Verde (geb. 1939), der sehr wohlhabend und als Makler tätig ist und auch über eine einflußreiche Radio- und Fernsehstation verfügt. Und so seine persönliche Botschaft vom Wirken des heiligen Geistes verbreitet. Diese charismatische Bewegung hat mindestens 3 Millionen Mitglieder. In ihrer freien Auslegung der Bibel ist die Tendenz vorherrschend, Reichtum für jeden Frommen zu versprechen, sofern er zum Spenden bereit ist, dies wird als als Ausdruck der Erlösung gedeutet. Wikipedia schreibt: „Sein Predigtstil unterscheidet sich nicht von dem typischer, vom Wohlstandsevangelium geprägter Pfingstprediger. Er verspricht allen Gottes finanziellen und materiellen Segen, sofern sie treu an den Gottesdiensten teilnehmen, den Zehnten und andere Opfergaben entrichten und gehorchen. Zu Velardes praktischer Theologie gehört die Verwendung bestimmter unbelebter Gegenstände wie Taschentücher, Sparbücher und Regenschirme, die während des Gottesdienstes hochgehalten werden.“ Google Übersetzung von: LINK
„El Shaddai“ findet immer wieder mal Widerspruch von offizieller katholischer Seite. Aber einige Millionen Fromme und eher Wohlhabende sind mit EL Shaddai verbunden, auch außerhalb der Philippinen. Das können die Bischöfe nicht ignorieren. Sehr fromm Erscheinende sind angesehener als republikanisch gesinnte Freimaurer… Der für neue, sich „geistlich“ nennende Bewegungen begeisterte polnische Papst Johannes Paul II. hat dieser “El Shaddai” seinen „apostolischen Segen“ erteilt. Diese konservativ – fromme Gemeinschaft, manche sagen Sekte, setzte sich 2022 für den Sohn des früheren Diktators und Milliardärs Ferdinand Marcos, also für Bongbong Marcos, als Präsidentschaftskandidaten ein. Mit erfolg! Diese Gemeinschaft EL SHADDAI ist international verbreitet, auch in Europa vertreten. In Amsterdam z.B. trifft man sich“ ganz offiziell an jedem Sonntag in der katholischen “Vredeskerk“, in Berlin gibt es eine Gemeinde mit der Zentrale in dem gepflegten, schönen denkmalgeschützten Haus in der Hauptstraße 134 in Schöneberg, Tel. 030 7811483 . LINK
Einen Einblick in eine Massenveranstaltung von El Shaddai bietet. LINK.
Einige kritische Stimmen zu El Shaddai“ sind in „Reddit“ versammelt. LINK

11.
Während der Diktatur der katholischen Familie Marcos (Ferdinand Marcos beherrschte als Diktator das Land von 1972 – 1986) wurden, so Amnesty International etwa 70.000 Menschen inhaftiert, 34.000 gefoltert und 3.240 getötet. Schätzungen zufolge hat die Marcos-Familie bis zu zehn Milliarden US-Dollar Staatsvermögen an sich genommen.Quelle: LINK.
Im Februar 1986 wurde die Gewalt in der Marcos – Diktatur immer unerträglicher, 2 Millionen Menschen gingen protestierend auf die Straße, unterstützt von Kardinal Sin von Manila: Als Panzer auf die Menschen zufuhren, knieten sich die Menschen hin, mit Rosenkränzen in den Händen… Das half wohl, das Marcos Regime zu stürzen, behaupten Katholiken. Die US – Streitkräfte auf den Philippinen sorgten dafür, dass der Diktator fliehen konnte – nach Hawaii, dort starb er 1989. Rechtsextremen Diktatoren haben die „demokratischen“ USA immer schon sehr gern geholfen…

12.
Es gehört zur turbulenten, zur leidvollen Geschichte der Christen auf den Philippinen, dass sich schon seit etwa 1975 heftigster Widerstand gegen das Unrechtsregime formierte, und zwar durch einzelne Priester. Einige haben sich der Guerilla angeschlossen, etwa Pater Conrado Balweg aus dem Orden „Gesellschaft des göttlichen Wortes“ SVD, auch Steyler Missionare genannt. Auch Pater Ed de la Torre SVD gehörte zu den politisch aktiven Befreiungstheologen. Die Geschichte der philippinischen Befreiungstheologie ist meines Wissens mindestens in Deutschland weithin unbekannt. Verdienste hat in dem Zusammenhang der in Potsdam lehrende katholische Theologe und Religionswissenschaftler Johann B. Hafner: Er hatte hat sich 1984-1985 auf den Philippinen aufgehaltenen und wurde dort zur Recherche über die politisch aktiven Priester der SVD ermuntert, die sich damals dem gewaltsamen Widerstand gegen das Regime Ferdinand Marcos (1965-1986) angeschlossen hatten.
Siehe auch LINK zur Studie Hafner von 2020: LINK

13.
Ein zusammenfassendes Schlusswort zu diesen noch viel zu knappen Hinweisen kann nur zeigen: Die katholische Kirche auf den Philippinen schwankt, was den hohen Klerus angeht, hin und her zwischen einer Staatsnähe zu umstrittenen Politikern und einer Unterstützung einiger Ordensfrauen und Priester, die sich der sozialen Gerechtigkeit in der PRAXIS verschrieben haben.

14.
Es ist eines dieser typischen Paradoxe der Philippinen: 2022 wurde ausgerechnet der Sohn mit dem Vornamen Bongbong des verhassten Multimilliardärs und Diktators Marcos, Staatspräsident. Und ausgerechnet wurde 2022 auch die Tochter des ebenso verhaßten Präsidenten Rodrigo Duterte (Präsident 2016-2022) Vize-Präsidentin. In diesen Fällen tut die Kirchenführung so, als sei sie völlig demokratisch gesinnt und respektiere großzügig die „demokratische“ Wahl, die Hierarchie beruft sich dann gern aufs„Gemeinwohl“, um diesen neuen Machthabern zuzustimmen. Seinen Wahlsieg hat BongBong, der Sohn des Diktators, mit den Mitteln der neuen sozialen „Netzwerke“ erlangt; was bei den vielen Millionen Jugendlichen dort leicht geht. Quelle: LINK

Papst Franziskus hat dem Marcus junior – Präsidenten Bongbong am 30. Juni 2022 zur Wahl gratuliert. Quelle: LINK

Was sollen die kritischen Katholiken und ihre Priester dazu noch sagen? Wieder einmal siegt im Vatikan der Geist der Diplomatie über die Verpflichtung zur kritischen, prophetischen Rede. Wahrscheinlich ist ein Papst auch deswegen immer nicht nur „geistliches Oberhaupt“, sondern auch Alleinherrscher des „Heiligen Stuhls“, der Vatikanstadt, um sich solche globalen politischen Stellungnahmen erlauben zu können. Wahrscheinlich sichert der Papst mit diesen Glückwünschen, wie immer schon bei den Päpsten, den Erhalt der katholischen Privat – Schulen und sonstiger kirchlicher Privilegien. Aber das ist anderes Thema, das zu „Sinn und Unsinn des Papsttums“ führt.

15.
Ein Schlusswort: Es ist bezeichnend und durchaus typisch: In einem Staat, in die große Mehrheit der Einwohner sich katholisch nennt, also getauft sind, dass also dort seit Beginn der Kolonialherrschaft eher chaotische politische und soziale Verhältnisse herrschen. Eine Demokratie, die den Namen verdient, haben die Philippinen nie erlebt. Und wir wissen: Dieser Missstand hat entscheidend auch mit der Übermacht des Katholizismus zu tun, für den der dogmatische Wille der Hierarchie stets wichtiger ist als die humanen Weisungen des Evangeliums Jesu von Nazareth. Man verehrt auf infantil – brutale Weise auf den Philippinen – wie in vielen Ländern des katholischen Lateinamerika – eine Christus-Ideologie. Dazu gehört: Die Menschenrechte gelten dieser Kirche wie überall nicht als völlig gleichwertig wie die uralten Dogmen. Solange dieser religiöse Wahn fortbesteht, werden auch die chaotischen, menschenunwürdigen Verhältnisse auf den Philippinen fortbestehen. Man darf wohl sagen: Diese Gestalt des offiziellen populären Katholizismus ist spätestens heute eine Schande. Trösten können sich die verblieben kritischen, d.h. vernünftigen Katholiken dann noch mit dem klaren sozial – politischen Engagement einiger Nonnen und Priester dort. Für sie ist die Menschlichkeit, ist Gerechtigkeit für alle wichtiger als die dogmatischem Lehren und sexualethischemWeisungen von vorgestern. Werden theologische, religionswissenschaftliche, religions- kritische Bücher von philippinischen AutorInnen auf der Buchmesse in Frankfurt diskutiert oder wenigstens erwähnt? Eher sehr unwahrscheinlich…

16.

Sehr wichtig und lesenswert ist die poliutisch – theologische Analyse des katholischen philippinischen Theologen Pater Jaazel Jakosalem aus dem Orden der Augustiner-Rekollekten. LINK.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin

 

 

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