Zum Geburtstag des Papstes: Ein prominenter spanischer Theologe wird verurteilt
Von Christian Modehn
Pünktlich zum 85. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. wird die Öffentlichkeit von der Verurteilung eines großen katholischen Theologen informiert: Wichtige Aussagen von Prof. Andrés Torres Queiruga, einem der bedeutendsten spanischen Theologen, werden gleichermaßen von der römischen Glaubensbehörde wie von der spanischen Bischofskonferenz verurteilt: Prof. Andrés Torres Queiruga (Jahrgang 1940) arbeitete an der Universität von Santiago de Compostela und ist Autor zahlreicher international verbreiteter Bücher sowie Mitglied des Direktionskomitees der führenden katholisch – theologischen Zeitschrift CONCILIUM.
Was werfen ihm Rom und die Bischöfe vor ? Andrés Torres Queiruga „negiert den Realismus der Auferstehung Jesu Christi als ein historisches wunderbares und transzendentes Ereignis. Außerdem leugnet er die Einzigkeit und die Universalität der für das Heil nötigen Vermittlung durch Christus und die Kirche“ (zit. nach der Tagezeitung El Mundo, 31. 3. 2012).
Einmal mehr wird deutlich, wie schwer sich die römische Kirche mit Neuinterpretationen der alten Glaubenslehren tut, wie schwer es Rom fällt, die Kultur der Moderne zu respektieren. Auch aus diesem Grund sind diese Ereignisse ein Thema des Religionsphilosophischen Salons, der ja, wie die Freunde unseres Salons wissen, vor allem philosophisch interessiert ist und theologisch besonders gern die liberale Theologie dokumentiert und fördert, als einer Theologie, die der aufgeklärten Vernunft Raum gibt.
Die Herren der Kirche in Rom sind jedenfalls fixiert auf die griechische Sprach- und Denkwelt der Antike; bezeichnend ist die bekannte äußerste Hochschätzung des Papstes für den Heiligen Augustinus und andere „Kirchenväter“ der Spätantike. Weiterlesen ⇘