Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes wird befohlen

Datum: 18. Juli 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Samstag, 18. Juli 2020 - um 0:00 Uhr am Samstag, 18. Juli 2020
Ort: Alle katholischen Gemeinden
Gedenktag | Jahrestag

Am 18. Juli 1870, also vor 150 Jahren, hat Papst Pius IX. das "Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes" - auch gegen den Willen vieler Bischöfe - durchgesetzt und verfügt.
Diese Thema ist alles andere als ein "bloß kirchen-internes". Dieses Dogma hat die weitere Isolierung des Katholizismus vom richtigen Geist der Aufklärung und der Moderne beschleunigt. Katholiken werden bis heute mit allerhand "zu Glaubendem" von päpstlicher Seite konfrontiert, man denke nur an die immer noch gültige Ablehung "der Pille" durch die Päpste. Der katholische Glaube wurde und wird vom Klerus als autoritäres Lehr-System dargestellt, dem sich heute viele Katholiken entziehen oder dieses System schlicht ignorieren. Offizielle Lehre und tatsächlicher Glaube brechen also auseinander. Aber das starre Kirchen - System des Klerus dominiert weiter...
In einem etwas ausführlicheren Beitrag plädiere ich für die naheliegende Abschaffung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes LINK

Und dabei wurde mir von einem Traum berichtet: "Manchmal werden einige wenige Katholiken von Träumen erfreut. Sie sehen einen vatikanischen Günter Schabowski vor sich, der auf die Frage „Wann wird das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes abgeschafft?“, ganz einfach sagt: „Ich glaube, nach meiner Kenntnis, ist das sofort, unverzüglich

Hans Blumenberg: Der 100. Geburtstag

Datum: 13. Juli 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Montag, 13. Juli 2020 - um 0:00 Uhr am Montag, 13. Juli 2020
Gedenktag | Jahrestag

Hans Blumenberg ist sicher einer der besonders eigenwilligen und eigenständigen Philosophen. Am 13. Juli 1920 wurde er in Lübeck geboren, gestorben ist er am 28.März 1996 in Altenberge bei Münster. Er hat als Professor für Philosophie, zuletzt in Münster, ein umfangreiches Werk veröffentlicht, etwa zur Legitimität der Neuzeit oder zur Bedeutung der Metaphern sowie zur Matthäuspassion von Bach...Es erscheinen bis heute noch Arbeiten aus dem Nachlass. Ich schlage die Erinnerung an einen Philosophen vor, der sich in seinen ersten philosophischen Arbeiten noch stark mit dem alten katholischen Denken, der Scholastik verbunden wusste, sich dann von der dogmatischen Gestalt der Kirche befreite und eigene Denk-Wege ging...LINK

Der sehr spezielle Gott der (meisten) Christen: Die “Dreifaltigkeit”

Datum: 26. Juli 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Sonntag, 26. Juli 2020 - um 0:00 Uhr am Sonntag, 26. Juli 2020
Feiertag | Gedenktag

Der 26. Juli 2020 ist der "7. Sonntag nach Trinitatis", viele weitere Sonntage "nach Trinitatis" werden bis Ende November folgen. Vielleicht ein Anlass, einmal zu fragen: Was bedeutet eigentlich die Trinität, die Dreifaltigkeit, das Bild von einem einzigen Gott in "drei Personen"? Hier werden einige Hinweise gegeben, die sich auch auf das Buch des bekannten Mittelalter Historikers Jacques Le Goff beziehen: "Der Gott des Mittelalters".

Gottvertrauen oder Aberglaube? Das Erzbistum Berlin wird GEWEIHT! Und zwar den Herzen Jesu und Mariens!

Datum: 15. August 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Samstag, 15. August 2020 - um 0:00 Uhr am Samstag, 15. August 2020
Feiertag | Gedenktag

Bischöfe und Päpste lieben es, kraft ihres Amtes, in Krisenzeiten entweder die ganze Welt (wie Pius XII. im 2. Weltkrieg) oder nur ein Bistum Maria und dem Herzen Jesu zu "weihen". Sie wollen mit dieser feierlichen Formulierung, die doch relativ schnell gesagt ist, eine Welt oder ein Bistum unter den Schutz Mariens oder des Herzen Jesu stellen. Dies kann als Ausdruck einer allgemein praktisch-politischen Verlegenheit der Kirchenführer gedeutet werden. Sie wollen zeigen: Im Himmel, bei Gott, lässt sich - vielleicht - einiges bewegen...
Diese Weihe kann man ja machen, in einem Rechtsstaat kann eine Glaubensgemeinschaft als ihr Bekenntnis alle möglichen Dinge behaupten, Thesen, die sie frei erfindet. Man darf nur nicht dabei die Grundlagen des Rechtsstaates verletzen. Das tut die nun für den 15.August 2020 angekündige Weihe des Erzbistums Berlin an die Herzen Jesu und Mariens durch Erzbischof Koch sicher nicht. Aber: Diese Weihe ist ein Restbestand mittelalterlicher katholischer Theologie, die da glaubte: Maria im Himmel könne Gottvater persönlich so stark bedrängen, dass dieser sich bewegen lässt und ein Wunder wirkt, und zum Beispiel: Frieden schafft.Einige nennen dieses Denken über Gott stark esoterisch, andere abergläubig. Wer sich für diese merkwürdige "Weihe" Berlins interessiert, klicke hier.

Max Weber lebt in seinem Werk: Vor 100 Jahren gestorben. Und eine These:”Die katholische Moral bzw. Dogmatik und der Geist der Korruption”.

Datum: 14. Juni 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Sonntag, 14. Juni 2020 - um 0:00 Uhr am Sonntag, 14. Juni 2020
Gedenktag | Jahrestag

Max Weber ist einer der bedeutenden Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, vielseitig gebildet, ein hervorragender Soziologe und Historiker, ein Kenner der Religionen. Am 14. Juni 1920 ist er gestorben. Sein Werk lebt, es verdient wie immer schon weiteste Beachtung und Diskussion. Klicken Sie hier für einige Vorschläge zum Weiterdenken und Lesen. Und lesen einen Sie einen Vorschlag, ganz im Geiste Max Webers: Es sollte eine Studie entstehen - analog zu seinem berühmten Buchtitel - mit dem Titel: "Die katholische Moral bzw. Dogmatik und der Geist der Korruption". Zu dieser These siehe den eigenen Beitrag.

Ein afrikanischer Philosoph im Deutschland des 18. Jahrhunderts: Eine Ausstellung in Braunschweig

Datum: 15. Juli 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Mittwoch, 15. Juli 2020 - um 0:00 Uhr am Mittwoch, 15. Juli 2020
Ort: Braunschweig, Kunstverein
Ausflug | Gedenktag

Anton Wilhelm Amo, geboren 1700 in Westafrika, dem heutigen Ghana, Dozent für Philosophie in Halle, Wittenberg und Jena, Autor zahlreicher Bücher, darunter auch eine juristische Studie über den Rassismus: Dies alles ist ungewöhnlich, aber wahr: Denn der da über den Rassismus und Philosophischie schreibt, war selbst einst Sklave: Amo kam als Kind wie ein Sklave über Holland nach Deutschland, an den Hof in Braunschweig - Wolfenbüttel. Und von dort aus machte der Hochbegabte Karriere, wurde u.a. zum Kenner der rationalistischen Philosophie. Aber, so sehr man ihn wissenschaftlich schätzte, menschlich wurde er sehr oft als "Neger" degradiert und verachtet: Darum ging er nach 40 Jahren in Deutschland zurück nach Afrika. Und lebte dort als Weiser, als Gelehrter.
Der "Kunstverein Braunschweig" zeigt bis zum 13.9. 2020 eine ungewöhnliche Ausstellung zahlreicher Künstler, die sich von dem ungewöhnlichen Philosophen aus Ghana im 18. Jahrhundert inspirireren lassen. Wir empfehlen einen Besuch im Sommer, ein schöner Ausflug ins sehenswerte Braunschweig und Wolfenbüttel...

PS.: Ich habe kürzlich auf einen äthiopischen Philosophen ganz ungewöhnlicher Art hingewiesen, auf Zär a Yacob,der zu Beginn des 17. Jahrhunderts (!) in seiner Heimat Äthiopien eine sehr auf die Vernunft setzende Gotteserkenntnis entwickete. Ein radikaler, kirchenkritischer mutiger Denker aus Afrika. Und ein sehr wichtiges, leider kaum beachtetes Buch. Über dieses Buch sollten philosophische Seminare der Universitäten usw. Seminare veranstalten usw.

Heiliger Un-Geist in katholischen “charismatischen” Gemeinschaften.

Datum: 1. Juni 2020
Uhrzeit: um 0:00 Uhr am Montag, 1. Juni 2020 - um 0:00 Uhr am Montag, 1. Juni 2020
Feiertag | Gedenktag

Der heilige Geist ist nicht immer nur, eher selten sogar, der heilige Geist der kritischen, sich selbst reflektierenden Vernunft in den Kirchen. Menschen, die meinen, vom heiligen Geist "besessen" zu sein, gab es zu allen Zeiten der Kirchengeschichte. Auch heute. Und diese unvernünftig sich heilig fühlenden Gemeinschaften und deren Gründer sind sehr zahlreich und sehr mächtig in der katholischen Kirche, in evangelikalen Kreisen und Pfingstkirchen natürlich ebenso. Man denke nur an den Evangelikalen Präsidenten ("Diktator"?) Bolsonaro in Brasilien.
Es ist wichtig, am Pfingst-Montag, an diesen unheiligen, also unvernünftig und nicht gerade menschenfreundlichen Geist auch inmitten der römischen Kirche zu erinnern. Und an die immer noch einflussreichen Gemeinschaften, die sich auf den Heiligen Geist beziehen. Dabei ist der Geist, der heilige, ein Geist der Freiheit und Vernunft. LINK