Beten und bitten: Poesie im Angesicht des Unendlichen. Im Kulturradio des RBB

“Gott und die Welt” im RBB Kulturradio am Sonntag, 23.09.2012

Worte in Gottes Ohr

Über das Bittgebet

Von Christian Modehn

Das Thema “Beten und besonders Bittgebete sprechen” berührt auch philosophische Fragen, etwa nach der Verbundenheit mi Gott und der Beziehung des Menschen zum Göttlichen, der Transzendenz. Deswegen könnte diese Ra­dio­sen­dung auch für philosophisch Interessierte inspirierend sein.

„Bittet, so wird euch gegeben“, forderte Jesus seine Jünger auf. Darauf vertrauen auch gläubige Menschen, wenn sie sich mit ihren Sorgen an Gott wenden. Doch welchen Sinn hat es, um göttlichen Rat und Beistand zu bitten? „Wer betet, Gottes Reich des Friedens möge kommen, weckt in sich die Sehnsucht nach Frieden“, schreibt der Kirchenvater Augustinus. Heutige Theologen sind überzeugt: Im Beten und Bitten erkennt der Mensch, wer er ist und welche Ziele ihm wichtig sind. Bittgebete können zur spirituellen Poesie werden. Sie wecken  die Achtsamkeit. „Das Gebet ändert nicht Gott, aber es verändert den Betenden“,  sagt der protestantische Philosoph Sören Kierkegaard. Bittende und Betende hoffen, trotz aller Tiefen von einem göttlichen Grund getragen zu sein.

 

Beschneidung – Eine offene Diskussion. Interview mit dem Theologen Prof. Wilhelm Gräb

Eine Information vorweg:

Eine neue Kategorie im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon: „Fundamental vernünftig“ heißt der Titel, unter dem Sie in Zukunft regelmäßig Interviews mit Wilhelm Gräb finden. Er ist Theologieprofessor an der Humboldt Universität zu Berlin. Als „praktischer Theologe“  interpretiert er aktuelle Zeitfragen aus dem weiten Feld von Religionen und Kirchen, Kulturen und Philosophien. Der Untertitel unserer neue Kategorie „Religiös aus freier Einsicht“ zeigt an, dass es in den Beiträgen nicht um Wiederholungen dogmatischer Lehren geht, sondern um die Einladung, sich auch in religiösen Fragen seiner eigenen Vernunft anzuvertrauen. So wird allem unvernünftigen Fundamentalismus gegengesteuert und die Freiheit der einzelnen und der Gesellschaft gefördert. Die Freunde und Mitglieder des „Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salons Berlin“ freuen sich sehr, dass durch die Beiträge Wilhelm Gräbs den Diskussionen über die Rolle der Religionen in der heutigen Gesellschaft neue Perspektiven erschlossen werden.

Der erste Beitrag:

Beschneidung – Eine offene Diskussion

Ein Interview mit Prof. Wilhelm Gräb, Berlin, zuerst veröffentlicht am 20. Juli 2012

Die Fragen stellte Christian Modehn

Die jüngsten Diskussionen über die gesetzliche Legitimität religiös begründeter Beschneidungen an Jungen werden offenbar von einem Tabu bestimmt: Darf man wirklich nicht über uralte religiöse Traditionen kritisch nachdenken und offen diskutieren?

Die offene Diskussion findet ja statt. Wann ist zuletzt so viel über religiöse Riten, über das Recht, sie nach den Gesetzen der Religionsgemeinschaft auszuüben, diskutiert worden wie jetzt nach dem Kölner Landgerichtsurteil? Das merkwürdige allerdings ist: Die öffentliche Diskussion wird nur von einer Seite aus geführt. Die Säkularen bestimmen die Debatte, Politiker und Politikerinnen, Juristen und Juristinnen, Soziologen und Kulturwissenschaftlerinnen, dann noch Religionsphilosophen. Aber bei Theologen und Theologinnen? Eher Fehlanzeige!

Die Vertreter der Religionsgemeinschaften erwecken tatsächlich den Eindruck, als habe das Kölner Gerichtsurteil ein Tabu verletzt. Wütende Proteste von Seiten jüdischer und muslimischer Organisationen waren die Folge. Absurde Vergleiche bis hin zum Holocaust wurden gezogen. Theologisch erklärt haben die Religionsvertreter aber nichts. Kein Wort dazu, worin der religiöse Sinn dieser in der Tat auf uralte, frühgeschichtliche Kulturen zurückgehenden Beschneidungspraxis denn heute noch besteht. Allenfalls, dass Gott solches zu tun geboten habe, ist von religiöser Seite zu hören.

Bloß auf uralte Traditionen  zu verweisen, ist also kein stichhaltiges Argument?

Das Traditionsargument trägt nicht weit. Traditionen können ihren Sinn verlieren. Traditionen können verändert werden. Von Seiten der jüdischen Religionsgemeinschaft wird deshalb auch  gar nicht so sehr das Traditionsargument ins Feld geführt. Es wird auf das jüdische Religionsgesetz verwiesen, das wiederum eine klare biblische Begründung habe. Sie ist im Alten Testament auch der christlichen Bibel leicht nachzulesen (vgl. Gen 17, 10).

Auf Traditionen und Bräuche zu verweisen, entspringt im Grunde bereits einer säkularen Denkweise. Mit dem Traditionsargument operieren auch eher die Muslime. Denn die Beschneidung wird im Koran nicht befohlen. Sehr wohl aber in der Thora. Aus orthodoxer jüdischer Sicht geht es im jetzigen Beschneidungsfall um das Verhältnis von Religionsrecht und säkularem Recht oder eben Gottesgesetz und Menschengesetz.

Deshalb die Schärfe in der Auseinandersetzung von bestimmten Vertretern der jüdischen Religionsgemeinschaft. Dahinter steht freilich ein fundamentalistisches Verständnis der Bibel: Gott hat die Beschneidung als das ins Fleisch eingeschriebene Zeichen seines Bundes mit dem Volk Abrahams geboten. So steht es in der Bibel. Was in der Bibel steht, gilt unbedingt und in alle Ewigkeit. Doch das ist die Argumentationsform aller Bibelfundamentalisten, die freilich von Juden genauso wenig wie von Christen wirklich dann für alle Bibelstellen in Anwendung gebracht wird. Weiterlesen ⇘

Abbé Pierres 100. Geburtstag: Ein Prophet, ein Revolutionär der Solidarität

Abbé Pierre: Ein Prophet der Solidarität

Von Chriostian Modehn.  Anlässlich des 100. Geburtstages von Abbé Pierre,  2012.

Hinweis am 15.9.2024: Dieser Hinweis wurde im Jahr 2012 veröffentlicht, als in der weiten Öffentlichkeit, nicht nur der Kirche, Abbé Pierre hoch geschätzt, wenn nicht verehrt wurde. Seit einigen Monaten ist unzweifelhaft: Abbé Pierre war ein Missbrauchstäter, man lese dazu etwa den Hinweis LINK.

Und nur unter diesen Voraussetzungen sollte der folgende Hinweis gelesen werden.

Es bleibt die Frage: Ein Missbrauchstäter kann ein umfangreiches, internationales Sozialwerk (“Emmaus”) aufbauen, kann die Menschen zur sozialen Hilfe bewegen, als Sozialkritiker in der Öffentlichkeit sprechen, zum “Beliebtesten” aller Franzosen aufsteigen und trotzdem – in einer verschwiegenen Welt des Missbrauchs – sexuellen Missbrauch begehen. Und einige Kirchenführer wussten davon, griffen aber nicht ein, weil der “angesehene Priester – Star” in hellem Licht erscheinen musste. Er spielte aufgrund seines Renommes schließlich auch viel Geld, Spenden etc. ein…

…………..

Während meiner Aufenthalte in Frankreich habe ich mehrfach Abbé Pierre getroffen. Er war mehr als der bewunderte, „welt – berühmte“ „Sozialpriester“. Er war authentisch, mutig, kreativ, unbequem, radikal und heftig, wenn es um die Sache der Armen ging. Er war ein glaubwürdiger Priester, verehrt von Christen wie von Nichtchristen. Ich hatte ihn interviewt, u.a. für das  Radiomagazin „Gott in Frankreich“ (von 1989 – 2005) im Saarländischen Rundfunk, Redakteur war Norbert Sommer.

Anlässlich von Abbé Pierres 100. Geburtstages am 5. August 2012 (gestorben am 22. 1. 2007) biete ich zum Nachlesen drei ältere Ra­dio­sen­dungen, die ihre Aktualität bewahrt haben. Die Form der Texte entspricht der für Hörfunkzwecke üblichen Gestalt. Natürlich können in den drei kurzen Beiträgen nur einige Aspekte im Leben Abbé Pierres erwähnt werden. PS: Immerhin wird jetzt auch auf französischen 2 Euro – Münzen Abbé Pierres gedacht. Dadurch wird er zur bleibenden europäischen “Größe”.

1.

Eine Ra­dio­sen­dung für den NDR

„Mein Gott, warum?“ (2007)

Ein neues Buch des französischen Sozialpriesters Abbé Pierre

Von Christian Modehn

Wenn katholische Pfarrer und Theologen das Greisenalter erreichen und noch klar bei Verstand sind, neigen sie zu ehrlichen, man möchte sagen „radikalen“ theologischen Bekenntnissen. Das gilt etwa für die Professoren Karl Rahner oder Edward Schillebeeckx; das trifft nun auch auf Abbé Pierre zu, den weltbekannten französischen Sozial-Priester. Von ihm ist dieser Tage das Buch „Mein Gott, warum?“ erschienen.

Abbé Pierre gilt neben General de Gaulle und Marie Curie als der berühmteste Franzose. Er ist vor 7 Monaten im Alter von 95 Jahren gestorben (am 22. 1.2007). Er lebte authentisch  als armer Priester an der Seite der Armen. Mit ihnen hat er das weltweite Hilfswerk „Emmaus“ geschaffen, er hat – elementar – Millionen Hilfsbedürftiger mit Essen und Unterkunft versorgt. Vor allem hat er ihnen Mut zum Leben gemacht: „Trotz allem“. Noch als Greis war er dabei, wenn Obdachlose leer stehende Häuser besetzten. Er wollte sie vor der Vertreibung durch die Polizei schützen:

O TON, Abbé Pierre,

Väter und Mütter weinten. Eine Mutter musste in die Klinik eingeliefert werden, weil sie völlig verzweifelt ist. Es ist so: Arbeiter haben einfach die Decken im Haus eingerissen. Das ist kriminell. Ich habe den Premierminister angerufen, ich habe den Justizminister angerufen. Wir lassen uns das nicht bieten. (Applaus).

1. SPR.:

„Wut ist von Liebe nicht zu trennen“ war das Motto Abbé Pierres. Sein neuestes Buch „Mein Gott, warum?“ stört alle fromme Glaubensgewissheit angesichts des Elends in dieser Welt: Gott bleibe ein Geheimnis; nur in der Nächstenliebe können Zweifel und Skepsis überwunden werden, betonte er immer wieder:

 O TON, Abbe Pierre.

Glauben heißt: Gott ist Liebe. Und wir Menschen sind aufgerufen zu lieben. Die Krise der Menschheit und auch die Krise der Spiritualität kommt sicher auch daher, dass den Glaubenden das Elend der anderen Menschen immer noch ziemlich gleichgültig ist.

1. SPR.:

Das neue Buch Abbé Pierres bietet knappe spirituelle Meditationen. Er plädiert er für eine radikale, moderne Deutung alter dogmatischer Lehren und findet etwa den Gedanken „schauderhaft“, dass Gott sozusagen ganz bewusst Jesus am Kreuz leiden ließ. Nicht durch Schmerz und Pein, sondern durch Liebe werde die Menschheit gerettet, betont Abbé Pierre. Liebe war der Mittelpunkt seines Lebens: Sogar als Priester erlebte er für eine kurze Zeit auch die erotische Liebe zu Frauen. Dieses offene Bekenntnis in dem genannten Buch haben ihm die Bischöfe übel genommen. Und manch ein Beobachter meint, dadurch habe Abbé Pierre seine mögliche Heiligsprechung verhindert. Genauso empört waren konservative Kreise, als bekannt wurde: Er finde es ganz normal, Jahre lang einen offen homosexuell lebenden Priester als seinen Privatsekretär beschäftigt zu haben. Es war Abbé Jacques Perrotti, einen der Mitbegründer der Homosexuellen – Vereinigung „David und Jonathan“.

Das neue Buch kann aber auch wie ein kurz gefasstes Reformprogramm der katholischen Kirche gelesen werden. Abbé Pierre fordert die Aufhebung des Pflichtzölibats der Priester und die Zulassung von Frauen zum geistlichen Amt.  Joseph Ratzinger wurde als Kurienkardinal von Abbé Pierre, so wörtlich.  „furchterregend“ empfunden; im Falle Papst Benedikt XVI. hoffte er noch auf Großzügigkeit und Weite des Denkens…

Buchhinweis:

Abbé Pierre, Mein Gott warum? Fragen eines streitbaren Gottesmannes. Aus dem Französischen von Bettina Lemke. 120 Seiten, DTV Verlag, München, August 2007, 12 Euro.

—–WDR (2002)

Abbé Pierre wird 90

Von Christian Modehn

Ausgerechnet einen Priester finden die Franzosen besonders sympathisch. Und das in einer Gesellschaft, die sich rühmt, laizistisch zu sein. Abbé Pierre kennt in Frankreich jeder, den greisen Priester, der heute (5. August 2002) 90 Jahre alt wird: Er ist laut neusten Umfragen für ein 90 Prozent aller Franzosen ein Vorbild; noch vor den Fußballstars und den Filmdiven.

 O TON, Abbé Pierre,  0 43″

Väter und Mütter weinten. Eine Mutter musste in die Klinik eingeliefert werden, weil sie völlig verzweifelt ist. Denn man muss dies einfach anerkennen: Die Arbeiter haben einfach die Decken eingerissen, sie haben die Wände in den Zimmern zerstört, all das ist kriminell. Ich habe den Premierminister angerufen, ich habe den Justizminister, ich habe den Wohnungsbauminister benachrichtigt, auch den Sozialminister. Wir lassen uns das nicht bieten. (Applaus).

1.SPR.:

Paris, Oktober 1993. Applaus für einen greisen Rebellen. In seiner schwarzen Windjacke steht er da und schreit; gestützt auf einen Krückstock; eine Hand hinter dem Ohr, um das Hörgerät besser auf die Fragen der Journalisten einstellen zu können. Ihn kennen hier alle: Abbé Pierre, der Sozialpriester, ist immer zur Stelle ist, wenn Arme und Flüchtlinge bedrängt werden. Wieder einmal wird ein Haus “gesäubert”, wie es in der Amtssprache heißt: Spekulanten vertreiben Familien mit ihren Kindern aus einem Gebäude in der Avenue René Coty; mehr als einhundert Menschen hatten das leerstehende Haus besetzt, sie wollten endlich weg von der Strasse.

Abbé Pierre ist im Jahr 1993 81 Jahre alt. Wie oft hat man schon einen Nachruf auf ihn geschrieben; wie oft glaubte er sich selbst am Ende seiner Kräfte. Aber es ist die Wut, die ihn am Leben hält, die Wut über eine Gesellschaft, in der die Armen ausgegrenzt werden und keine Lebenschancen haben.
Abbé Pierre verdankt seinen Namen dem Widerstand gegen die Nazis in  Frankreich. Seit 1941 half er unter größten Gefahren etlichen Juden, über die Alpen in die Schweiz zu flüchten. “Mein Name ist ein Deck-Name, er ist ein Symbol des Protestes”, sagt Abbé Pierre nicht ohne Stolz. Eigentlich heißt er Henri Grouès ,  am 5. August 1912 wurde er in einer „wohlsituierten“ Lyoner Familie geboren. Wut und Zorn waren nicht gerade die Tugenden, die er bei seinen Eltern lernte; mildtätige Hilfsbereitschaft war ihnen, den strengen Katholiken, am wichtigsten. Sein Vater versorgte “ehrenamtlich” die Armen in der Nachbarschaft mit Spenden, mit Brot und Kleidung. Der Sohn, immer kränklich und vor allem sehr fromm, trat mit 18 Jahren in den Kapuzinerorden ein; das Kloster musste er kurz nach seiner Priesterweihe wieder verlassen: Er war den harten Lebensbedingungen dort gesundheitlich nicht gewachsen. Der Bischof von Grenoble übernahm ihn in sein Bistum auf. Aber der Oberhirte hatte sich geirrt, als er meinte, nun einen sanften und schwächlichen Kleriker bei sich zu haben: Der Priester schloss sich dem Widerstand gegen die Nazis an: Er konnte etliche Juden vor dem KZ bewahren.

Als Mann der Résistance wurde er von General de Gaulle im Jahr 1945 gedrängt, politische Verantwortung zu übernehmen: Als parteiloser Abgeordneter zog er ins Parlament ein.

Aber er entdeckte bald, dass konkrete Hilfe eher seine Sache ist als das endlose Debattieren im Plenarsaal und in den Ausschüssen. Zusammen mit Obdachlosen und Haftentlassenen gründete er 1951 eine Wohngemeinschaft in Neuilly-Plaisance. Die Männer begannen, Schrott zu sammeln, alte Maschinen zu reparieren und gebrauchte Kleider weiterzukaufen: So hatten sie genug zum Leben. Und die “guten Bürger” mussten entdecken: Menschen vom Rande der Gesellschaft haben noch Energie und Phantasie, eigenständig ihr Leben zu gestalten. Unter dem Namen “Emmaus-Bewegung” leben heute in Frankreich mehr als 100 ruppen zusammen; in allen Teilen der Welt gibt es weitere 250 Gemeinschaften mit mehr als 15.000 Bewohnern. Abbé Pierre:

O TON, Abbé Pierre,
“In der Bewegung leben Menschen, die man verzweifelt kennen könnte, zusammen mit festen Mitarbeitern, auch sie wollen nach unseren Regeln leben, die von gemeinsamer Arbeit bestimmt sind. Dabei weisen wir jede offizielle Unterstützung des Staates oder der Kirche oder einer anderen Organisation zurück. Wir haben viel Lebensfreude und auch einen gewissen Stolz. Wenn alle Mitglieder einer Gemeinschaft genug zum Leben haben, dann geben wir das restliche Geld den Armen. Wir wollen Arme sein, die noch etwas geben können, wir wollen dabei durchaus provozieren.

1.SPR.:

Die feinen Bürger in Paris, irgendwie noch religiös erzogen, erinnerten sich beim Namen Emmaus an einen biblischen Ort: Dort soll sich Jesus von Nazareth als der Auferstandene gezeigt hatte. Aber “Emmaus” ist kein “Projekt der Kirche”; es ist religiös neutral und offen für Menschen aller Weltanschauungen. Abbe Pierre galt sofort als “der Lumpensammler-Priester”;  in den Pariser Salons war er Gesprächs-Thema Nummer eins; Frankreich hatte wieder ein leuchtendes Vorbild. Abbé Pierre nützte seine Popularität, so konnte er sich der Medien bedienen:  Am 1. Februar 1954, früh am morgen, erschreckte er 4 Millionen Radio- Hörer mit seiner Botschaft, die bis heute fast Kultcharakter hat; der ursprüngliche Appell wurde über Radio-Luxembourg verbreitet:

O TON, Abbé Pierre,.

Meine Freunde, kommt zu Hilfe. Gerade ist eine Frau gestorben. Sie ist erfroren, heute Nacht um drei Uhr, auf dem Bürgersteig des Boulevard Sebastopol. Sie hatte bei sich ein Papier, das die Vertreibung aus ihrer Wohnung dokumentierte. Jede Nacht liegen mehr als 2000 Menschen auf den Strassen, zusammengekrümmt auf dem kalten Boden, ohne Dach, ohne Brot. Es gibt zu viele Scheußlichkeiten! Notaufnahmelager sind dringender denn je. Hört mich an! In drei Stunden werden zwei Zentren der Hilfsbereitschaft errichtet, das eine in der Nähe des Panthéons, in der Rue Sainte Genéviève, das andere in Courbevoie. Überall in Frankreich und in allen Vierten von Paris muss es Hinweise und Plakate geben, wo man Unterkunft und Essen findet.

1.SPR.:
Der Hilferuf wurde gehört und ernst genommen: Reiche Bürger brachten Decken und Lebensmittel; ehemalige Fabrikhallen wurden in Notunterkünfte umgewandelt: Und vor allem: Die Politiker begannen zu handeln: Sie starteten ein groß angelegtes Programm des Sozialen Wohnungsbaus.  9.000 Sozial-Wohnungen wurden sofort gebaut.

Abbé Pierre, der Star der Armen: Er nahm Verbindung auf mit dem Urwald-Doktor Albert Schweitzer, später mit Mahatma Gandhi, mit Martin Luther King und Papst Johannes XXIII.

Abbé Pierre ist bis heute das soziale Gewissen Frankreichs, eine Art inspirierendes Symbol für alle, die sich dem Dienst an Menschen in Not verschrieben haben, wie die “Ärzte ohne Grenzen” oder das französische “Hilfswerk gegen den Hunger in der Welt”.

Die Armen verehren ihn: René zum Beispiel, der die Strasse sein „Zuhause“ nennt. Er verdient sich ein paar Euros mit dem Verkauf von Réverbère, einer Obdachlosenzeitung in Paris:

O TON: rené

Ich habe keine regelmäßigen Einkünfte, alles wird immer schlimmer. Es ist sehr, sehr hart, so zu leben. Die Leute nehmen die Armen nicht wahr. Sie haben Angst vor ihnen. Abbé Pierre hilft viel, natürlich kann man ihn manchmal auch kritisieren. Aber seit 1954 setzt er sein ganzes Leben ein für die Armen. Er ist für mich ein Symbol. Was zählt, sind Leute die handeln, die etwas tun.

1.SPR.:
Aus der Leitung der weltweiten Emmaus – Bewegung hat sich Abbé Pierre schon in den siebziger Jahren zurückgezogen. Kompetente Sozialmanager leiten heute das Hilfswerk, das in Frankreich sogar ein eigenes Wohnungsbauprogramm auf den Weg gebracht hat für kinderreiche Familien mit bisher 8.000 Unterkünften.

Abbé Pierre lebt in einer Emmaus- Gemeinschaft, er ist mit den Armen also unmittelbar verbunden. Immer wieder meldet er sich mit Vorschlägen zu Wort: Er regte z.B. die Gründung eines Tagesaufenthaltes für obdachlose Menschen an, ein Pilotprojekt für Frankreich: Anne Daloz leitet die Agora im ersten Pariser Stadtbezirk:

O TON:

Die Tagesaufenthalte wurden geschaffen als Ergänzung zu den Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt ja eine ganz beachtliche Zahl von Übernachtungsstätten, da kommen die Leute abends zum Essen und zum Schlafen. Nach dem Frühstück aber müssen sie sich in der Stadt aufhalten. Diese Menschen irren den ganzen Tag durch die Stadt umher. Ihnen wollen wir zeigen, dass sie bei uns ein Zuhause für den Tag finden, nicht um sie zu behüten oder zu “betreuen”, sondern mit ihnen etwas gemeinsam zu unternehmen.

1.SPR.:
In der Pariser „Agora“ haben die Obdachlosen eine Postadresse; sie sind wieder erreichbar für ihre Freunde oder Familien; hier können sie sich waschen, in der Kleiderkammer liegen gut erhaltene Hemden und Hosen bereit; vor allem haben sie die Möglichkeit, sich langsam wieder ein geregeltes Leben zu gewöhnen. :

1.SPR.:
Seit den achtziger Jahren ist Abbé Pierre wieder ständig in den Medien präsent: Als es zu den ersten Massenentlassungen kam, als Familien ihre Mieten nicht mehr zahlen konnten und 4 Millionen Franzosen offiziell als “Arme” eingestuft wurden, war Abbé  Pierre zur Stelle: Er regte die Gründung der „Banque alimentaire“ an, einer Sammelstelle von Lebensmitteln, die an Bedürftige weitergeleitet werden. Der Schauspieler Coluche meldete sich bei ihm: Er wollte während des Winters die Restaurants du coeur eröffnen, Suppenküchen für die Armen: Abbé Pierre unterstützte Coluche, den Schauspieler, der es wagte, mit Spott und Hohn über das Pariser Establishment herzuziehen und dabei eine Politik einklagte, die das Prädikat “sozial” verdient. Coluche, der unnachgiebige Spötter, der Libertinist und Antiklerikale, wird zum Freund des Sozialpriesters. Als Coluche bei einem Unglück plötzlich ums Leben kam, ließ es Abbé Pierre nicht nehmen, bei der Trauerfeier das Wort zu ergreifen:

O TON: Abbé Pierre.

Hören wir wesentliche Worte, die von Jesus überliefert sind: Er sagte: Beim letzten Gericht wird eine einzige Frage gestellt: Ich hatte Hunger, ich habe geweint, ich war im Gefängnis, ich war krank, mir war so kalt. Was hast du  in dieser Situation getan?

Aber jetzt sind wir alle zusammen gestärkt, weil hier uns hier versammeln um einen Menschen, der wirklich sein Leben vorbildlich eingesetzt hat. Darum sind wir ja so zahlreich. Denn ich glaube: Sicherlich war Coluche kein Heiliger. Aber er war ein Mensch, der sein Brot geteilt hat, er hatte klare Prinzipien, er folgte dem Wort Jesu: Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein.

1. SPR.:

Abbé Pierre kennt keine Berührungsängste. Wer auch immer sich an ihn wendet, wird unterstützt, vorausgesetzt, er bringt die Sache der Armen voran. Aber einmal war der alte Sozialpriester auch von Blindheit geschlagen, so etwa, als er Mitte der neunziger seinen alten Freund, den marxistischen Philosophen Roger Garaudy unterstützte: Abbé Pierre hatte nicht mitbekommen, dass aus dem linken Philosophen inzwischen nicht nur ein radikaler Islamist, sondern auch ein militanter Leugner der Naziverbrechen geworden war. Garaudy war es gelungen, den greisen Priester für seine eigene, die antisemitische Sache zu vereinnahmen: Die Öffentlichkeit war entsetzt: Abbé Pierre, der Freund der Juden, soll ein Antisemit sein? Der greise Priester entschuldigte sich für seine Naivität im Umgang mit Garaudy; die Franzosen haben sein “mea culpa” akzeptiert und ihm den faux pas verziehen.

Die Franzosen lieben Abbé Pierre, weil er als katholischer Priester so antiklerikal ist. Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich weit reichende Reformen in der katholischen Kirche wünscht. Er verstehe nicht, so sagte er, dass Papst und Bischöfe so oft von den Armen reden, aber nur selten für sie praktisch Partei ergreifen. Er kritisiert, dass immer noch einzig die Männer in der Kirche das Sagen haben; er wünscht sich weniger Pomp und Glanz und Luxus in kirchlichen Kreisen. Um einmal zu zeigen, was Menschlichkeit in einer moralisch rigiden Kirche bedeutet, engagierte er einen umstrittenen Priester als seinen Privatsekretär: Mit dem katholischen Pfarrer Jacques Perotti wollte kein Bischof etwas zu tun haben: Denn Perotti hatte sich in aller Öffentlichkeit als schwul geoutet. Abbé Pierre holte den homosexuellen Priester in sein Haus. Pater Perotti:

O TON,  Perotti:

Ich bin nicht voll in die Strukturen der Kirchen integriert; ich bin Sekretär von Abbé Pierre, und der ist unabhängig von der Kirche und befindet sich selbst eher am Rande der Kirche. Denn die Bewegung Emmaus, die er gegründet hat, ist ja nicht religiös, sondern weltlich, laizistisch. Also wegen Abbé  Pierre, so scheint es mir, lebe ich wie unter einer Art Schirm, der alle Blitze abwehrt aus dem Vatikan, aus Rom und vonseiten der Bischöfe. Abbé Pierre hat es mir erlaubt, dass ich mein Priesteramt leben kann als Vorkämpfer für die Sache der Homosexuellen. Er ist ein Mensch, der gut zuhören kann, er kann alle menschlichen Situationen verstehen. Er hat auch meinen Lebensweg gut verstanden, dass ich einen Kampf führe zur Befreiung der Homosexuellen in der Kirche. Ich habe selbst gehört, wie er mich verteidigt hat bei einer Mahlzeit, als wir mit Bischöfen zusammen an einem Tisch saßen.

1. SPR.:

Abbé Pierre zieht in diesen Tagen Bilanz: Natürlich, er hat vieles bewirkt, sein Werk Emmaus entwickelt sich gut. Aber viele Projekte sind nicht vorangekommen: So etwa sein Bemühen, der Marseillaise, der französischen Nationalhymne, einen neuen, einen friedlicheren Text zu geben. Nicht vorangekommen ist seine Forderung, eine Gesellschaft zu bauen, in der die soziale Gerechtigkeit für alle (auch im Recht auf menschenwürdige Wohnung) tatsächlich gesetzlich verankert ist. Abbé Pierre steigert sich noch heute in eine Wut der Verzweiflung, wenn er sieht, dass die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden. Und er kritisiert eine Kirche in Europa und Nordamerika, die immer noch mit ein paar Spenden dem Elend in der Dritten Welt gerecht werden will. Seine Wut bleibt, auch wenn er sich bemüht, wie ein Mystiker, in der unendlichen Liebe zu allen Wesen zu leben:

O TON, Abb´ Pierre
Glauben heißt: Gott ist Liebe! Und wir Menschen sind aufgerufen zu lieben. Die Krise der Menschheit und auch die Krise der Spiritualität rührt sicher auch daher, dass den Glaubenden das Elend der anderen immer noch ziemlich gleichgültig ist.

3. Zum Zöibat

Zur Sexualität und zum Zölibat: Aus einer Ra­dio­sen­dung für den WDR:

Nur wenige Priester haben den Mut, über ihr eigenes Ringen mit der Keuschheit zu sprechen. Zu ihnen gehört der berühmte französische Sozialpriester Abbé Pierre, er ist im Jahr 2007 im Alter von 94 Jahren gestorben. Kurz vor seinem Tod schrieb er in dem Buch „Mein Gott, warum?“

„Mit dem Keuschheitsgelübde hatte ich in gewisser Weise das Leben eines Gefangenen. Ich bezeichne diesen Zustand als freiwillige Unfreiheit. Es kam vor, dass ich der Kraft des erotischen Verlangens nachgab. Aber ich hatte nie eine richtige Beziehung. Da ich nicht zuließ, dass sich das sexuelle Verlangen in mir verwurzelte. Dies hätte zu einer dauerhaften Beziehung mit einer Frau geführt, was jedoch mit meiner Lebensentscheidung zum Priestertum nicht vereinbar gewesen wäre.

1. SPR.:

Abbé Pierre ging so weit einzugestehen, dass er seinen Freundinnen doch nicht gerecht geworden ist: „Folglich machte ich die Frauen unglücklich und fühlte mich selbst zwischen zwei unvereinbaren Lebensentscheidungen hin und her gerissen“.

Zum Schluß möchte ich darauf hinweisen, dass der progressive Bischof Jacques Gaillot, Evreux, 1994 vom Papst abgesetzt, mit Abbé Pierre befreundet war. Er gewährte dem Bischof, 1994 plötzlich ohne Obdach,  viel Unterstützung. Die Kritik an dieser Solidarität vonseiten der Etablierten, auch der Hierarchie, war Abbé Pierre selbstverständlich völlig egal.

Der Link verweist auf einen  Beitrag (von mehreren Artikeln)  von mir zu Bischof Jacques Gaillot auf dieser website. Sie  ist vor allem den Philosophien verpflichtet, aber auch den Religionen wie der selbstverständlichen  Religionskritik aus vernünftigen Argumenten.

copyright: christian modehn, berlin. Religionsphilosophischer-salon.de

 

 

 

 

 

 

 

 

Was alle Menschen verbindet: Die “goldene Regel”

 

Was kann alle Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen vereinen? Gibt es eine gemeinsame humanistische Basis, einen “gemeinsamen Nenner”, auf dem sich alle Menschen treffen und begegnen können?

Die Goldene Regel und das Mitgefühls: Die Philosophin Karen Armstrong plädiert für eine >Charta des Mitgefühls<.

Ein Vortrag (Christian Modehn) und Aussprache. Im Kulturraum Mainzer7 in Berlin – Neukölln, Mainzer Str. 7, nahe U Bhf Hermann Platz.

Am Montag, 20.8.2012 um 19 Uhr. Herzliche Einladung!

“Gut leben” Ein philos. Salon

“Gut leben”: Eine Weisung, ein Ideal, eine Utopie, die mit der Philosophie als  praktischer und kritischer Lebensorientierung eng verbunden ist. In diesem Salonabend ist unser besonderer Gast Thomas Fatheuer, der viele Jahre für die Heinrich Böll Stiftung in Rio de Janeiro arbeitete und gut die lateinamerikanisch – “indigene” “buen vivir” Konzeption kennt, vor allem in Ecuador und Bolivien. Was ist gut leben dort,was ist gut leben hier? Ein spannender Disput, diesmal in der Galerie FANTOM in der Hektor str. 9 in Wilmersdorf. Bushaltestelle Joachim Friedirch Str. oder U Bahnhof Adenauer Pl.

Wir freuen uns, eine neue “Bleibe” für unseren Salon zu haben. Am Freitag, 24. 8. 2012; Beginn um 19 Uhr, Getränke können in der Galerie erworben werden. Für die Raummiete: 5 Euro Eintritt. Wer diesen Eintritt nicht zahlen kann, ist auch willkommen.  Anmeldung bitte an christian.modehn@berlin.de   Wer sich anmeldet, erhält Infos vorweg.

Pilgern – eine Inspiration: Auch für Arbeitslose

Pilgern wird heute immer beliebter, oft in touristischem Zusammenhang, manchmal in religiösem, seltener noch wird auf die “therapeutische” Wirkung des Pilgerns hingewiesen. Noch seltener sind die Einladungen auch an “Nichtkirchliche” (“Atheisten”), sich aufzumachen und los – zu pilgern. Wir stellen im Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en Salon einmal eine praktische religiös  – humanistische Initiative dar, etwas Neues im weiten Feld des Pilgerwesens. Sich der Einsamkeit stellen, auf sich selbst hören lernen, ein Ziel sehen: Entdeckungen, die sich im unermüdlichen Unterwegssein erschließen.

„Du wählst dein Ziel“

Die Berliner Initiative »Gangbar«: Pilgern – eine Inspiration auch für Arbeitslose

Von Christian Modehn

Das Pilgern hat ihm die Lebensenergie wiedergegeben. Als er sich als Webdesigner völlig erschöpft fühlte, wollte Christian Haase aus Berlin-Neukölln nicht einfach faulenzen; er wollte ein Ziel ansteuern, das sich auch spirituell lohnt. Darum entschied er sich fürs Pilgern. Er wollte Orte aufsuchen, die einen Besuch verdienen.

Von Görlitz aus kam er durch Kamenz, die »Lessing-Stadt«; er lernte Naumburg kennen und Erfurt. Auf dieser Etappe des »Ökumenischen Pilgerwegs« nach Vacha in Thüringen, schon beinahe an der Grenze zu Hessen, war Christian Haase meistens allein unterwegs. »Da wird man mit sich selbst konfrontiert«, erzählt der Pilger. Nur abends, in den Herbergen, konnte er sich mit fremden Menschen freundschaftlich austauschen.

Christian Haase sagt: »Mir tat es gut, auch körperlich an die Grenzen meiner Belastbarkeit zu kommen. Das Pilgern begeisterte mich so sehr, dass ich seitdem nicht nur meinen Urlaub pilgernd verbringe, sondern vor allem andere einlade, als Pilger einem Ziel entgegenzugehen.«

Inzwischen hat Christian Haase die Initiative »Gangbar« gegründet: Neben seiner Tätigkeit in einem Job-Center will er in seiner Freizeit Arbeitssuchenden Alternativen zeigen: »Ich habe vor Kurzem ›Gangbar‹ zusammen mit André Kohnert geschaffen als eine Aktivierungshilfe: Im Pilgern testen Menschen ihre Fähigkeiten.« Langzeitarbeitslose neigen zur Resignation, Pilgern kann sie davon befreien. Etliche Arbeitssuchende ließen sich bereits von der ungewöhnlichen Methode begeistern.

Aber es gibt praktische Schwierigkeiten: Wer sich auf den über 2000 Kilometer langen Fuß- oder Fahrradpilgerweg nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens aufmacht, braucht die Genehmigung des für ihn zuständigen Job-Centers mit der Zusicherung, dass die Leistungen während der sechs Monate dauernden Tour nicht gestrichen werden.

Um breite Kreise fürs das »heilsame Pilgern« anzusprechen, hat Christian Haase neue Formen des »Probepilgerns« entwickelt. Wer sich bisher nicht »raustraute«, kann ein paar Stunden oder auch ein paar Tage im Berliner Umland einem selbst gewählten Ziel entgegengehen und dabei auch unbekannte Landschaften und Städte entdecken. Für viele »religionsferne« Menschen in Berlin ist dies sicher eine geeignete Form, das Pilgern überhaupt einzuüben.

Wenn Christian Haase als Jakobspilger unterwegs ist, verzichtet er nicht auf sein mittelalterlich wirkendes Gewand mit dem Pilgerhut und dem Stab. »So erkennen mich die Leute; sie sprechen mich an, und ich erkläre, wie zeitgemäß diese uralte Tradition ist.«

Kontakt: http://gangbar.wordpress.com

Dieser Artikel erschien in der empfehlenswerten Zeitschrift PUBLIK FORUM.

copyright: christian modehn.

Zu einigen Filmen und Radiofeatures für die ARD von Christian Modehn. Sowie zu einigen Buchpublikationen und Aufsätzen…

PHILOSOPHISCHE und THEOLOGISCHE RADIO SALONS von Christian Modehn (zwischen 2005 und 2014)

(Länge : 24 Min.)  im RBB Kulturradio (Redakteurin Anne Winter).

Eine Übersicht:

Ein Radio – Salon über Montaigne

Über Kant

Über Hegel

Über Heidegger

Über Bultmann

Über Tillich

Über Schleiermacher

Über Melanchthon

Außerdem im RBB Kulturradio Features über

Wunderglauben

Fegefeuer

Gottesbeweise

Karl Rahner

Die Jungfrau Maria

Apokryphe Evangelien

Jesus am Kreuz

Anders Trauern

Patchworkreligion

Kreuz oder GLÜCK?

In der Reihe von NDR Kultur “Gaubenssachen” (Sonntags um 8.40 Uhr, Redakteure waren u.a. Bernward Kalbhenn, Florian Breitmeier):

21.7.2002
Coca-Cola zum Abendmahl?
Kirche und Religion als kultureller Mix

20.7.2008
Der philosophische Glaube
Karl Jaspers Angebot ist von bleibender Aktualität

14.6.2009
„Weil so vieles zum Himmel schreit“
Warum der Philosoph Jürgen Habermas auf religiöses Bindungen setzt.

21.3.2010
Eine Frau mit tausend Namen
Wer ist Maria, die Mutter Jesu von Nazareth?

25. 7.2010
Wegweiser in ein glückliches Leben
Über die „Goldene Regel“

2.1.2011. (Wdh. am 19.2.2017)
Einfach glauben. Wenn Menschen wieder Wesentliches spüren wollen.

17.4.2011
Leise winken, weitergehen
Leben ist Abschiednehmen

10.7.2011
Muße muss sein
Vom zweckfreien Genießen des Daseins

30.10.2011
Die Götter müssen verschwinden
Warum Atheisten den Glauben fördern können

12.2.2012
Weder zu heiß noch zu kalt
Lob der Lauheit

12.8.2012.
Welcher Geist regiert den Staat
Über das Prinzip der Laizität

9.6.2013
Lässt sich Gott beleidigen?
Sinn und Unsinn der Blasphemie

20.10.2013
„Das Leben ist ein Geheimnis“
Albert Camus – ein frommer Ungläubiger

2.3.2014
Wenn die Lust zur Vernunft kommt
Die Aktualität des Hedonismus

21.9.2014
Von der Frömmigkeit des Denkens
Zum Miteinander von Religion und Philosophie

11.1.2015
Fromme Sprüche reichen nicht
Wer glaubt, will auch verstehen

10.5.2015
„Halten wir uns an das Lichtvolle“
Zum 100. Geburtstag von Frère Roger Schutz (Taizé)

8.11.2015
Zur Vernunft kommen
Unterwegs zu umfassender Menschlichkeit

22.5.2016
Vergiss dich selbst und finde dich
Wege aus dem Egoismus

2.10.2016
Stille und Spiritualität
Erfahrungen in leeren Kirchen

17.4.2017
Befreit von der Macht des Todes
Ostern für Aufgeklärte

10.9.2017
Das umstrittene Kreuz
Christlicher Glaube in der Öffentlichkeit

1.7.2018
Wo ist die heile Welt?
Über die Sehnsucht

20.1.2019
Wenn immer mehr unsicher wird
Über das Haltfinden

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Einige ARD FILME ( 30 Min. Features) von Christian Modehn:

Die im SFB/ARD gesendeten Filme hatten als verantwortlichen Redakteur Johannes Huthmann. Für den Schnitt war im SFB/RBB in den allermeisten Filmen Matthias Spranger verantwortlich.

“Wir haben von Luther gelernt” (mit Beiträgen von Otto-Hermann Pesch, Augustiner Würzburg)
Katholiken und der Reformator 1984.SFB
.

“Vom Virus nicht berührt”. AIDS, die Kirche und die Moral”. Im Ersten/WDR. Red. Friedhelm Lange, Sendung am 18.4. 1986. Peter Kurath schrieb in der “Funk-Korrespondenz” (am 25.4.1986):”Die Sendung steht für die Hoffnung, dass journalistische Arbeit auch immer Lebenshilfe sein kann,indem sie Anteilnahme am Schicksal anderer fördert, auch wenn das nicht ohne Kratzer geht”. Mit “Kratzern” ist die Empörung über den Film gemeint, der in den biederen katholischen Kreisen entstand, bis hin zu Polemiken in der katholischen Presse.

“Meine Freunde, die Ungläubigen, Tomas Halik in Prag”
1999, (MDR und SFB).

“Momente des Glücks
Wie alte Menschen würdig miteinander leben” (etwa die Initiative “Les petits frères des pauvres”, Paris)
SR 2000 (Red. Norbert Sommer)

“Der Reformator mit dem Schwert. Über Thomas Müntzer.” WDR 1989, kurz vor der Wende. Red. Friedhelm Lange WDR
.
“Machtlos und frei”
Über den einzigen  progressiven katholischen Bischof Europas: Jacques Gaillot (Evreux)
1989 (SR, Red. Norbert Sommer)

“Die Räuberbanden bekehren” (SR)
Die problematische “Neue Evangelisierung Europas” (mit Bildern und Interviews mit den Legionären Christi, Rom)
1992

“Fromme Besserwessis”. Ordensleute im Osten Deutschlands,  auch in verschiedenen 3. Programmen, SFB, 6.2.1994.

“Die Berlin-Amsterdam-Connection”:  Begegnungen in europäischen Metropolen (u.a. mit den Ordensfrauen Michaela Bank und Angelika Kollacks, Berlin-Marzahn) SFB, 27.8. 1994.

“Manchmal hilft nur noch beten” (u.a. mit dem Theologen Klaus Kliesch)
Menschen, die zu Gott sprechen
1995 SFB
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“In die Wüste geschickt”
Bischof Jacques Gaillot wurde vor einem Jahr abgesetzt. Bischof Gaillot lebt in besetztem Haus in Paris, Partenia,
1995 WDR, Red. Friedhelm Lange (siehe den ersten Beitrag von 1989)
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“Fitness für die Seele”
Wege in die Meditation
1997 SFB
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„Da bin ich aber skeptisch“
Junge Theologen in Berlin
1997 SFB
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“Paläste für die Armen”
Beobachtungen in Berlin und New York (u.a. über das weltweite Nehemia-Projekt)
1998 SFB
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“Schwache sind stärker”
Kirchentag in Leipzig
1997 SFB
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“Ritter, Mönche, Abenteurer”
Das Mittelalter lebt
1997 SFB
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“Neugierig auf Got”t
Wenn Atheisten Christen werden
1997 SFB
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“Unter dem Himmel von Amsterdam”, WDR
Fromme Huren, neue Mönche, falsche Kirchen    (Kirchenabriß und Neubeginn, Ricus Dullaert Pastor, Oude Kerk usw)
1998
…………
“Gesund durch Glauben?”
Möglichkeiten ganzheitlicher Heilung
1998 SFB
…………
Himmlisch speisen
Ein Menu für Leib und Seele
1998 SFB
……..
“Der Griff der Krake nach dem Kreuz”
Kirche und Stasi (WDR, 1992)
……..
“Kraft und Herrlichkeit”
Ein Berliner Vater Unser
1999 SFB
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“Unter dem Himmel von Paris”
Von Göttern, Zweiflern und frommen Tieren
1999 WDR (Red. Friedhelm Lange)
………
“Beichten beim Frisör “(Ein Versuch, der “weltlichen” Spiritualität auf die Spur zu kommen)
2001 SFB
………….
“Der gute Gott von Mainhattan”
Evangelischer Kirchentag in Frankfurt/M.
2000, SFB
………
“Landungsbrücken”
Der Katholikentag in Hamburg
2001, SFB
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“Von der Lust zu feiern”
Alternative Jugendweihe in Erfurt
2001 SFB
…………
“Auf Ihr Wohl”
Vom Geist edler Getränke
2003, SFB
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“Die Nacht wandeln”
Begegnungen mit Menschen, die das Licht lieben
2002 SFB (Zum ersten Mal ein Beitrag, der die Spiritualität der Nacht darstellt, u.a im Karmel Kloster und mit dem Theologen Hans Peter Hauschild)
Ein weiteres Feature, ebenfalls mit einem Beitrag von Hans Peter Hauschild und Pater Klaus Mertes SJ in einem der ersten Filme, die sich mit AIDS und den Kirchen auseinandersetzten:
”Vom Virus nicht berührt”. AIDS, die Kirche und die Moral (WDR 1. Progr., Red. Friedhelm Lange) 1986
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“Laufen, laufen, nichts als Laufen”
Die Spiritualität des Marathon
2003 SFB
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“Wenn die Kirche kein Geld hat”
Christen in der Vorstadt von Paris (Ivry) ein Porträt einer Gemeinde, die von der progressiven katholischen Gemeinschaft “Mission de France” geleitet wird.
2005 SR (Red. Norbert Sommer)
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“In letzter Minute
”, Über die Zukunft der Kirche in Burgund (AUXERRE)
, 2000 SR
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“Engel unter uns”
(u.a. auch Engeldarstellungen auf Friedhöfen und einem Interview mit P. Anselm Grün)
2006 RBB, Red. Harald Quist)
…….
“San Lazaro tanzt Salsa und Merengue”
Karibik in Berlin
2003 SFB
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“Karriere nach unten”
Franziskanerinnen in Berlin – Kreuzberg (u.a. mit Schwester Ingrid)
2003, SFB
……..
Von der Lust zu denken
Philosophie als Lebenshilfe (über den praktischen Philosophen Prof. Lutz von Werder)
2003, SFB
…….
“100 gemeinsame Stunden”
Der Ökumenische Kirchentag in Berlin (zus. mit Margarethe Steinhausen) u.a. mit Bildern zu Prof. Gotthold Hasenhüttl)
2003 SFB, Red. Friederike Sittler
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“Jeder ist Weltmeister”
Brasilien in Berlin, anläßlich der Fußball Weltmeisterschaft in Deutschland
2006 RBB, Red. Harald Quist
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Weitere Halbstunden-Features von Christian Modehn im Sender Freies Berlin SFB, ARD:

“Außenseiter im katholischen Milieu. Die Friedensgruppen „Pax Christi“
1.2.1987
……….
“Verfolgt, vernichtet, lebendig. Jüdische Gemeinden im Osten Europas heute”.
3.7.1992
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“Auf den Spuren des Erleuchteten. Buddhisten in Europa.”
2.1.1993. Und eine Neubearbeitung Sendung am 8.4.1995
………..
“Menschlich leben ohne Gott. Humanisten entdecken ihre „Mission“ für den Osten Deutschlands.”
4.9.1993
….
“Schwache sind stärker. Vom Kirchentag in Leipzig. Sendung am 21.6.1997.
…..
“Glauben ohne Gott”
Porträt einer Humanistin Ein Film über die vielseitige Tätigkeit von Gita Neumann vom HVD
RBB 2007, Red.Friederike Sittler
Dies war mein (aber nur zeitlich gesehen) “letzter” Halbstundenfilm für ERSTE.
PS:
Das werde ich manchmal gefragt:
Mein erster Halbstundenfilm fürs ERSTE (SFB 1976) hatte den Titel:
Gott in der Kneipe.
Und:
Mein erster Film für die ARD überhaupt  war ein 10 Minuten dauernder Magazinbeitrag fürs ERSTE, WDR, Reihe Blickfeld, 1975, über die ökumenische und unabhängige, einst röm. katholische Gemeinde DOMINIKUS in Amsterdam. Red. Dietrich P. Winterberg.
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Abgesehen von den 30 Minuten-Features für die ARD: Ich habe zahlreiche Magazin-Beiträge (Länge zwischen 4 und 8 Minuten, manchmal 12 Minuten realisiert für die ARD.
Hier nur einige Beispiele der Beiträge für den SFB, die Magazin Beiträge für den WDR lasse ich hier aus…
Ungehorsam aus Glauben. Praktische Ökumene in Holland. Sendung: 9.1.1985.

Ist das Boot wieder voll? Schweizer Christen kämpfen für die Flüchtlinge. Sendung: 4.4.1987

Raus dem Ghetto: 10 Jahre „Homosexuelle und Kirche“ Sendung 5.12.1987.

Religiöses im Werk von Joseph Beuys in Berliner Ausstellung, Sendung 5.3.1988.

Euthanasie-Diskussion unter Christen in Holland, Sendung am 6.8.1988.

Wo Atheisten die Bibel lesen: Beobachtungen in Amsterdam. Sendung 7.5.1988.

Pfarrer Klaus Kliesch muss Berlin-Kreuzberg verlassen (Auf Befehl von Kardinal Meisner) Sendung am 3.9.1988.

Tamilische Gemeinden in Berlin Sendung am 6.1.1989.

Dein Name lebt weiter: Trauern angesichts von Aids: Sendung am 3.2.1989.
…damit die Toten leben: das neue jüdische Museum in Amsterdam, Sendung am 1.9.1989.

Eine katholische Gemeinde in Leipzig: St. Laurentius: 5.1. 1990.

Der brasilianische Theologe Leonardo Boff in Berlin 2.3.1990.

Der 3.Oktober 1990 in Genthin: Sendung am 5.10.1990.

Gläubige Sowjets? Beobachtungen bei der „Roten Armee“ in Brandenburg, Sendung 9.11.1990.

Ukrainische Kirche in Lemberg: Sendung am 13.1.1991.

Neubau und Umbau der Kirche in Halle. Sendung am 12.5.1991

“Ich habe der Kirche geschadet“. Bekenntnisse einer Stasi – Mitarbeiterin. Sendung am 15.3. 1992

Ein Mensch – ein Wort : Rupert Neudeck und die Bibel, Sendung am 27..3.1992.

Ein Mensch – ein Wort – Wolfgang Thierse und die Bibel. Sendung 1.5.1992.

Der eine Gott in vielen Religionen: Der Benediktiner Abt Tholens in Amsterdam. Sendung 21.7.1991

Mystik für Anfänger: Sendung am 29.12.1991.

Die Neokatechumenalen, Sendung am 12.9.1992.

Die Armen im Abseits. Konferenz lateinamerikanischer Bischöfe in Santo Domingo. Sendung am 24.10.1992

Russische Gemeinden und Kirchen in Berlin: Sendung 2.9.1995

Papstbesuch in Berlin, Sendung im 1.Progr. am 23.6.1996.

Kirche in Paris: Sendung am 10.8.1996

Meditieren in Auschwitz: Sendung am 14.12.1996

Die Bibel im Theater: Ein Experiment der Schaubühne. Sendung am 19.4.1997

Zwischen Gospel und HipHop. Freikirchen in Berlin, Sendung am 24.1.1998.

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Die meisten Essays und Beiträge habe ich seit 1975 für verschiedene Rundfunksender verfasst, für die Sender der ARD, aber auch für RIAS Berlin sowie gelegentlich auch für den Deutschlandfunk.

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Beiträge  für etliche Sammelbände: Sie sind auf theologische Fragen bezogen. Sie haben sich aber niemals als „Werbung“ für die bestehende römische Kirche verstanden.

Eine Auswahl:

1.
„Apokalypse jetzt?“ Ein Beitrag über die Vorstellungen vom Ende vor allem in Pfingst-Kirchen. In dem Buch „Mythos Jahrtausendwechsel“ Hg. von Norbert Sommer, Berlin 1998 .Dort S. 54 bis 66.
2.
Joseph Cardijn und die lateinamerikanische Befreiungstheologie“. In: „Zur Arbeiterschaft, zur Arbeiterbewegung entschieden“, hg. von B. Anthony, Mainz 1982, dort S. 113 bis 126. Der Beitrag geht den Spuren nach, die das Denken und Handeln Cardijns bestimmten und die in Richtung Befreiungstheologie weisen. Auf Seite 125 f. schreibe ich bezogen auf kirchliches Leben in Deutschland: „Von der Kirche aus Arbeitern, aus Unterprivilegierten, Subproletariern usw. sind wir hierzulande noch meilenweit entfernt. Arbeiterinteressen stehen im großen und ganzen NICHT im Mittelpunlt kirchlicher Interessen… Ein Militärgeistlicher ist dann wichtiger als ein Arbeiterpriester; ein ruhiges, weltfernes Kloster wichtiger als eine Kommunität von Arbeiternonnen in Neubausiedlungen…“ usw.
3.
„Christen sind Götzendiener. Perspektiven zum Thema Geld und Gold aus Lateinamerika“ in: „Vom Geld und seiner Seligkeit“, hg. von Norbert Sommer, Berlin 2005. S. 97 bis 101. Der Beitrag bezieht sich auf Studien von Bartolomé de Las Casas, Gustavo Gutierrez sowie auf den „indianischen“ Schriftsteller Felipe Guamán Poma de Ayla.
4.
„ Die Gettos überwinden. Der christlich-moslemische Dialog in Frankreich“, in: „Fremde Nachbarn“, E. B. Verlag, Hamburg,1997, hg. von Michael Göpfert, dort S. 187 bis 198.
5.
Die Kirchen schließen und die Religion lebt auf. Beobachtungen in Amsterdam“. In: „Götter auf der Durchreise“, hg. von Hans W. Dannowski, Michael Göpfer u.a., E.B. Verlag 1993, dort Seite 40 bis 54. Dieser Beitrag, zu Beginn der neunziger Jahre verfasst, weist u.a. auf den Benediktinerabt Kees Tholens hin im Begijnhof; auf die freie ökumenische, einst katholische Gemeinde „de Duif“; die „Studentenecclesia“ mit Huub Oosterhuis; auf die interessante Initiative am Sonntagmorgen „Atheisten deuten die Bibel“ im Kulturzentrum Paradiso (einer ehem. Kirche) sowie auf den unvergessenen Jesuiten Pater Jan van Kilsdonk… Ein Theologe, der nur in der Freiheit einer freien Stadt Amsterdam auch wirklich leben konnte. Und ganz offen zeigte, wie seine besondere Sympathie den Homosexuellen galt, später dann auch in der Begleitung von Menschen mit AIDS.

6.
„Zwischen Gott und der Revolution. Zur Situation christlicher Literatur in Lateinamerika“. In der Zeitschrift „Am Tisch des Wortes, Nr. 146“. KBW Verlag Stuttgart, 1974, S. 95 bis 100.

7.
Der Traum ist vorbei…Erinnerungen an den Mai 68. In: „Zwischen Medellin und Paris. 1968 und die Theologie“, hg. von Kuno Füssel und Michael Ramminger. Edition Exodus, 2009. Dort S. 11-24.

8.
“Nicht länger bereit, sich zu verstecken. David und Jonathan. Eine Vereinigung homosexueller Christen in Frankreich”. In: “Die Welt ist voller Hoffnung”, hg. von Michael Albus. Mainz 1984, dort S. 109 – 116.

9.
“Im Dienste der Ärmsten der Vierten Welt. Die Bewegung ATD”. ebd., S. 91 – 99.

10.
“Christen und Atheisten. Werden aus Feinden jetzt Partner?” in: “Zugänge und Herwege”, KBW Verlag, Stuttgart, 1977, S. 223 -239.

11.
“Jesus war der erste Sansculotte. Religiöse Tendenzen während der französischen Revolution”. Zeitschrift Refommatio, Schweiz, Juni 1989. S. 192 – 200.

12.
“Katholiken für Luther. Ein Jubiläum, um zu lernen”. In: “Martin Luther”, Goldmann Verlag 1983, Dort S. 102 – 123.(Nebenbei: Dieser Beitrag sollte eine Ergänzung sein zu meinem Film im Ersten/SFB am 26.3.1983 “Wir haben von Luther gelernt”.)