Gegen Hysterie und Nervosität: Was Fasten heute bedeutet. Drei Fragen an Prof. Wilhelm Gräb

Weiterdenken: 3 Fragen an Prof. Wilhelm Gräb

Gegen Hysterie und Nervosität: Was Fasten heute bedeutet

Die Fragen stellte Christian Modehn

Fasten hat sich längst als Begriff und als Realität auch außerhalb der Kirchen etabliert. Fasten gehört zur „Wellness-Kultur“, z. B. mit ihrer Suche nach dem idealen Körpergewicht. Könnte Fasten und Fastenzeit nicht auch ganz neue Bedeutung gewinnen? Was denken Sie davon, z.B. das Fasten mit dem Unterbrechen eingeschliffener Denkgewohnheit zu verbinden? Gehört nicht auch die Unterbrechung zum Kern religiösen Lebens?

Zeiten des Fastens gehören seit jeher in nahezu allen Religionen zu eben den Praktiken, mit denen sie zur Prägung der individuellen Lebensform beitragen. Heute wird das Fasten allerdings nicht mehr praktiziert, weil es ein religiöses Gesetz gebietet, sondern weil es Menschen hilft, bewusster und aufmerksamer mit sich selbst und ihrer Welt umzugehen. Ein Ausdruck unserer „Wellness-Kultur“ sei das Fasten geworden, sagen Sie zu Recht. Gerade weil das Fasten für uns Heutige nicht mehr zu den religiösen Pflichten gehört, können wir umso besser seinen zutiefst menschlichen Sinn erkennen. Jetzt sehen wir, wie gut es uns tut, Auszeiten zu schaffen, „Unterbrechungen“ im Gewohnten, wie Sie formulieren – und gerade das Fasten eine solche Unterbrechungspraxis ist, die uns mit Leib und Seele in Anspruch nimmt und verändern kann.

Ebenso wichtig scheint es mir deshalb, die spirituelle Dimension des Fastens zu erkennen. Es kann nicht nur dazu helfen, aus den Alltagsroutinen herauszukommen, das Getriebe, in dem wir oft allzu bereitwillig funktionieren, für eine gewisse Zeit anzuhalten oder zumindest zu verlangsamen. Die Unterbrechung des Alltäglichen, die das Fasten ermöglicht, kann zu einem bewussteren Leben verhelfen. Es führt dazu, dass sich wieder stärkere Resonanzen zwischen mir und der Welt aufbauen, dass ich mich schließlich im Denken neu in der Welt orientiere. Eingeschliffene Selbstverständlichkeiten werden fraglich, die aufs Ganze gehenden Sinnfragen können aufbrechen: Was ist mir wirklich wichtig? Wofür will ich mich einsetzen? Was gibt mir das Gefühl, nicht vergeblich zu leben?

Der Theologe Friedrich Schleiermacher (1768-1834) warb für den sonntäglichen Gottesdienst, indem er ihn als eine Gelegenheit zur „Unterbrechung des geschäftigen Lebens“ pries. Die Unterbrechung, zu der der Gottesdienst verhilft, sollte die Besinnung auf den Grund und das Ziel des eigenen Daseins ermöglichen, zur Verständigung über den Sinn führen, der dem bewussten Leben innewohnt. Heute sind es weniger die durch die religiösen Institutionen geregelten Veranlassungen, die uns in Kontakt zu uns selbst und dem göttlichen Grund allen Sinns bringen, als vielmehr die Initiativen für ein bewussteres Leben, zu denen wir uns selbst entschließen. Für das Fasten kann ich mich selbst entscheiden. Das kann anstrengend sein und ist mit Verzichtsleistungen verbunden. Auf diese Weise rückt uns das Fasten aber den religiös bedeutsamen Sachverhalt vor Augen, dass wir durchaus selbst etwas tun können bzw. es eigener Anstrengungen bedarf, um mit unserem Leib und unserer Seele, also ganz, so wie wir sind, dem göttlichen Grund unseres Daseins näher zu kommen.

Wenn man das Unterbrechen, „den-neuen-Weg gehen“, auch als Abstandnehmen von sich selbst bezeichnet und als kritisches Schauen auf das eigene Leben: Dann sind wir beim Kern der philosophischen Reflexion, dem Sich-selbst-Denken. Fasten ist also eine Form der kritischen Besinnung. Doch auch dafür brauchen wir eigene Räume und eigene Zeiten. Der Philosoph Montaigne hatte seinen berühmten Turm. Wo und wie können wir unseren eigenen privaten „Turm“, d.h. unseren eigenen „Raum der Stille“ pflegen?

Ich denke, dass da jeder heute tatsächlich seinen eigenen Weg zu finden hat, jeder und jede sich einen Raum ausbauen und den „Turm“ suchen muss, wo sich die Chance zur Selbstbesinnung und Sinndeutung eröffnet. Sich an Zeiten des Fastens zu halten, ist ja auch nur eine Möglichkeit neben vielen anderen, um die Alltagsroutinen und Verhaltensgewohnheiten zu unterbrechen. Es gibt andere Wege, auf denen es geschehen kann, dass Menschen in einen intensiveren Kontakt kommen zu sich selbst und sich ihnen ein tieferes Verständnis aufbaut, von den Gründen der Vertrautheit, die sie mit sich selbst haben, von dem Sinn, der ihr Leben trägt, von dem Ziel, auf das hin sie ihr Leben führen. Es kann dies in der Praxis konzentrierter, in die innere Welt führender Meditation geschehen. Es kann dort geschehen, wo die Anregung zum Selbstdenken von außen kommt, im Gespräch, bei der Lektüre, im Kino, oder eben auch, nach wie vor, im Gottesdienst, im Hören einer religiösen Rede.

Denn es ist zwar so, dass den Wegen, die in die Besinnung auf uns selbst führen, ein unmittelbares Mit-Sich-Selbst-Vertraut-Sein schon vorausliegt. Um unserer selbst gewiss zu werden, die eigene Identität zu finden, ein uns in unserer Lebenspraxis orientierendes Selbstkonzept ausbilden zu können, dazu brauchen wir aber immer auch den Anschluss an Traditionen humaner Selbstdeutung, an geprägte Vorstellungen von dem, was ein Leben gut werden lässt und wie der Sinn zu verstehen ist, der unser eigenes Dasein in einen größeren Zusammenhang stellt, in einen solchen zumal, der uns selbst und den anderen Menschen, denen gar, die in Not sind, wirklich gut tut.

Fasten als kritisches Denken führt, wahrhaftig gedacht, wie von selbst zum Handeln zugunsten derer, die auf dieser Welt nicht nur fasten, sondern hungern und verhungern, weil ihnen Essen und sauberes Wasser vorenthalten werden… Wie kommen wir weiter, wie komme ich weiter, im Beistand für diese so vielfältig zwangsweise fastenden, weil hungernden Millionen Menschen etwa in Afrika. Wie kann die „Fernstenliebe“ in uns und bei uns lebendig werden als Empathie?

Es ist ja in der Tat so, dass das Fasten nur dann ein möglicher Weg zur Selbstbesinnung und Lebenssinndeutung sein wird, wo Menschen nicht im harten Kampf um das tägliche Brot stehen. Dann aber wirft es doch gerade zurück auf das, was Not tut. Es kann uns, wenn wir fasten, stärker als sonst vor Augen treten, wie sehr wir im Überfluss leben, wie vieles wir normalerweise genießen und verbrauchen, das wir getrost entbehren könnten. So führt der Weg in die Kontemplation, auf den wir mit dem Fasten gelangen, weiter, hinein die Diskussion und dann auch in die Aktion, angesichts der Frage, was wir tun können, um zu einer gerechteren Verteilung des weltweit gesellschaftliche produzierten Reichtums zu kommen. Das Fasten übt ein in ein Verzichten-Können, in ein mit Weniger-Auskommen-Können. Es ist so tatsächlich ein besonders guter Weg, wenn es einen Ausweg aus globalen Verhältnissen zu finden gilt, in denen ein Drittel der Menschheit mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen muss.

In der gegenwärtigen Flüchtlingskrise zeigt sich ja nur zu deutlich, dass sich das reiche Europa auf die Dauer der Herausforderung nicht wird entziehen können, dass es den Reichtum zu teilen gilt, wir also von unserem Überfluss zunächst, nach und nach aber noch sehr viel mehr werden abgeben müssen.

Wer fastet, dem fällt das Abgeben leichter. Denn er hat gelernt, dass weniger zu haben nicht nur möglich ist, sondern einem selbst sogar sehr gut tun kann.

Copyright: Prof. Wilhelm Gräb und Religionsphilosophischer Salon Berlin.

 

Aktualisiert am 2. August 2017 durch CM

Warum sind philosophische Salons wichtig und hilfreich?

Wir haben vor kurzem eine neue Rubrik eröffnet:

Warum Salongespräche wichtig sind?

Eine Frage, die wir nicht nur aus theoretischer, historischer und philosophischer Sicht bedenken wollen.

Vielmehr haben unsere eigenen Erfahrungen nach 9 Jahren „Salon-Praxis“ mit monatlichen Gesprächs-Runden gezeigt: Es gibt ein großes Interesse der Menschen in einer oft anonym erlebten Metropole, in kleinen Gruppen mit einander ins Gespräch zu kommen und dabei bewusst die Verschiedenheit, gerade auch im Blick auf unterschiedliche persönliche Lebensphilosophien, Spiritualitäten, Religionen usw. als Chance wahrzunehmen: Als Chance wofür? Selber geistig nicht stehen zu bleiben. Weiter zu sehen, weiter zu denken, bisherige (unbewusste) Dogmen in Frage zu stellen usw. Also wieder lebendig zu werden.Und vielleicht bzw. hoffentlich neue Menschen kennenzulernen, denen man sonst nie begegnen würde. Warum nicht auch Freundschaften zu

An diesem Projekt „Warum sind Salons wichtig“ könnten eigentlich auch ein bisschen die Veranstalter von Akademien interessiert sein und sich etwa fragen: Wen interessieren denn noch wirklich Vorträge von einer Stunde? Kann man das nicht alles selbst lesen, hören, sehen usw… Um dann ins Gespräch zu treten? Sind Akademien, selbstverständlich auch Kirchliche Akademien, nicht heute immer noch Orte der Gesprächsunterdrückung? Wer will schon in einem Saal mit 100 Teilnehmern von seinem Platz aus auf ein Podium hin seine Frage rufen? Wie schnell werden unbequeme Fragesteller abgeblockt von einer besserwisserischen Moderation? Ist der Frontalvortrag, immer noch ständig praktiziert auch in der Erwachsenenbildung, nicht Ausdruck eines aggressiven Frontal-Wissens-Vermittelns autoritätrer Art?

Salons als überschaubare und vor allem freundschaftliche Zusammenkünfte des Respekts wünschen sich die Menschen heute; Orte, wo sie ernst genommen werden und sich aussprechen können. Dabei sind Salons eigentlich so einfach zu organisieren, da braucht man keine Millionenetats der kirchlichen Akademien usw…

Unser Religionsphilosophische Salon (gegründet 2007) steht immer noch am Anfang: Uns bewegt die Frage: Wie können wir in einer multikulturellen Stadt so einladend sein, dass etwa auch Flüchtlinge sich zu Wort melden, Menschen anderer kultureller Herunft, Lateinamerikaner, Afrikaner usw.

Wie kann sich Philosophie bemerkbar machen in Kunst-Interpretationen, stadtkritischen Spaziergängen, Erkundungen des Religiösen usw.

Heinz Ohff, der bekannte und hoch geschätzte Feuilletonchef des Tagesspiegel, vor 10 Jahren gestorben, hat auf seine kluge Art genau gesagt, was in Berlin und in der ausufernden Kultur-Szene wichtig ist: „Das Wichtigste der Kultur, Grundvoraussetzung und vielleicht Sinn von Kultur überhaupt, hat gelitten, nämlich die Humanität. Berlin täte gut daran, statt Kultur auf goldenen und silbernen Platten vor sich her zu tragen, die ureigene Kultur der Mitmenschlichkeit, Gutmütigkeit und, last not least, Lebensfreude wiederzuentdecken“. (zit. aus Tagesspiegel 24.2. 2016, in einem Beitrag von Bernhard Schulz).

copyright: Christian Modehn

Für eine Philosophie der Auferstehung. Ein Salonabend. Fr., 18. März 2016

Der Salon am Freitag, den 18. März 2016 um 19 Uhr in der Galerie Fantom, Hektorstr. 9, Berlin-Wilmersdorf,

hat angesichts des bevorstehenden Osterfestes das hoffentlich provozierende Thema:

Für eine Philosophie der Auferstehung.

Es gibt vieles zu verstehen, was die Auferstehung Jesu von den Toten angeht; man darf das Thema nicht den exklusiv frommen (wortwörtlichen) Deutungen überlassen. Es gibt eine kritische Betrachtung der Auferstehung Jesu, die gerade nicht zum Skeptizismus oder Atheismus führt, sondern ? Das kann jeder selbst entscheiden…

Darum erinnern wir u.a. an Hegels Lehre zu „Ist Gott tot??“, erinnern an Künstler wie van Gogh und Ernst Barlach, lesen ein Gedicht von Kurt Marti … schauen in das Markus-Evangelium und entdecken: Auch philosophisch Interessierten hat Ostern viel zu sagen…

Anmeldung -wegen der begrenzten Anzahl der Plätze – erwünscht: christian.modehn@berlin.de

 

Für eine weltliche Religiosität: Zur Spiritualität von Umberto Eco

Für eine weltliche Religiosität: Zur Spiritualität von Umberto Eco

Ein Hinweis von Christian Modehn

Er hat sich in seinem großen Roman „Der Name der Rose“ als bester Kenner der mittelalterlichen (und sicher nicht nur der mittelalterlichen) Kloster-Welt gezeigt. Das verwundert nicht, hat doch Umberto Eco z.B. seine philosophische Dissertation über das Denken des Dominikanermönchs (und bis heute berühmten Theologen und Philosophen) Thomas von Aquino (1225-1274) verfasst.

Über die Spiritualität bzw. den Glauben Umberto Ecos ist nach meinem Eindruck auf Deutsch nicht viel publiziert worden.

Eco berichtet, dass er bis zu seinem 22. Lebensjahr („da kam der Bruch“) sehr stark auch innerlich vom Katholizismus geprägt war, er hat sich zu seiner agnostischen Haltung durchgerungen, „erkämpft“ wie er sagt. Die alte katholische Welt sei er aber nicht losgeworden, wie er in dem Buch „Woran glaubt, wer nicht glaubt?“ betont (S. 82 f.). Lesenswert ist immer noch der Briefwechsel (vom Ende der neunzehnhundertneunziger Jahre) mit dem Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini (1927-2012) aus dem Jesuitenorden. Er kann als ausdrücklich progressiver Denker bezeichnet werden. Manche bedauern, dass er nicht anstelle von Joseph Ratzinger Papst wurde…

Allein schon die Tatsache, dass sich ein eher agnostisch fühlender Philosoph mit einem Kardinal ausführlich in Briefen (!) austauscht, verdient große Beachtung. Gibt es ähnliches aus dem deutschsprachigen Raum??

Auf Deutsch ist das Buch unter dem treffenden Titel „Woran glaubt, wer nicht glaubt“ im DTV Verlag 1999 erschienen. Denn klar ist für Umberto Eco: Mein Agnostizismus ist eine Glaubenshaltung! Die Zeiten sind inzwischen vorbei, in denen sich Atheisten und Agnostiker als Spitze der Weltentwicklung fühlten und ihre Überzeugung als Wissenschaft, somit als beweisbare Lehre, verkündeten.. Nur in einer Glaubenshaltung kann man sich der Frage nach dem „Ganzen“ usw. stellen, die glaubende Antwort kann dann unterschiedlich ausfallen.

Wichtig und zur Lektüre zu empfehlen ist vor allem Umberto Ecos Text „Wenn der andere ins Spiel kommt, beginnt die Ethik“, S. 82 ff. Und man möchte in den heutigen Schlammschlachten, die von rechtslastigen und populistischen Parteien Europas angezettelt werden, diesen Text – wieder mal – als Pflicht-Lektüre empfehlen. Den fundamentalistischen Mörderbanden, die sich auf den Islamismus beziehen, sowieso. Falls sie lesen.

Nur zwei Zitate von Umberto Eco: „Wir müssen in erster Linie die Rechte der Körperlichkeit anderer respektieren…“ S. 85. Rechte des Körpers: Darauf besteht Ecos weltliche Ethik: „Sie gründet auf dem natürliche Faktum unserer Körperlichkeit und auf dem Gedanken, dass wir instinktiv wissen, dass wir nur durch die Gegenwart anderer (d.h. durch den Blick des anderen auf uns) eine Seele haben“. (89) „Diese natürliche Ethik kann auch der Gläubige nicht verkennen“ (90). In der natürlichen Ethik sieht Eco sogar eine „tiefe Religiosität“ (93) ganz neuer, humanistischer Art. Diese natürliche Ethik trifft sich für Eco mit der Ethik der Glaubenden. Ein Thema, das unbedingt vertieftwerden müsste: “Natürliche Ethik als tiefe Religiosität”: Das weist – wieder einmal – zu Immanuel Kant.

Nebenbei, für Theologen: Auch die moderne katholische Ethik basiert auf der Autonomie der Moral, entwickelt etwa durch den Theologen Franz Böckle und andere, inspiriert aber letzten Endes von Thomas von Aquin. Die aus dem Evangelium stammende Moral kann dann diese vernüftige Moral vertiefen und provozierende Fragen stellen, wie zum Thema “Feindesliebe”… Aber an erster Stelle steht dieVernunft-Moral, die alle Menschen verbindet.

 

Copyright: Christian Modehn

 

Modern im Mittelalter: Thomas von Aquin, gestorben am 7. März 1274

Modern im Mittelalter: Thomas von Aquin, gestorben am 7. März 1274

Er wurde im 19. Jahrhundert der “doctor angelicus”, also der “engelgleiche” Theologe und Philosoph genannt. Der Dominikanermönch Thomas von Aquin, gestorben am 7. März 1274, geboren 1224 oder 1225 in der Nähe der Stadt Aquino. Im Mittelalter war er modern und deswegen hoch umstritten. Vieles verdankt er den philosophischen Textsammlungen des Aristoteles. Sie stellten muslimische Philosophen (etwa Ibn Ruschd bzw. Averroes) in Europa, vor allem in Andalusien, zur Verfügung. Eine kulturelle Leistung muslimischer Wissenschaftler, für die Europa höchst dankbar sein sollte. Fast das gesamte Werk des Aristoteles wurde zuerst in arabischer Sprache nach Europa gebracht! Und durch diese Aristoteles-Rezeption wurde Thomas von Aquin zu einem damals modernen Philosophen und Theologen. Denn die weltliche Wirklichkeit  in ihrer ganzen Fülle und Vielfalt sollte vernünftig erforscht werden, das ist seine Grundhaltung;  die bis dahin übliche neuplatonische Einstellung, die in allem Weltlichen sofort die Symbolik des Göttlichen spürte, wurde überwunden. Das Argument galt, die Vernunft, der Glaube sollte nicht total die Erkenntnis bestimmen. Und dadurch machte sich Thomas von Aquin viele Gegner. Die übliche Angst ging um, die Klarheit der Vernunft und des Argumentes vernichte den (neuplatonisch gedeuteten) Glauben. Thomas von Aquin hat Licht ins Mittelalter gebracht!

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert setzte sich seine Lehre als DIE katholische Theologie (und vom Papst einzig erlaubte Philosophie) durch. Seine Leistungen in der Aristoteles-Rezeption und sein Bemühen, ein “System” der katholischen Lehre zu schaffen, bleiben bedeutend wie umstritten. Aus dem offenen Denken des Thomas von Aquin wurde eine starre Lehre gemacht, die sich in Handbüchern als Neothomismus präsentierte. Der Schaden, den dieses totalitäre, engstirnige Denken anrichtete, ist innerhalb der Kirche enorm, Ketzerprozesse, Abwehr der Menschenrechte durch die Päpste usw. gehören dazu…Erst vor ca. 50 Jahren war es möglich, dass sich katholische Theologen und katholische Philosophen aus dem erstarrten Denken des “Neo-Thomismus” befreiten.

Aber die Vorstellungen einer machtvoll herrschenden Kletrus-Hierarchie, ein Gedanke des Thomas, sind bis heute gültig. Auch die Vorstellung, dass das “höchste Sein” Gott selbst ist oder die Lehre, dass sich Gott “beweisen” lässt, sind immer noch lebendige Ideen des Thomas von Aquin, des Heiligen. Aber wenn heute in der katholischen Ethik die Überzeugung gilt, dass Moral aus der autonomen Vernunft begründet werden muss und nicht als unmittelbares Nachsprechen biblischer Weisungen möglich ist, dann ist das eine ferne Wirkung des Thomas von Aquin: Für ihn war – grundsätzlich – die Vernunft des Menschen nichts Verdorbenes und Böses, sondern eine der wichtigsten und schönsten Gaben des Schöpfers der Welt.

Interessant ist die Einführung in das Denken des Thomas von Aquin, die der einstige Dominikaner und spätere hervorragende katholische Lutherforscher Otto Hermann Pesch verfasst hat. Sein Buch “Thomas von Aquin. Grenze und Größe mittelalterlicher Theologie” ist im Matthias-Grünewald-Verlag in Mainz 1988 erschienen, es hat 452 Seiten.

 

Camilo Torres: 50 Jahre tot und lebendig

Camilo Torres: 50 Jahre tot und lebendig

Ein Hinweis von Christian Modehn.  Siehe auch ein Interview mit dem Soziologen Juan Camilo Biermann LINK

Der Beitrag wurde am 1. März 2016 ergänzt mit einem Hinweis zu dem bislang nicht beachteten Thema: “Camilo Torres in Berlin“, mitgeteilt von dem columbianischen Historiker Juan Biermann Lopez. Den interessanten Beitrag finden Sie weiter unten.

Und eine weitere wichtige Ergänzung am 11.8.2024: Der katholische Bibelwissenschaftler Prof. Fridolin Stier (Uni Tübigen) versucht das Auferstehungs”ereignis” Jesu von Nazareth deutlich zu machen, indem er an die Bedeutung und Erfahrung des “Fortlebens” des Befreiungstheologen und Revolutionärs Camilo Torres (3.2.1929 – 15.2.1966), Kolumbien) erinnert. Und zwar in dem Buch “Vielleicht ist irgendwo Tag” (Herder 1993), Seite 49. In dem kurzen Essay schreibt Stier u.a. “Es bildet sich nach dem Tod Camilo Torres eine Gemeinde, die durch sein Wesen, seine Tat und sein Wort bewegt ist, die Leute wissen sich eins mit ihm… Der Toteist gar nichtganz tot…” Fridolin Stier schrieb diese Zeilen, um die Auferstehung deutlich zu machen, er kannte Camilo Torres Leben, vier Jahre nach dem Tod (dem Erschossenwerden) von Camilo Torres an Ostermontag 1970 notiert!!

………….

Am 15. Februar 1966, vor 50 Jahren, wurde ein Priester als Guerillero im kolumbianischen Urwald erschossen, in „Patio Cemento“ im Nordosten des Landes. Er hatte sich als Theologe und Soziologe, der Befreiungsbewegung ELN erst ein paar Tage zuvor angeschlossen. Camilo Torres ist sein Name, er ist einer der ersten lateinamerikanischen Theologen des 20. Jahrhunderts, der das bestehende Elend der Massen als – von den Herrschenden- gewolltes und gemachtes Elend begriffen hatte und anklagte. Viele Menschen in Europa aber haben von ihm nur „irgendwie“ „etwas Schlimmes“ gehört, zumeist durch die abwertenden Urteile, wenn nicht Verteufelungen seiner Person durch katholischen Erzbischöfe, Kardinäle und Rom-ergebene Theologen im Rahmen des „Anti-Kommunismus“… als Ergebenheit gegenüber dem Imperiuim, den USA. Diese Kirchenführer sahen in Camilo Torres vor allem einen Gewalttäter, einen Revoluzzer, einen üblen Burschen, der zu den Waffen griff usw. usw. Dabei wurde und wird verschwiegen, dass Camilo Torres als einer der ersten Theologen in Lateinamerika, und noch dazu in dem ultra-konservativen Katholizismus in Kolumbien damals, die Verpflichtung der Christen deutlich formulierte: Es gilt nicht zuerst, fromme Seelen zu bilden und treue und gehorsame Kirchenschäfchen zu formen, sondern mündige Bürger, die im Geist des armen Jesus von Nazareth die Sache der Armen praktisch vertreten, und deswegen fordern: Nicht mehr caritative Hilfe, sondern bessere und gerechterer politische und soziale Strukturen in einem Staat, der den Namen Demokratie verdient. In Kolumbien damals wechselten sich Konservative und Liberale in der Regierung ab, eine dritte Möglichkeit war ausgeschlossen. Wenn es gerecht zuginge, müßte Camilo Torres, der hochbegabte Theologe und Soziologe, ein Prophet genannt werden. Gerecht geht es aber nicht zu…

Inzwischen wissen jedoch viele Menschen in Kolumbien und Lateinamerika sehr viel besser, wer Camilo Torres war: Er war Theologe und Soziologe; er war einer der ersten, der Erlösung, dieses spiritualistisch verwendete Wort, als reale Befreiung, als soziale Befreiung, als Gültigkeit der universalen Menschenrechte, verstand und selbst lebte. Er wollte zum Schluss erst dann die Messe wieder feiern, wenn die Gerechtigkeit wenigstens elementar gilt und real ist in Staat und Gesellschaft. Vorher muss eben aufgeklärt, diskutiert und informiert werden… Wohl aus Verzweiflung griff dann Camilo Torres zu den Waffen und wurde, kaum kämpfend, erschossen. Eine Tragik, die bisher keine Erklärung gefunden hat.

Camilo Torres wurde am 3. Februar 1929 in Bogotá geboren, die biografischen Daten lassen sich leicht finden. Erste Übersichten bietet wikipedia. Wichtig ist die Erkenntnis, dass die “Radikalisierung” des Studentenpfarrers Camilo Torres (zum Priester geweiht 1954) vor allem durch die “Blockadehaltung der kolumbianischen Bischöfe” verursacht wurde, davon spricht Hubert Frank in seiner Kolumbien-Studie in “Kirche und Katholizismus seit 1945, Band 6, Seite 312, 2009 Paderborn). Das heißt: Es waren die Kirchenfürsten selbst, in ihrem blockierten Denken, die einen klugen Theologen wie Camilo Torres zur politischen Radikalität führten! 1965 verzichtete er auf den offiziellen priesterlichen Dienst, hatte aber immer das Bewußtsein, weiterhin “priesterlich” (d.h. für die anderen lebend) zu wirken. In Kolumbien galt für engagierte Leute nur die abstrakte Gegenüberstellung, entweder die Mitwirkung in der Kirche (und dem Staat) in der gegebenen korrupten Form oder eben in der Guerilla. Von dem damaligen Kardinal von Bogotá, Luis Concha, wird berichtet, dass er die völlig abwegige und falsche Lehre vertrat, das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) verpflichte nur zu liturgischen, nicht aber sozialen Reformen im Land. (siehe Hubert Frank, ebd.). Solche Bischöfe haben den Status quo der himmelschreienden Ungerechtigkeit nur verlängert. Sie waren Ideologen, und was Kardinal Conchas Meinung zum Konzil betrifft, eben Irrlehrer, Irrlehrer im Bischofsamt.

Interessant ist, dass sich Camilo Torres schon als Kind in BERLIN aufhielt, sein Vater war Kolumbianischer Konsul; ein zweites Mal war er im Jahr 1959 für einige Wochen in BERLIN. Von diesem Berlin-Aufenthalt hier ist meines Wissens fast nichts Näheres bekannt. Jedenfalls kehrte er danach wieder nach Bogotá zurück. Es wäre eigentlich für eine Religions – und Theologie-Geschichte Berlins doch hoch bedeutend, darüber mehr zu wissen. Berlin, ein bißchen auch die Camilo Torres Stadt, warum denn nicht? Wäre ein Thema für eine sich katholisch, also „allumfassend“ nennende Akademie hier… Oder für den neuen Titel einer Kirche, vielleicht anstelle des kriegerischen Kaisers Wilhelm? Und seiner „Gedächtniskirche“ (An welche vorbildliche Haltung soll man bei diesem Kaiser eigentlich spirituell denken?, … aber das ist ein anderes Thema). “Camilo Torres Gedächtniskirche”: Warum sollte es solche Kirchen nicht geben? Vielleicht in Berlin, wo es mindestens schon 10 mal Luther- oder 5 mal Herz-Jesu-Kirchen usw. gibt…

Inzwischen, dank Papst Franziskus wieder mal und möglicherweise, wer weiß es, wird selbst in der römschen Kirche Kolumbiens etwas objektiver über die große humane Gestalt, den großen Theologen Camilo Torres anders, nämlich objektiver, gedacht. Der Erzbischof von Cali, Dario de Jesus Monsalve, meint gar, Camilo Torres sei heute ein „Symbol der Versöhnung für diese Zeiten des Friedens in Kolumbien“. Die Prälaten erinnern sich an das zentrale Projekt ihres neu entdeckten Helden, an die von Camilo mehrfach besprochene „amor eficaz“, die wirksame Liebe, also jene Nächstenliebe, die gerechtere Strukturen tatsächlich schafft und nicht nur bespricht.

Heute gibt es – außerhalb Deutschlands – bereits zahlreiche Orte, Häuser und Studienzentren, die nach Camilo Torres  benannt sind, in Kolumbien sogar schon und in Santander, Spanien, in Louvain, Belgien, wo Torres studierte,  ist ein Studentenheim der katholischen Uni nach ihm benannt. Inzwischen gibt es ein Studienzentrum Camilo Torres (Mitarbeiter dort ist der Historiker und Camilo Torres Spezialist Juan Biermann), das Theater La Candelaria in Medellin, Kolumbien, führt ein Torres Stück auf.

Man merke also: Die üble Anti-Torres-Propagada, vertreten durch das allmächtige Opus Dei in Kolumbien und ihren CIA-Freund, den kolumbianischen Kardinal Lopez Trujillo, (Medellin, später im Vatikan,) all diese Verleumdungen haben nicht den Sieg errungen: Camilo Torres lebt heute, sein theologisches Denken inspiriert, abgesehen von seinem späten Gang zu den Waffen. Das war eine Verzweiflungstat, der kein Verzweifelter nachfolgen darf.

Aber Camilo Torres hat schon unmittelbar nach seinem Tod inspiriert, als sich in der Kirche kritische Gruppen bildeten: So trafen sich 1968 auf dem Landgut Golconda (Kolumbien) viele Priester (mit dem Bischof von Buenaventura) zur Gründung einer eigenen Priestergruppe, die später als „Golconda-Gruppe“ internationale bekannt wurde. Sie hatte auch bis nach Argentinien gewirkt und wurde von dem damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Bergoglio, und dem insgesamt konservativen Episkopat dort, attackiert…

CAMILO TORRES UND BERLIN: Als Camilo Torres in Berlin war….

Hinweise von Juan Biermann, Bogota.

Der Historiker und Spezialist für Camilo Torres, Juan Biermann Lopez, Bogotá, schreibt dem Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phi­sch­en am 1. 3. 2016 über den bislang völlig unbekannten Aufenthalt von Camilo Torres in Berlin.

„Camilo Torres hat sich in Ost-Berlin aufgehalten, für mich vom Datum her noch nicht genau zu sagen, irgendwann in den Jahren 1957 bis 1959; er besuchte Luis Villard Borda, der damals der letzte kolumbianische Botschafter war in der DDR.

Die Begegnung mit Luis Villard Borda war darin begründet, dass beide alte Freunde waren, sie studierten am Liceo Cervantes in Bogotá. Camilo Torres besuchte Berlin, um eine Gruppe junger Kolumbianer zu bilden, die gemeinsam die sozialen Probleme des Landes studieren wollten. Es bildete sich dann auch die Gruppe „Equipo Colombiano de Investigación Socio-Económica“ (ECISE), die wohl ein Jahr existierte, aber keine große Bedeutung erreichte.

Andererseits ist es wichtig, daran zu erinnern, dass Camilos Mutter, Isabel Restrepo Gaviria, zuerst mit einem Deutschen verheiratet war, mit Herrn Westendorp, mit ihm hatte sie zwei Kinder, Edgar und Gerda. Dann heiratete die Mutter Calixto Torres, und mit ihm hatte sie die beiden Söhne Fernando und Camilo. Mit Gerda und Edgar lernte Camilo Deutsch auf dem Colegio Aleman, bevor er zum Liceo Cervantes überwechselte“.

……………………..

Ein weiteres Thema, das wir intensiver bearbeiten sollten, heißt: „Camilo Torres und Thomas Müntzer“ bzw. „Die lateinamerikanische Befreiungstheologie und Thomas Müntzer“. Christian Modehn hat in seinem 30 Min. Feature fürs Erste, ARD, 1989, über den Reformator Thomas Müntzer auch Camilo Torres vorgestellt mit einem O – Ton in deutscher Sprache.

Copyright: Christian Modehn

Zur Vertiefung:
http://www.unperiodico.unal.edu.co/dper/article/camilo-torres-restrepo-mucho-mas-que-un-cura-guerrillero.html

http://razonpublica.com/index.php/cultura/8665-en-los-zapatos-de-camilo-torres

1986 veröffentlichte die Züricher Zeitschrift des Jesuiten-Ordens ORIENTIERUNG einen sehr informativen Beitrag über Camilo Torres, leider wurde diese kritische Zeitschrift des Jesuitenordens eingestellt! “Stimmen der Zeit” der Jesuiten in Deutschland blieb erhalten…. Aber den Beitrag von Mario Calderon kann man noch und sollte man  nachlesen, klicken Sie bitte hier.

Copyright: Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon. .

 

 

Aktualisiert am 1. Dezember 2024 durch CM

Mexiko: Das Land der Legionäre … Christi

Mexiko: Das Land der Legionäre … Christi

Ein Hinweis von Christian Modehn

Eine Lektürempfehlung für alle, die Spanisch lesen können: Ein Beitrag (2014 publiziert)  von dem berühmten Recherche-Journalisten Raul Olmos (Mexiko)  über das Finanzimperium der Legionäre Christi, klicken Sie hier, auch mit hübschen Fotos.

Papst Franziskus besucht vom 12. bis 18. Februar 2016 Mexiko, sicher mit wichtigen Begegnungen in der Drogen-Stadt Ciudad Juarez oder in Chiapas, wo die Indigenas heftigsten Verfolgungen der Regierungen ausgesetzt waren. Und der “Indio-Bischof” Ruiz vom Vatikan bedrängt, wenn nicht verfolgt wurde. Aber Papst Franziskus besucht auch das Land, das die Opfer des sexuellen Mißbrauchs in der römischen Kirchewelt stets im Kopf und in der verwundeten, zerstörten Seele haben, das Land, in dem der immer noch existierende Orden “Legionäre Christi” von dem mexikanischen jungen Mann Marcial Maciel vor 60 Jahren gegründet wurde. Fehlt nur noch, dass der Papst an Legionärs-Geburtstagsparties in Mexiko-Stadt, etwa an der edlen Privatuni des Ordens, teilnimmt.

Der Ordensgründer Marcial Maciel wurde selbst von dem eher feinsinnigen und moderaten Papst Benedikt XVI. als unwürdiges Geschöpf und gar als Verbrecher bezeichnet, zu lang ist die Liste seiner Jahrzehnte langen Verbrechen an Knaben, zu lang die Liste seiner Betrügereien, seiner grenzenlosesten Habgier .. und die Liste seiner dem Anschein nach frommen Bücher usw. Der Religionsphilosophische Salon Berlin hat über die Gestalt Pater Maciels, eines ganz dicken Freundes von Papst Johannes Paul II. und etlicher Kurien-Kardinäle, seit 10 Jahren berichtet.

Wir weisen anläßlich der Reise des Papstes nach Mexiko, förmlich DAS Legionärsland immer noch, auf ein wichtiges Buch über den Milliarden Dollar-reichen Orden eines mexikanischen TOP-Journalisten hin…. und fragen uns, warum denn eigentlich kein Verlag deutscher Sprache, kein ARD Sender, kein kompetenter Regisseur wie etwa Ulrich Seidl sich dieses Themas annimmt. Nirgendwo ist die Korruption im römischen System deutlicher mit Händen zu greifen als bei den Legionären Christi. Der mexikanische Recherche-Journalist Raul Olmos hat inzwischen (2015) eine umfangreiche Studie als e book über das Finanzimperium der Legionäre Christi publiziert. Bisher hat sich kein Verlag in Deutschland für diese Studie interessiert…Wir erinnern noch einmal daran, dass schon 2001 der spanische Journalist Alfonso Robles Torres in seiner Studie (“La prodgiosa aventura de los Legionarios de Cristo, Madrid FOCA) darauf hinwies, dass der mexikanische (aus dem Libanon stammende) MultiMILLIARDÄR Carlos Slim und seine Familie mit dem korrupten Ordensgründer Marcial Maciel eng freundschaftlich verbunden war, “como el sacerdote de cámara de la familia Slim”, Seite 51, also “wie ein Hausgeistlicher der Familie Slim”. Das Vermögen der mexikanischen Familie Slim wird auf 60 Milliarden Dollar (2008) geschätzt, so die Pariser Zeitschrift aus dem Haus Le Monde, “Manière de voir”, Juin 2008, Seite 45).

Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier.

Aktualisiert am 17. Februar 2016 durch CM